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FC Basel

Schachtar Donezk

FC Basel - Schachtar Donezk 2:2 (1:1)

Datum: 22.06.1996, 10:15 Uhr - Wettbewerb: UIC 1996/97 - Gruppenphase

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 2'000

Schiedsrichter: Darko Cvitkovic Kroatien

Tore: 12. Zuffi 1:0. 22. Ostachov 1:1. 57. Pyatenko 1:2. 80. Yakin 2:2.

Gelbe Karte: 29. Jaksmanutski, 45. Pyatenko (beide wegen Fouls).

FC Basel: Huber; Hasler (64. Tschopp), Poulard, Tabakovic, Zuffi; Ceccaroni, Nyarko, Konde (80. Reimann), Sutter (62. Salvi); Yakin, Armentano.

Schachtar Donezk: Schutkov; Starostiak, Koval, Kochvar, Pyatenko; Spivak, Jaksmanutski, Kovalyov (64. Schikradse), Onopko (56. Voskoboynik); Ostachov, Zubov.

Bemerkungen: Basel ohne Smajic, Cantaluppi, Moser (alle verletzt) sowie ohne La Placa, Giallanza und Frick (alle noch nicht spielberechtigt).

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Unterhaltsames Spiel und 2:2

Der FC Basel kam in seinem ersten Spiel im Uefa-Intertoto-Cup gegen die ukrainische Mannschaft Schachtjor Donetsk nicht über ein Unentschieden hinaus. Vor 2000 Zuschauern im Stadion St. Jakob waren Dario Zuffi (12.) und Hakan Yakin (80.) die FCB-Torschützen in einer unterhaltsamen Begegnung.

Basel. Dem FC Basel ist der Auftakt im UI-Cup nur teilweise geglückt. Gegen Schachtjor Donetsk musste sich die Mannschaft von Trainer Karl Engel mit einem leistungsgerechten 2:2 (1:1)-Unentschieden begnügen. Dario Zuffi hatte die Basler zwar früh in Führung (12.) geschossen, nach den beiden Gegentreffern mussten die Gastgeber aber froh sein, dank Hakan Yakins Tor zehn Minuten vor dem Abpfiff wenigstens zu einem Punktgewinn zu kommen.

Durch diverse Verletzungen und fehlende Lizenzen war Karl Engel gezwungen, zu improvisieren. Der Basler Trainer liess eine ausgesprochen junge Mannschaft einlaufen. Spieler wie Yannick Hasler, Oumar Konde und die später eingewechselten Marco Tschopp und Ivan Reimann entstammen allesamt dem eigenen Nachwuchs. Vor allem im Mittelfeld mangelte es dem FCB an Alternativen, weshalb etwa Massimo Ceccaroni im rechten Aufbau begann. Auf der angestammten Position des Captains spielte Hasler als rechter Aussenverteidiger. Hasler wurde allerdings recht wenig ins Spiel miteinbezogen, da die Basler ihre Angriffe meist über die linke Seite aufbauten. Namentlich Dario Zuffi fiel mit einigen klugen Pässen aus der Abwehr heraus auf. Daneben nahm Zuffi jede Gelegenheit wahr, selbst in die Offensive zu gehen. Bereits nach zwölf Minuten sollte sich dies auszahlen: Zuffi kam, ziemlich weit vom Tor entfernt, an den Ball und entschloss sich, sofort zu schiessen. Der ukrainische Goalie Dmitro Schutkov liess den Ball zum Erstaunen aller ins Tor. Zuffis Schuss war zwar ein «Flatterball», dennoch war er haltbar.

Schutkov war aber nicht der einzige Spieler auf dem Feld, der patzte. Auch die Gastgeber zeigten einige Unkonzentriertheiten, von denen eine - Samir Tabakovic beging einen Fehlpass - zum Ausgleich führen sollte (22.). Nach diesem Tor verlor der FCB etwas den Faden. Das Mittelfeld staffelte nicht zurück, weshalb die Ukrainer immer wieder zu Überzahlsituationen vor dem Basler Strafraum kamen. Die technisch ansprechenden Gäste waren aber im Abschluss ziemlich harmlos, weil sie sehr umständlich spielten.

Nach dem Seitenwechsel trat der FCB stilsicherer auf, dennoch waren es die Gäste, die in Führung gingen. Nach einem Corner war sich die gesamte Verteidigung inklusive Goalie Stefan Huber uneins, wer den Ball aus der Gefahrenzone spedieren solle. Der aufgerückte Verteidiger Volodimir Pyatenko nützte diese Konfusion aus und traf aus kurzer Distanz per Kopf ins Tor.

Die Basler zeigten eine gute Reaktion auf den Verlusttreffer. Sie wirkten nun aggressiver, wobei in erster Linie Alex Nyarko und Oumar Konde im zentralen Mittelfeld eine Leistungssteigerung gelang. Konde war denn auch Ausgangspunkt des Ausgleichs. In der Nähe des Sechzehnmeterraumes angespielt, setzte er sich gegen zwei gegnerische Verteidiger durch und lancierte mit einem geschickten Steilpass Hakan Yakin, der aus sieben Metern unhaltbar in die entfernte rechte Torecke traf (80.). Kurz vor Schluss hatte Yakin gar noch den «Matchball» auf dem Fuss, sah seinen Schuss aber auf der Torlinie von einem ukrainischen Abwehrspieler weggeschlagen.

Die Leistung des FC Basel war sicher nicht berauschend, zumal der Gegner doch von recht bescheidenem Niveau war. Das Fehlen von Spielern wie Smajic und Cantaluppi konnte nicht kompensiert werden. Allerdings gilt es zu bedenken, dass der FCB erst in der vergangenen Woche mit dem Training begonnen hat und dementsprechend physisch noch nicht auf der Höhe war, vor allem mangelte es an Spritzigkeit.

Karl Engel sprach nach der Partie von «wichtigen Erkenntnissen betreffend der Automatismen», die er gewonnen habe. Im Trainingslager nächste Woche in Saig (Schwarzwald), wohin der FCB gestern nachmittag fuhr, ist genügend Zeit, diese Automatismen zu verfeinern. Georg Heitz

Quelle: Basler Zeitung vom 24.06.1996