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FC Basel

Grasshopper Club

FC Basel - Grasshopper Club 0:0 (0:0)

Datum: 03.09.1995, 16:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1995/96

Stadion: Sportplatz Au (Münchenstein) - Zuschauer: 20'000

Schiedsrichter: Jürg Herrmann Schweiz

FC Basel: Grüter; Ceccaroni, Olsen, Tabakovic, Walker; Cantaluppi, Moser, Nyarko (22. Tschopp), Orlando (86. Cecere); Okolosi (86. Becker), Rey.

Grasshopper Club: Böckli; Haas, Nemtsoudis, Gren, Jodice; Magnin (56. Crivello), Lombardo (56. Berger), Koller, Sermeter; Duke, Viscaal.

Bemerkungen: Basel ohne Meier, Smajic (geschont), Moro (krank), Zuffi (verletzt), Yakin und Sutter (U21). Huber auf der Bank. GC ohne Rzasa, Gämperle, Yakin, Ibrahim (alle verletzt), Thüler, Geiger, Vega, Zuberbühler, Vogel (Nationalmannschaft), Comisetti und de Napoli (U21). - Faires Spiel. Keine Verwarnung.

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Personalsorgen für Didi Andrey und die Rückkehr zum 4-4-2

Der FC Basel erreichte in einem Testspiel anlässlich des 75-Jahr-Jubiläums des FC Münchenstein gegen Meister und Champions-League-Teilnehmer GC ein 0:0-Unentschieden.

Münchenstein. Die Rückkehr von zuletzt verletzt gewesenen Spielern stand gestern im Mittelpunkt der Test-partie zwischen dem FC Basel und Meister Grasshoppers. Das Spiel selbst endete 0:0 - und von besonderem Unterhaltungswert war es, wie es schon das Resultat besagt, nicht.

Das Ergebnis war aber auch die geringste «Sorge» der beiden Trainer, Christian Gross und Didi Andrey. Vielmehr interessierte sie die körperliche Verfassung der vormals Abwesenden. Gleich vier Comebacks (Nyarko, Moser, Cantaluppi sowie Orlando) gab es beim FC Basel - und sie fielen höchst unterschiedlich aus. Kein Glück hatte Nyarko. Der Ghanaer verletzte sich bei einem Schussversuch erneut an der Leiste und musste ausgewechselt werden. Wieder gesund ist hingegen Orlando. Er habe bis zu seinem Wechsel kurz vor Schluss keine Beschwerden verpürt.

Über die gesamten 90 Minuten durchgespielt haben Cantaluppi und Moser. Während letzterer sagte, er habe keine Probleme mehr gehabt, meinte ersterer, dass er sich noch nicht in bester körperlicher Verfassung befände. Dennoch gehörte Cantaluppi zu den auffälligeren Spielern beim FCB - zuerst auf der rechten Aussenbahn, später, nach Nyarkos Ausscheiden, im Zentrum neben Moser. Dies war das eine Experiment Andreys.

Das andere betraf das System selbst, wenngleich man die taktische Änderung eigentlich nicht als Versuch von etwas Neuem, sondern eher als Rückkehr bezeichnen muss. Der FC Basel spielte wieder einmal mit seinem in der vergangenen Saison einstudierten 4-4-2, mit vier Verteidigern und nurmehr zwei Angreifern.

Andrey erklärte den Wechsel mit seinen Personalproblemen. «Die momentan zur Verfügung stehenden Spieler sind mehrheitlich Abwehrspieler, daher habe ich mich für die Variante mit vier Verteidigern entschieden.» Dies bedeute indes nicht, dass seine Mannschaft auch im nächsten Spiel gegen Lausanne-Sports automatisch gleich agieren werde. Doch der Test gegen GC wird für Andrey in bezug auf das anzuwendende System aufschlussreich gewesen sein - wie die Zürcher spielt auch Bregys Team mit einem lupenreinen 4-4-2.

Die Beurteilung, ob es denn für den FC Basel sinnvoll wäre, zu seinem alten System zurückzukehren, ist nicht ganz einfach. Die Abwehr wirkte zwar kompakt, doch im Angriff fehlte es an Durchschlagskraft. Handkehrum hat sich gegen die gutorganisierten Grasshoppers bislang noch jedes Schweizer Team schwergetan. Und inmitten dieses soliden GC-Abwehrblocks spielte überraschend Giorgios Nemtsoudis. Der absolvierte beim FCB vor der Saison einen Test, wurde jedoch nicht unter Vertrag genommen und versucht sein Glück nun im GC-Nachwuchs. Durch Gämperles Verletzung und Vegas Sperre kam er jetzt wieder zu einem Einsatz in der 1. Mannschaft. Ebenfalls wieder mitgespielt hat Marcel Koller, dessen Debüt nach seiner Achillessehnenverletzung positiv ausfiel.

Negativ war für Gross an diesem Tag eigentlich nur ein Interview Murat Yakins in der «Sonntags-Zeitung», in dem der Münchensteiner sich kritisch über seinen Trainer geäussert hatte («der kennt mich überhaupt nicht, ich wurde von ihm mehrmals enttäuscht»). «Das werde ich aber intern klären», sagte Gross - dass er mit Yakin jedoch ein ernsthaftes Wörtchen reden wird, ist mehr als anzunehmen. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 04.09.1995