Presseschau

Blick vom 22.09.2011

Dieser Bubi gab Barça einen Korb

Basels Supertalent Deni Kadoic (15)

Von Heiko Ostendorp

Basels Junior Deni Kadoic (15) schlug ein Angebot des besten Klubs der Welt aus. Stattdessen spielt er weiter lieber gegen Winterthur.

Vor rund zwei Wochen zauberte nicht nur Xherdan Shaqiri für die A-Nati, auch ein weiteres Juwel aus der FCB-Talentschmiede zog für die Schweiz gross auf. Deni Kadoic knallte mit der U16 Italien 6:2 weg, zog im Mittelfeld die Fäden.

Schon bei früheren Spielen der Nachwuchs-Nati fiel Kadoic auf. Und schaffte es sogar zu einem Probetraining beim FC Barcelona. Im Mai durfte er gemeinsam mit drei anderen FCB-Talenten nach La Masia, ins beste Nachwuchszentrum der Welt. Das passiert nicht zum ersten Mal. Schon seit mehreren Jahren nutzt Basel die Kontakte von U15-Trainer Marco Otero zu Barça. Regelmässig halten Nachwuchsteams Trainingslager in der Nähe von Barcelona ab, es gibt Freundschaftsspiele und Austauschtrainings.

Doch Kadoic ist der erste Junior, den Barça tatsächlich verpflichten will! In vier Trainingstagen überzeugt der Offensiv-Allrounder. BLICK weiss, dass die Katalanen offiziell beim FCB wegen eines Wechsels anfragten, dass sie Deni in die beste Nachwuchsakademie der Welt holen wollten. FCB-Sportkoordinator Georg Heitz: «Wir hätten kaum Argumente gehabt, ihm das zu verweigern». Aber Denis Eltern, die mit nach Barcelona eingeladen waren, entschieden gemeinsam mit ihrem Sohn: Wir sagen Barça ab!

«Wir sind stolz, dass einer unserer Spieler so eine Anfrage bekommen hat», gibt Michel Kohler zu. Der Nachwuchschef des FCB sagt aber auch: «So ein Wechsel ins Ausland ist schwierig, vor allem der Zeitpunkt. Für den Spieler, die Familie und das Umfeld ist es wichtig, eine gute Vertrauensbasis zum Klub zu haben. Ich denke, das ist bei uns der Fall.»

Dass ein Schweizer Talent Barça absagt, gab es wohl noch nie. Umso mehr Respekt verdient der Entscheid von Kadoic und seiner Familie. Kohler sagt, es gebe gute Gründe, beim FCB zu bleiben: «Wenn du als Nachwuchsspieler so gut bist, dass du ein Angebot von einem internationalen Topklub bekommst, dann schaffst du es normalerweise auch beim FCB zu den Profis. Das hat die Vergangenheit gezeigt. Dazu muss man allerdings mit beiden Füssen auf dem Boden bleiben und darf nicht durchdrehen. Das ist häufig die Gefahr.» Als Beispiele nennt Kohler unsere U17-Weltmeister, von denen einige zu früh den Schritt ins Ausland gewagt hätten. «Wichtig ist, wo man seine ersten 20 Spiele als Profi macht.»

Kadoic will sie beim FCB machen. Beim Schweizer, nicht beim spanischen …

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