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FC Aarau

FC Basel

FC Aarau - FC Basel 1:0 (1:0)

Datum: 30.04.1996, 19:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 11. Runde

Stadion: Brügglifeld (Aarau) - Zuschauer: 5'100

Schiedsrichter: Hans Stadler Schweiz

Tore: 13. Ratinho 1:0.

Gelbe Karte: 9. Cantaluppi (Foul). 10. Pavlicevic (Handspiel). 33. Rey (Foul). 56. Allenspach (Reklamieren). 79. Bader (Zeitspiel).

Rote Karte: 80. Meier (Handspiel).

FC Aarau: Hilfiker; Bader, Studer, Pavlicevic, Christ; Saibene (83. Markovic), Skrzypczak, Heldmann, Wyss; Kirik (74. Wiederkehr), Ratinho.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Meier, Walker, Zuffi; Cantaluppi (63. Moser), Nyarko, Smajic, Sutter; Yakin (68. Okolosi), Rey.

Bemerkungen: Aarau ohne Brugnoli, Kilian und Müller (alle verletzt); Basel ohne Hasler, Orlando (beide verletzt) und Tabakovic (rekonvaleszent). Schuss Heldmanns an den eigenen Pfosten (35.). - Der entlassene Bayern-Trainer Otto Rehhagel auf der Tribüne.

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Niederlage Nummer 7 für den FCB

Der FC Basel verlor in der Fussball-Finalrunde gegen den FC Aarau 0:1 (0:1). Er spielte besser als noch gegen den FC St. Gallen (0:3), nutzte aber einmal mehr seine Tormöglichkeiten nicht.

Aarau. Für die Trainer, die mit ihren Mannschaften jeweils gegen den FC Basel spielen dürfen, scheint eine neue «Sportart» entstanden zu sein. Fast alle kommen sie nach den Partien zu Karl Engel, klopfen dem FCB-Trainer auf die Schulter, und sagen, «du Karl, heute haben wir echt Glück gehabt». Damit ist das Gewissen wieder rein, und die drei Punkte sind ohnehin nicht mehr zu nehmen - nur Engel steht dann jeweils da und sagt, dass wenn sich das Glück einmal ausgleichen sollte, der FC Basel bald einmal Meister werden müsse. Am Dienstag hatte er wieder einmal keines und verlor bei einem schwachen FC Aarau mit 0:1 (0:1).

Die Bilanz des FCB in der laufenden Finalrunde sieht mittlerweile furchtbar aus, daran führt kein Weg vorbei. 1-2-7 - sieben Niederlagen stehen zwei Unentschieden und ein Sieg gegenüber. So hatte es sich keiner vorgestellt, und das einzig Positive, was sich ob der nüchternen Statistik noch festhalten lässt, ist die Tatsache, dass der FC Basel angesichts der erfolglosen Phase wenigstens nicht mit einem System spielt, wie sich umgekehrt die Rangliste heute liest - 7-2-1 eben.

Engel bleibt bei seinem 4-4-2. Seine Änderungen betreffen (gezwungenermassen) hauptsächlich den personellen Bereich. Gegen den FC Aarau waren Yannick Hasler sowie Davide Orlando verletzt, womit auf der linken Verteidigerposition plötzlich die Alternativen fehlten. Dario Zuffi war es letztlich, der sich freiwillig für den Defensiv-Job zur Verfügung stellte und seine Arbeit zur Zufriedenheit des Trainers verrichtete, wenngleich man den Stürmer doch lieber wieder einmal beim Torjubel erleben wollte.

Am Treffer, der die Partie letztlich entschied, war Zuffi unschuldig. Marco Walker lief mit dem Ball am Fuss aus der eigenen Hälfte heraus und verpasste den richtigen Moment des Abspiels. Den Prellball und die folgende 2:1-Situation (Marcel Heldmann und Ratinho gegen André Meier) nutzten die Gastgeber durch den Brasilianer zum 1:0 (13.). Damit hatte Ratinho gegen den FC Basel wieder einmal sein Tor gemacht, und damit war der FCB wieder einmal in Rückstand geraten, nachdem er das Führungstor selbst hätte erzielen müssen.

Zwei Minuten zuvor konnte Andreas Hilfiker, der nicht den sichersten Eindruck hinterliess, einen Freistoss-Ball Walkers nicht fangen, und Alexandre Rey brachte das Kunststück fertig, das leere Tor zu verfehlen (11.). Und weil dann halt doch ein frühes Tor in dieser Partie fiel, bekam sie in der Folge einigen Unterhaltungswert. Der FC Basel suchte «mit intakter Moral» (Engel) den Ausgleich, und Martin Trümplers Mannschaft hatte namentlich dann ihre guten Szenen, wenn Ratinho oder Daniel Wyss den Ball in die Offensive trugen. Defensiv waren die Aarauer eher schwach. Mirko Pavlicevic zeigte seine Unterform der laufenden Finalpoule, und Sven Christ spielte auch nicht wie ein kommender Nationalspieler.

Ihr Fehler war es indes nicht, dass die Basler daraus keinen Nutzen ziehen konnten. Und als dann nach der Pause, als Ratinho nach einem Schlag in den Leistenbereich ausgewechselt werden musste, die Partie (ohne besser zu werden) sich zusehends vor Hilfikers Strafraum verlagerte, wäre wohl manch ein Team nicht um einen Gegentreffer herumgekommen - doch dem FC Aarau blieb das 1:1 erspart. Den Baslern, die nach Meiers Platzverweis (Handspiel als letzter Mann/80.) erneut dezimiert waren, flattern offenbar die Nerven, wenn sie nur schon daran denken, dass vor ihnen das Tor steht. Sie hatten ein klares Chancenplus, doch nachdem der eingewechselte Dominic Moser zu wenig entschlossen zum Kopfball gestiegen war und den Ball Hilfiker aus vier Metern in die Arme geköpfelt hatte, war die Partie zu Ende (88.). Der FCB hatte verloren. «Und Karl», sagte Trümpler, «heute haben wir Glück gehabt.» Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung; 02.05.1996