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FC Basel

FC Aarau

FC Basel - FC Aarau 3:2 (0:0)

Datum: 31.05.1997, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1996/97 - 13. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 6'000

Schiedsrichter: Werner Müller Schweiz

Tore: 49. Giallanza 1:0. 54. Knup 2:0. 60. Knup 3:0. 77. Brugnoli 3:1. 91. Kilian 3:2.

Gelbe Karte: 72. Ceccaroni (Foul).

FC Basel: Huber; Foda (67. Hasler); Ceccaroni, Tabakovic; Frick, Falub, Nyarko, Zuffi; La Placa (83. Schmidiger); Giallanza, Knup (87. Yakin).

FC Aarau: Hilfiker; Bader, Pavlicevic, Studer, Christ (64. Kilian); Roembiak, Hodel (66. Brugnoli), Skrzypczak, Melunovic; De Napoli, Tovagliaro (55. Viceconte).

Bemerkungen: Basel ohne Konde, Schupp (beide gesperrt), Poulard, Salvi, Grüter, Henry, Disseris und Orlando (alle verletzt). Aarau ohne Heldmann, Kirik, Wiederkehr und Saibene (alle verletzt). 72. Viceconte verletzt ausgeschieden. - Letztes NLA-Spiel von Schiedsrichter Hans Müller (Bern). - Keine offizielle Verabschiedung der bereits heute sicher wegziehenden FCB-Spieler.

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Drei Tore in elf Minuten reichten

Der FC Basel gewann sein letztes Fussball-Finalrunden-Heimspiel gegen den FC Aarau mit 3:2 (0:0). Nach einer zähen ersten Halbzeit brachten Giallanza und Knup (2) den FCB entscheidend mit 3:0 in Führung.

Basel. «Erwartungen erfüllt.» Martin Trümpler, Trainer des FC Aarau, zog trotz der 2:3-Niederlage in Basel ein positives Fazit der Saison. Platz 5 ist gesichert, der UIC wartet.

«Erwartungen nicht erfüllt.» Salvatore Andracchio, Interimstrainer beim FC Basel, zog trotz des 3:2-Erfolgs seiner Mannschaft am Samstag gegen den Gast aus dem Aargauischen ein negatives Fazit der am Mittwoch (für den FCB im Spiel beim FC Zürich) zu Ende gehenden Meisterschaft. «Wir hatten andere Ziele», sagte der Übungsleiter des Tabellenletzten.

Und vor dem Stadion? Da feierten die FCB-Anhänger nach dem Sieg ihr Team lauter als vor vier Jahren die Aarauer Fans ihren FCA. Und der war damals immerhin Meister geworden. Der FC Basel hat in dieser Saison eigentlich nur einen Grund zur Freude: Er verpasst, dies steht seit dem Samstag fest, den vermutlich letztmals im Programm stehenden UI-Cup. Keine Reisen nach Wolgograd oder ins türkische Hinterland, mehr Zeit für Jörg Berger, an der neuen Mannschaft zu feilen.

Es bedarf - will man den eigenen Ansprüchen endlich gerecht werden - auch einiger Arbeit; dies machte die Partie gegen den lange Zeit zahnlosen FC Aarau einmal mehr deutlich. Doch was soll's, nun nochmals mit der grossen Kelle in der ohnehin versalzenen FCB-Suppe herumzurühren und weiter nach Haaren zu suchen? Die Basler haben sich mit 20 guten Fussball-Minuten anständig von ihrem Publikum verabschiedet. Dass dies zu einem Sieg reichte, lag zwar nicht nur, aber halt doch auch am schwachen Gegner.

Vor der Pause etwa, als beim FCB nicht viel stimmte, als keiner lief und alle den Moment zum Abspiel verpassten, hätte eine bessere Mannschaft mehr herausgeholt als die Aarauer. So aber stand es nach einer Spielhälfte 0:0; hätte Remo Tovagliaro den Ball richtig getroffen, der FC Aarau hätte mit einer Führung im Rücken in die Kabinen gehen dürfen. Der FC Basel in den ersten 45 Minuten? Ein Schuss Jean-Pierre La Placas, der fast den Totomat beschädigt hätte - was schade gewesen wäre, weil es dort so richtig spannend war auf den Positionen 1 und 2, wo die Zwischenresultate vom Hardturm und der Pontaise gemeldet wurden. Dass die Zuschauer nach der Pause endlich auch auf den grünen Rasen schauten, hing mit einer engagierteren Spielweise des Gastgebers zusammen.

Nach einer Schrecksekunde, als Franco Foda und Samir Tabakovic sich entgeistert angeschaut hatten und Patrick De Napoli mit dem Ball alleine auf Stefan Huber hatte losziehen dürfen (Massimo Ceccaroni klärte im letzten Moment; 46.), sahen die Aarauer eine Viertelstunde lang keinen Ball mehr. Innerhalb von elf Minuten (49. bis 60.) hiess es 3:0 für den FC Basel. Zuerst erzielte Gaetano Giallanza (Zukunft weiterhin ungeklärt) Saisontreffer Nummer 19, später Adrian Knup die Tore 4 und 5 nach seiner Rückkehr.

Allen Einschüssen ging ein Zuspiel Jean-Pierre La Placas voraus. Es waren drei von etwa fünf Pässen des Romands, die einen Mitspieler gefunden hatten, mit einer guten Nummer 10 (La Placa spielte auf dieser Position) hätte der FCB wohl noch deutlicher gewonnen. Der schönste Angriff war der zum 2:0, als eine der flüssigsten Kombinationen der Saison über Mario Frick (Formanstieg), Giallanza und La Placa Knup freie Schussbahn verschafft hatte. Das schönste Tor war Knups 3:0, als Aaraus Goalie Andreas Hilfiker nach La Placas Corner das weit schlechtere Timing hatte als der FCB-Stürmer bei seinem Kopfball.

Danach flaute der Basler Angriffswind wieder ab, und eine Reihe von Auswechslungen brachte denn auch noch die bald obligatorische Unruhe ins FCB-Gefüge. Foda verliess den Libero-Posten wegen einer nicht restlos ausgeheilten Zerrung, und die neuformierte Abwehr mit Ceccaroni, Tabakovic sowie dem eingewechselten Yannick Hasler hatte nicht mehr die gleiche Stabilität.

Die Folge waren zwei Gegentore der beiden eingewechselten Patrick Brugnoli (77.) und Bernd Kilian (91.). Grösseres Unheil verhinderte Huber, der in der Schlussphase gegen die nach drei erfolgten Wechseln dezimierten Gäste (Viceconte und De Napoli schieden verletzt aus) drei-, viermal stark reagierte. Letztlich blieb es beim 3. FCB-Sieg gegen den FC Aarau in dieser Saison. Gegen keine andere Mannschaft hat der FC Basel heuer so viele Punkte gewonnen. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 02.06.1997