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FC Gossau

FC Basel

FC Gossau - FC Basel 0:2 (0:1)

Datum: 10.03.1996, 15:00 Uhr - Wettbewerb: Schweizer Cup 1995/96 - 1/16-Final

Stadion: Gemeindesportplatz Gossau (Gossau) - Zuschauer: 2'500

Schiedsrichter: Urs Meier Schweiz

Tore: 36. Nyarko 0:1. 91. Okolosi 0:2.

Gelbe Karte: 26. Schnelli (Foul an Zuffi), 36. Meier (Foul an Hutter). 44. Zuffi (Handspiel).

FC Gossau: Zweifel; Kopp, Zwyssig, Schnelli (79. Trunz), Notter; Zürcher, Irizik, Guirao (87. Bruderer), Hutter; Soller (76. Giger), Jovic.

FC Basel: Huber; Santos, Meier, Konde, Orlando; Cantaluppi, Nyarko, Smajic, Sutter (80. Moser); Rey (65. Okolosi) , Zuffi.

Bemerkungen: Gossau ohne Ljaljic (nach Wechsel von Wil noch ohne Spielberechtigung). Basel ohne Walker, Ceccaroni (beide verletzt), Tabakovic (krank) und Yakin (nach schlechten Trainingsleistungen für den Nachwuchs aufgeboten). Debüt des knapp 17jährigen Schweizer U-17-Nationalspielers Oumar Kondé. 29. Pfostenschuss Soller. 71. Pfostenschuss Hutter. Das Terrain wurde in der Vorwoche von 30 Zentimetern Schnee geräumt, war unter einer aufgeweichten Schicht noch gefroren, recht uneben und schwer bespielbar.

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FCB in Gossau - Hauptsache, eine Runde weiter?

Der FC Basel erreichte im Schweizer Cup die Achtelfinals. Der NLA-Club gewann nach bescheidener Leistung beim Erstligisten FC Gossau mit 2:0 (1:0). Alex Nyarko kurz vor der Pause und Gabriel Okolosi kurz vor Schluss erzielten die beiden Tore für den FCB.

Gossau. Nach dem 2:0-Sieg des FC Basel beim Ostschweizer Spitzen-Erstligisten FC Gossau in den Sechzehntelfinals des Schweizer Cups waren sich beide Trainer einig, dass nicht unbedingt die spielbestimmende, die überlegene und damit auch automatisch als höherklassig zu erkennende Mannschaft eine Runde weitergekommen.

Vielmehr hätte der FC Gossau aufgrund seines eklatanten Chancenplus den Sieg verdient, ja sogar erzwingen müssen. Allein René Soller hatte vier aufgelegte Chancen, traf zweimal freistehend vor Goalie Stefan Huber das Tor nicht, und einmal nur den Pfosten. Ein weiterer Schuss des auffälligen Fredy Hutter, der im linken Aufbau viel Zug nach vorne brachte, prallte ebenfalls an die Torumrandung. Der FC Gossau war über weite Strecken die spielbestimmende Mannschaft, setzte sich phasenweise in der Basler Platzhälfte fest und musste sich nicht einmal sonderlich vor gefährlichen Basler Kontern in acht nehmen.

Diese waren bis auf die letzten beiden Minuten Mangelware. Bezeichnend war, dass sich der FC Basel seine beiden besten Gelegenheiten aus Eckbällen erarbeitete. Die erste führte in der 36. Minute zum 0:1-Führungstreffer. Cantaluppi flankte von der rechten Seite weit in den Strafraum, den missglückten Abschlussversuch von Vilmar Barbosa Santos aus dem Rückraum konnte Alex Nyarko im Fünfmeterraum aus der Drehung verwerten.

Zu diesem Zeitpunkt hätte der Gastgeber längst führen müssen, doch all zu grosszügig ging das Team von Trainer Heinz Bigler mit den Tormöglichkeiten um. Der Trainer nannte nach dem Spiel den holprigen Boden als eine Erklärung für die mangelhafte Auswertung seiner Offensivleute, ein bisschen, so Bigler, habe aber angesichts von zwei Pfostentreffern auch das Glück gefehlt. Die Tatsache, dass sein Team noch kaum auf Rasen trainieren konnte, wollte Bigler nicht als Entschuldigung gelten lassen. Der Gemeindesportplatz in Gossau ist Anfang Woche von 30 Zentimetern Schnee befreit worden, präsentierte sich aber keinesfalls in einem tadellosen Zustand, wie dem FC Basel Mitte Woche signalisiert worden war. Der holprige, oberflächlich aufgeweichte, darunter aber noch gefrorene Boden hat die Basler sichtlich überrascht. «Bei unserer Ankunft erkannten wir, dass nur ein Hauruckspiel möglich ist. Meine Mannschaft versuchte dann zu sehr, mit rein spielerischen Mitteln zum Erfolg zu kommen. Das reichte nicht», erklärte FCB-Trainer Karl Engel nach dem Spiel.

Die schwache Leistung des FC Basel war aber nur eine Erklärung für die ungewöhnliche Dominanz des Unterklassigen. Die andere lieferte der FC Gossau selbst. Der Nationalliga-B-Absteiger der letzten Saison stellt eine spielerisch ausgezeichnet harmonierende Equipe, die, so formulierte es auch ihr Trainer Heinz Bigler, durchaus «gutes Nationalliga-B-Niveau» vorweist. Unterschätzt hat der FC Basel seinen Widersacher nicht. «Wir haben uns gut vorbereitet, doch die Gossauer konnten sich besser auf die Bedingungen einstellen», meinte Engel.

Tauchte der FC Basel in der ersten Halbzeit immerhin noch sporadisch vor dem Tor von Marcel Zweifel auf, so blieben in der zweiten Hälfte selbst Entlastungsangriffe aus. Erst als Trainer Heinz Bigler seine Spieler zur totalen Offensive trieb, kam der FCB zu ersten Konterchancen. Doch Alex Nyarko und Admir Smajic konnten Sololäufe auf das gegnerische Tor nicht erfolgreich abschliessen. Erst mit dem Schlusspfiff legte Alex Nyarko auf den in offsideverdächtiger Position mitlaufenden Gabriel Okolosi auf, der zum alles entscheidenden 2:0 traf.

Beim FC Basel kamen nur wenige Spieler mit den Terrainverhältnissen zurecht. Goalie Stefan Huber, der einige Male in höchster Not retten konnte, verdiente sich als einziger Bestnoten. Seine wichtigste Abwehr gelang in der 32. Minute, als er gegen den acht Meter vor dem Tor völlig freistehenden Ertan Irizik rettete. In der Abwehr gab der noch nicht 17jährige Oumar Kondé ein solides Debüt, die beiden Aussenverteidiger Vilmar Barbosa Santos und Davide Orlando hatten in der einmal mehr neu formierten Vierer-Abwehrkette doch ihre Probleme.

Im Mittelfeld erkannte Mario Cantaluppi die von Fredy Hutter ausgehende Gefahr zu spät, Alex Nyarko, Admir Smajic und Bruno Sutter zeigten keine überragende, aber doch zufriedenstellende Partie. Die Stürmer litten unter dem Dauerdruck der Gossauer und hatten kaum brauchbare Bälle. Daniel Schaub

Quelle: Basler Zeitung vom 11.03.1996