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FC Winterthur

FC Basel

FC Winterthur - FC Basel 1:3 (1:1)

Datum: 20.01.1996, 14:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1995/96

Stadion: Schützenwiese (Winterthur) - Zuschauer: 400

Schiedsrichter: Werner Müller Schweiz

Tore: 33. Burger 1:0. 36. Cantaluppi (Foulpen.) 1:1. 80. Smajic 1:2. 84. Nyarko 1:3.

FC Winterthur: Bettoni; Miccolis, Rupf, Tsaravas, Nyfeler (70. Lüthi); Schmid (46. Welbeck), Oldani (53. Lütte), Jost, Burger; Schwizer, Saykouk (83. Bally).

FC Basel: Grüter; Forte, Meier, Tabakovic (46. Hasler), Orlando (46. Disseris); Cantaluppi (46. Ceccaroni), Moro (46. Nyarko), Moser (46. Smajic), Sutter; Okolosi, Zuffi (46. Yakin).

Bemerkungen: Winterthur ohne Simunek (verletzt). - Basel ohne Huber (Ersatz), Walker (krank), Rey (verletzt), Vilmar Barbosa (nicht im Aufgebot); erstmals mit Yannick Hasler (17/Nachwuchs) und Ueli Forte (bisher Red Star). Forte in der zweiten Halbzeit rechts im Mittelfeld, Ceccaroni Verteidiger.

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Späte FCB-Tore zum Freiluft-Sieg

Der FC Basel geriet gegen den B-Klub Winterthur in Rückstand, siegte dank Toren von Cantaluppi (36., Penalty), Smajic (80.) und Nyarko (84.) aber doch noch 3:1.

Winterthur. hjs. Als in der letzten halben Stunde zunehmend überlegene, weil auch kräftemässig stärkere Mannschaft beendete der FC Basel seinen ersten Freiluft-Auftritt des Jahres 1996 mit einem 3:1-Sieg gegen den FC Winterthur, der im Frühjahr gegen den Abstieg aus der NLB spielen muss.

Am Ende dieses Ausflugs nach Winterthur standen die Tore Admir Smajics (80.) und Alex Nyarkos (84.) zum 2:1 und 3:1; am Anfang war das Staunen des Trainers Karl Engel gewesen. Natürlich hat der Innerschweizer seit jeher um die Fussball-Begeisterung in Basel gewusst. Aber er hat noch nie ein Freundschaftsspielchen wie dieses in Winterthur als FCB-Trainer erlebt. Und wie viele dann an einem bitterkalten Samstag nachmittag mit blaurotem Schal oder sonst als Basler zu identifizieren um die Schützenwiese herumstanden, als der FCB-Bus mit einer gewissen Verspätung auftauchte - das hat Engel noch nie erlebt, das hat ihn doch sehr, sehr überrascht. «Unglaublich - diese Fans», staunte er. Mitgebracht hatte Engel - nach einem morgendlichen Training - 18 Kaderspieler. Es fehlten der kranke Marco Walker, der verletzte Alexandre Rey und der erst am Donnerstag aus Brasilien zurückgekehrte Vilmar Barbosa. Es waren erstmals dabei Ueli Forte (21), der in der Winterpause vom Erstligisten Red Star kam, und der 17jährige Yannick Hasler, Sohn des Altinternationalen René Hasler, bisher im Nachwuchs.

Mit Ausnahme von Standard-Torhüter Stefan Huber spielten alle mindestens eine Halbzeit. Die Formation der ersten 45 Minuten - mit Daniele Moro und Dominic Moser im zentralen Mittelfeld - tat sich schwer, sich gegen das Pressing der Winterthurer durchzusetzen. Sie geriet, nachdem Torhüter Thomas Grüter auf dem ausgesprochen holprigen Terrain ein Ball versprungen und deshalb ein Pass zum Gegner statt zum eigenen Mann geraten war, nach einer halben Stunde auch in Rückstand. Dank einem Penalty, den Miccolis an Dario Zuffi, dem einen Winterthurer des FCB, verschuldete, glich der FCB allerdings wenig später durch Mario Cantaluppi aus.

In der zweiten Halbzeit - mit sechs neuen Leuten - war der FCB dann zusehends dominanter. Gewiss auch wegen des neuen zentralen Mittelfeld-Duos Nyarko/Smajic, zumal Smajic die besten Pässe glückten. Jetzt spielte auch Bruno Sutter, der andere Winterthurer des FCB, besser als vorher. Vor allem aber liessen nun beim Gegner die Kräfte für ein kompaktes Pressing nach, er lief in den letzten 20 Minuten fast nur noch dem Gegner hinterher, und die beiden Tore waren logisch. Sehenswert war, wie Smajic beim 2:1 den Torhüter übertölpelte, wie Nyarko mit einem präzisen und harten Aufsetzer aus 21 m Erfolg hatte. Es trafen also Aufbauer, während von den Stürmern doch ziemlich wenig zu sehen war.

«So weit zufrieden» war Karl Engel mit Forte, seinem neuen Mann, der vor der Pause als rechter Aussenverteidiger, später - vor Massimo Ceccaroni - rechts im Mittelfeld wirkte und sich in der Tat ordentlich einführte. In der ersten Halbzeit fand er seine Position besser als später. Bisher spielte er im Zentrum, doch Engel wollte sehen, wie er sich auch einzeltaktisch in einer neuen Situation verhält. Ein besonderes Lob entlockte dem Trainer das Debüt Haslers als Innenverteidiger.

Weniger zufrieden war Engel, wie die Mannschaft manchmal Situationen taktisch auffasste, wenn etwa der Gegner in Ballbesitz war. Doch Winterthur war, mangels Stürmern, nicht fähig, grösseren Nutzen daraus zu ziehen.

Heute Montag reist der FCB für zwei Tage nach Mürren, wo auch mal etwas Abwechslung gesucht wird.

Quelle: Basler Zeitung vom 22.01.1996