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Lech Poznan

FC Basel

Lech Poznan - FC Basel 1:3 (1:1)

Datum: 29.07.2015, 20:45 Uhr - Wettbewerb: Champions League 2015/16 - 3. Qualifikationsrunde

Stadion: INEA Stadion (Poznan) - Zuschauer: 28'000

Schiedsrichter: Anthony Taylor England

Tore: 34. Lang (Zuffi) 0:1. 36. Thomalla (Douglas) 1:1. 77. Janko (Suchy) 1:2. 92. Callà (Xhaka) 1:3.

Gelbe Karte: 49. Thomalla. 69. Linetty. 82. Kadar (alle Foul).

Rote Karte: 66. Kedziora (Notbremse). 93. Xhaka (Foul).

Lech Poznan: Buric; Kedziora, Kadar, Kaminski, Douglas; Tralka, Linetty; Formella (69. Ceesay), Hämäläinen (75. Lovrencsics), Pawlowski; Thomalla (55. Robak).

FC Basel: Vaclik; Lang, Hoegh, Suchy, Safari; Kuzmanovic (86. Elneny), Xhaka; Bjarnason, Zuffi, Gashi (75. Callà); Embolo (61. Janko).

Bemerkungen: Basel ohne Samuel (gesperrt), Ivanov, Gonzalez und Kakitani (alle verletzt). 67. Buric hält Foulpenalty von Gashi.

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(Si) Der FC Basel steht in der Champions-League-Qualifikation mit ziemlicher Sicherheit in den Playoffs. Der Schweizer Meister gewann das 3.-Runden-Hinspiel bei Lech Poznan (Pol) mit 3:1. Die "Joker" Marc Janko (77.) und Davide Callà (92.) stellten mit ihren Toren in Überzahl den Sieg sicher.

Der österreichische Stürmer profitierte eine Viertelstunde nach seiner Einwechslung von einem kapitalen Stockfehler eines gegnerischen Verteidigers. Janko übernahm den Ball alleine vor Keeper Buric und vollstreckte im Stile eines Top-Goalgetters. Lech, das ohne den früheren Basler Darko Jevtic gespielt hatte, musste bitter erfahren, dass Unachtsamkeiten von einem Kontrahenten von grösserem Kaliber auf diesem Niveau brutal bestraft werden. Callà nutzte in der Nachspielzeit einen Konter.

Das Europacup-Debüt von Trainer Urs Fischer in Diensten des FCB ist vollauf geglückt. Ärgerlich aus Basler Sicht war höchstens, dass kurz vor dem Abpfiff Taulant Xhaka noch das Feldes verwiesen wurde. Der Referee kannte nach seinem etwas übermotivierten Einsteigen im Mittelfeld keine Gnade - direkt Rot!

Mit dem Resultat von 3:1 können die Basler das Rückspiel am nächsten Mittwoch im St.-Jakob-Park beruhigt angehen. Lech steht nun extrem unter Zugzwang. Der siebenfache polnische Meister muss in sechs Tagen mindestens drei Tore schiessen. Dies ist höchst wahrscheinlich eine zu schwierige Aufgabe für das Team von Maciej Skorza, auch wenn es sich im heimischen INEA-Stadion lange als zäher Gegner für den FCB erwies. Lech war es zunächst nicht schlecht gelungen, die Räume für den Favoriten zuzustellen. Aber: Für Polen dürfte das Warten auf den ersten Champions-League-Vertreter seit Widzew Lodz 1996/97 weitergehen.

Der FC Basel, bei dem Captain Matias Delgado den Abend auf der Ersatzbank verbracht hatte, vergab eine sogar noch bessere Ausgangslage durch einen verschossenen Foulpenalty. Shkelzen Gashi war in der 67. Minute vom Elfmeterpunkt aus mit einem schwachen Versuch an Goalie Jasmin Buric gescheitert. Basel konnte ab diesem Zeitpunkt für rund 25 Minuten mit einem Mann mehr agieren. Der englische Schiedsrichter Taylor taxierte den Schubser von Aussenverteidiger Tomasz Kedziora in den Rücken von Birkir Bjarnason, der zum Penalty geführt hatte, als Notbremse und zeigte Rot.

Die Anfangsphase war recht ausgeglichen gewesen. Die "Bebbi" hatten in der ersten halben Stunde vielleicht eine Chance mehr besessen, die gefährlichste Aktion gehörte aber dem deutschen Lech-Stürmer Denis Thomalla, der den Ball nach einem schnellen Gegenstoss nur um wenige Zentimeter am Gehäuse vorbeischob (17.).

Beide Mannschaften benötigten dann einen Corner, um zu ihren ersten Erfolgserlebnissen zu kommen. Nach einem Eckball von Luca Zuffi und Störarbeit von Breel Embolo stand Michael Lang am hinteren Pfosten perfekt, um in der 34. Minute zum 1:0 einzuköpfen. Für den in der Sommerpause verpflichteten Nati-Verteidiger war es schon der zweite wichtige Treffer im FCB-Dress, nachdem er am vergangenen Super-League-Wochenende gegen seinen Ex-Klub GC das 3:2-Siegtor geschossen hatte.

Das von seinen Fans frenetisch angefeuerte Lech Poznan brauchte nur gerade zwei Minuten, um auf den Rückstand zu reagieren. Im Anschluss an einen Corner des Schotten Barry Douglas war es Szymon Pawlowski, der im Hinterhalt lauerte und den Ball via Lattenunterkante knapp hinter die Linie beförderte. Thomalla beseitigte noch alle Zweifel am Ausgleich, indem er per Kopf den Lattenabpraller verwertete. Die UEFA schrieb das Tor zunächst ihm zu. Die TV-Bilder zeigten aber eindeutig, dass Pawlowskis Schuss genügt hätte. Jubeln taten am Schluss aber nur die Basler. Sie bewiesen Geduld und Coolness. Die Champions-League-Playoffs sind schon nach 90 Minuten sehr nah.