Presseschau

Baslerstab vom 22.05.2007

Choreos nur noch mit Bewilligung

Die Sicherheitskommission der Swiss Football League will bereits vor den Spielen wissen, was in der Fankurve abgeht.

«Das Ende aller Choreos?», fragen sich die United Supporters Luzern in der neuen Ausgabe ihres Magazins «Der Stelzbock ». Hintergrund: Die Swiss Football League (SFL) führt ab der neuen Saison ein Bewilligungsverfahren für Choreos – die Fankurve präsentiert ein riesiges Bild mit Botschaft – ein. Für die Luzerner Fans ist das schlicht «inakzeptabel». Konkret müssen sich Choreografie- Macher künftig mittels Formular beim Heimverein melden und angeben,welches Material sie verwenden wollen. «Es geht zum Beispiel darum, ob es brennbares Material ist», erklärt Peter Landolt, Präsident der SFL-Sicherheitskommission. Das Formular soll ein paar Tage vor der geplanten Choreo eingereicht werden. Die Luzerner mutmassen, dass Bewilligungen «nicht zuletzt vom Inhalt» der Choreos abhängen. Landolt wehrt ab: «Es geht nicht drum, dass wir wissen wollen, was auf den Choreos steht.» Da seien die Regeln jetzt schon klar: «Nichts Politisches, nichts Rassistisches.» Wer das Formular ausfüllt, muss Name, Adresse und Pass- oder ID-Nummer angeben. Damit riskiere der Choreo-Verantwortliche Stadionverbot, so die Luzerner. Landolt hält dagegen, dass die SFL einfach «einen Ansprechpartner» haben wolle. «Jemand soll hinstehen.» Dass man diese Person für etwas haftbar mache, sei aber nicht möglich. Es gehe um Zusammenarbeit, betont Landolt. «Wenn das gelebt wird,wie wir uns das vorstellen, ist es sowohl für den Verein als auch für die Fans nur hilfreich.» Ralph Schindel

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