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FC Basel

FC Zürich

FC Basel - FC Zürich 3:3 (2:1)

Datum: 19.10.1997, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Qualifikationsrunde 1997/98 - 15. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 9'500

Schiedsrichter: Urs Meier Schweiz

Tore: 11. Kreuzer 1:0. 29. Nonda 1:1. 44. Zuffi 2:1. 73. Tarone 2:2. 88. Subiat 3:2. 90. Hodel 3:3.

Gelbe Karte: 30. Hartmann, 47. Hodel (beide Foul).

FC Basel: Stöckli; Ceccaroni, Kreuzer, Sas (46. Tabakovic), Nemtsoudis; Barberis, Hartmann, Gaudino (72. Henry), Frick (79. Konde); Subiat, Zuffi.

FC Zürich: Shorunmu; Fischer; Huber, Hodel; Di Jorio, Tejeda (79. Aleksandrovic), Sant'Anna, Sutter (63. Guzik), Tarone; Nonda, Yekini (67. Ferreri).

Bemerkungen: Basel ohne Huber (Wadenzerrung), Knup, Salvi, Hasler und Disseris (alle verletzt). Zürich ohne Brugnoli (gesperrt), Baldassarri, Castillo und Weiler (alle verletzt). Yekini (Oberschenkel) und Sas (Rücken) verletzt ausgeschieden. - Sehr gutes Schiedsrichtertrio.

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FCB - Oder wer dreimal führt?

Der FC Basel kam in der 15. Runde der Fussball-NLA-Qualifikation gegen den FC Zürich nicht über ein 3:3 (2:1) hinaus. Der FCB ging dabei dreimal in Führung, doch in der 90. Minute kassierte er noch das 3:3.

Basel. War es fehlende Cleverness? Mangelnde Routine? Unglaubliches Pech? Oder war vielleicht die Sternenkonstellation des Grossen Bären ungünstig? Das Licht zu hell, die Vergangenheit zu düster?

Oder war's schlicht und einfach Dummheit, reines Unvermögen?

Sehr wahrscheinlich kommt man um diese deftigen Feststellungen nach der neusten Kuriositäten-Nummer des FC Basel nicht herum. Da führt der FCB gegen einen weiss Gott nicht berauschend spielenden FC Zürich dreimal, er erzielt nach Massimo Ceccaronis wunderbarer Flanke durch Nestor Subiat zwei Minuten vor Schluss das 3:2 - und dann reicht's doch nicht zu einem Sieg. Wenige Sekunden vor dem Ende durfte der FCZ seinen zehnten Corner zur Mitte treten, und trotz Zuteilungen konnte Urs Fischer den Ball zu Marc Hodel spielen, und der traf letztlich zum 3:3. Die Gäste haben aufgrund des Spielverlaufs das Remis verdient, keine Frage - aber ohne den FCB hätte er diesen Match verloren.

Guter Beginn

Für die Basler hatte die Partie gut begonnen. Sie wirkten nach den turbulenten Tagen und Jörg Bergers Entlassung willens, die teils harsche Kritik zu widerlegen. Und sie wurden für ihre Bemühungen auch früh belohnt. Nach einem Corner Maurizio Gaudinos flog Oliver Kreuzer durch den Strafraum und traf per Kopf (11.). Es war ein schönes Tor - doch weniger schön war, wie die Führung verwaltet wurde. Der FCB war nicht in der Lage, die Räume zu schnellen Gegenstössen zu nützen, die Bälle wurden entweder zu früh oder zu spät gespielt.

Und in der Abwehr deutete sich früh an, dass ein «zu Null» an diesem herrlichen Nachmittag wohl unmöglich zustande kommen würde. Kreuzer, erneut der beste Basler, und Ceccaroni waren zwar gut, doch Marco Sas (musste zur Pause wegen Rückschmerzen vom Feld), sein Ersatz Samir Tabakovic und allen voran Giorgios Nemtsoudis waren kein Rückhalt. Und so resultierte aus dieser Mischung von fehlendem Offensiv-Vermögen (wieso rückt nie einer nach?) und fehlender Stabilität bald einmal der Ausgleich. Nemtsoudis hatte geschlafen, der langsamer gewordene Altstar Rasheed Yekini geflankt, und vor Oliver Stöckli, der den verletzten Stefan Huber (Wadenzerrung) vertrat, stand Shabani Nonda alleine und traf per Kopf (29.).

Der Match schien an dieser Stelle zugunsten der Zürcher zu kippen. Das labile FCB-Gefüge geriet in ein Loch, aber wie aus heiterem Himmel kam die erstmals von Salvatore Andracchio betreute Equipe kurz vor der Pause doch noch zum 2:1. Jürgen Hartmann hatte Dario Zuffi bedient, und der erstmals seit langer Zeit wieder im Sturm spielende Winterthurer erzielte mit einem Volley (mit dem rechten Fuss!) das 2:1. Der Zeitpunkt zum neuerlichen Führungstreffer hätte ideal sein müssen. Eine Minute vor der Pause fiel er - normalerweise gibt das Sicherheit.

Doch der FCB ist der FCB. Sicher, die Angriffsauslösung nach der Pause war besser. Der Ball lief schneller durch die eigenen Reihen und manchmal sogar bis in den gegnerischen Strafraum. Subiat hatte das 3:1 auf dem Fuss, auch Maurizio Gaudino, der später nach wenig überzeugender Leistung durch Fabrice Henry ersetzt wurde. Doch dieser Wechsel war ungeschickt. Nicht, weil man Gaudino zwingend im Spiel hätte lassen müssen, aber Andracchio brachte Henry just vor einem Corner für den FCZ, und die mit jedem Tausch verbundene Suche nach der neuen Ordnung nutzte der Gast mit Unterstützung Mario Fricks durch Daniel Tarone zum 2:2.

Schwacher Schluss

Schon wieder der Ausgleich, schon wieder kein Sieg. Zwei Minuten vor Schluss schien Subiat dies mit seinem Kopftor verhindert zu haben, doch irgendjemand muss dem Team einmal beibringen, dass ein Spiel 90 Minuten dauert. Andracchio fand's danach nur noch «traurig», und Raimondo Ponte, der FCZ-Trainer, freute sich, dass «drei Geschenke zu drei Gegentoren doch noch zu einem Punkt gereicht haben». Möglich ist das aber vielleicht nur in Spielen mit dem FC Basel. Dreimal hat er in dieser Saison drei Tore erzielt. Beim 3:2 gegen den FC St. Gallen, beim 3:4 gegen den FC Luzern und gestern. - Noch Fragen, warum der FCB unter dem Strich steht? Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 20.10.1997