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FC Basel

FC Dnipro Dnipropetrovsk

FC Basel - FC Dnipro Dnipropetrovsk 0:1 (0:0)

Datum: 12.07.1995, 19:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1995/96

Stadion: Gitterli (Liestal) - Zuschauer: 1'600

Schiedsrichter: Andreas Schluchter Schweiz

Tore: 71. Kowalets 0:1.

FC Basel: Grüter; Tabakovic, Meier, Walker; Müller, Moser (46. Douimi), Nyarko, Orlando (72. Arabaci); Okolosi, Yakin (46. Schreiber), Sutter.

FC Dnipro Dnipropetrovsk: Medin; Gorili; Bagmut (79. Dimitriew), Jakowenko (46. Moskwin), Skripnik; Sacharow (79. Kupzow), Topschiew, Kowalets, Scharan (69. Jewtuschok); Paljanika, Polumin.

Bemerkungen: Basel ohne Olsen, Cantaluppi, Disseris (alle verletzt), Smajic, Zuffi, Rey und Ceccaroni (geschont). - Dnjepr ohne Sassen (verletzt). - Faires Spiel, keine Verwarnungen.

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FCB verlor Test gegen Dnjepropetrowsk

Der FC Basel unterlag gestern in seinem vorletzten Spiel vor Meisterschaftsbeginn Dnjepr Dnjepropetrowsk (Ukr) mit 0:1 (0:0).

Liestal. mm. Nicht in Bestbesetzung angetreten, musste der FC Basel in einem weiteren Vorbereitungsspiel auf die neue Saison eine weitere Niederlage einstecken. Er verlor gegen den ukrainischen Club Dnjepr Dnjepropetrowsk mit 0:1 (0:0) und wirkte vor allem nach der Pause recht müde.

In den ersten 45 Minuten war der FCB noch eher die bessere Mannschaft gewesen. Die beste Chance der ersten Halbzeit jedoch hatten die Ukrainer. Topschiew traf nach einem langen Zuspiel Bagmuts und einem kurzen Zögern von FCB-Goalie Grüter nur die Querlatte. Danach bekam der FC Basel das Geschehen in den Griff. Der Ball lief, wie es schon gegen den Karlsruher SC zu beobachten war, gut in den eigenen Reihen, und auch die Verteidigung machte auf dem holprigen Boden ihre Sache ordentlich. Libero spielte André Meier, da sich Didi Andrey entschlossen hatte, neben Dario Zuffi, Alexandre Rey und Massimo Ceccaroni auch Admir Smajic für das UIC-Spiel vom Samstag in Aarhus zu schonen.

Im rechten Mittelfeld kam gestern Sascha Müller zu seinem Debüt beim FCB. Ob dieser Premiere jedoch bald einmal weitere Spiele folgen, steht derzeit noch nicht fest. Am Freitag werden sich der FC St. Gallen, der FC Winterthur und Müller vor Gericht treffen. «Viel Zeit bleibt nicht mehr vor der Saison», sagte Müller, der vermutet, dass die St. Galler im Moment versuchen, so viel Geld wie möglich aus dem Geschäft zu schlagen.

Seine Leistung, so sie denn nach neunzig Minuten in neuer Umgebung überhaupt schlüssig beurteilt werden kann, war durchzogen. Gute Aktionen wechselten sich mit Missverständnissen ab, was jedoch aus besagten Gründen nicht weiter erstaunte.

Auffälliger als Müller war Gabriel Okolussi, der Nigerianer, der vom FCB zum Test eingeladen worden war. Der Nigerianer, trickreich und schnell, holte sich beim Forechecking zahlreiche Bälle, und mit seiner Sprungkraft kam er gegen die zwar grösseren, aber ziemlich unbeweglichen Dnjepr-Verteidiger oft zum Kopfball. In der zweiten Halbzeit liess Andrey Okolussi als Mittelstürmer spielen, und der FCB-Trainer glaubte danach, «gute Qualitäten» des Probables ausgemacht zu haben. In der Tat: wenn Okolussi auch in den nächsten Tagen gut trainiert, wäre er durchaus eine denkbare Alternative zu Sie-Donald, der nach wie vor in der Côte d'Ivoire um seine Freigabe kämpft.

Einen erneut starken Eindruck hinterliess in der ersten Halbzeit Davide Orlando. Zwar erzielte er auf der linken Seite nicht mehr derart Wirkung wie noch gegen den KSC, doch wie er zusammen mit Marco Walker die linke Seite zumachte, dürfte auch Andrey überzeugt haben. Am linken Flügel spielte für einmal Bruno Sutter, doch er scheint sich im Mittelfeld eindeutig wohler zu fühlen. Für Dominic Moser nahm er nach der Pause die Position der Nummer 10 ein, was sichtlich mehr seinen Qualitäten entsprach, wenngleich auch er sich ziemlich müde fühlte.

Die beste Phase in dieser fairen Partie hatte der FCB Mitte der ersten Halbzeit. Während gut 15 Minuten verstand er es, Druck zu machen, was sich gegen die Ukrainer, technisch zwar beschlagen, aber doch ohne grosse Durchschlagskraft im Angriff, sofort in Tormöglichkeiten bemerkbar machte. Die beste dieser etwa vier, fünf Chancen vor der Pause vergab Sutter, der, von Moser freigespielt, knapp verzog. Ausserdem durfte man erstaunt zur Kenntnis nehmen, über welch' harten Schuss Alex Nyarko verfügt - sein Versuch aus über 20 Metern war sehenswert.

Je länger die Partie jedoch dauerte, desto mehr verflachte sie, und vor allem: desto stumpfer wurde der FCB. Sicher, es fehlten von der Stammformation eine Menge Spieler, und den Nachwuchsleuten Douimi, Schreiber oder Arabaci fehlt eindeutig noch die spielerische und taktische Reife.

Dass das Spiel letztlich gar verlorenging, war Pech. Kowalets Schuss aus 16 Metern wurde für Grüter von Meiers Knie unhaltbar abgelenkt (71.).

Und so blieb letztlich nur die Feststellung, dass die Rumpfmannschaft des FCB für klar weniger Spektakel sorgen konnte als noch die Stammformation gegen den KSC - doch schon am kommenden Mittwoch, beim ersten Meisterschaftsspiel gegen den FC Sion, wird diese Partie niemanden mehr interessieren.

Quelle: Basler Zeitung vom 13.07.1995