Presseschau

Berner Zeitung vom 05.12.2013

Lex FCB?

Moment mal

Um was geht es im Cup? Unterklassige Vereine erhalten beispielsweise die Chance, gegen Spitzenteams ein Volksfest auszutragen. Es gehört zur Faszination des Pokals, dass Profis mit engen Feldern und schlechtem Rasen umgehen müssen. Und kleine Klubs erinnern sich Jahrzehnte später an einen Coup gegen eine grosse Equipe.

Allein: In der Schweiz sind die Leistungsunterschiede zwischen den Ligen gewaltig, sehr selten kommt es zu Überraschungen. So gesehen kam der 4:1-Sieg von Le Mont (1. Liga Promotion) vor ein paar Wochen im Cupachtelfinal gegen YB einer Sensation gleich. Und gespannt wurde deshalb der Auftritt des FCB gestern in Le Mont erwartet – zwischen den Basler Millionenspielen in der Champions League gegen Chelsea und Schalke.

Aber: Der Viertelfinal wurde am Mittwoch ein paar Stunden vor Spielbeginn abgesagt. Referee Patrick Graf entschied, dass der Rasen in Le Mont nicht bespielbar und eine Neuansetzung zwingend sei. Überraschen konnte diese Entscheidung nicht, weil sich der mächtige FCB in den letzten Wochen mehrmals beim Verband über Termin und Terrain beschwert hatte. Der Verband zog sogar in Betracht, die Partie in Basel austragen zu lassen. Es wäre die Kastration der Pokalidee gewesen.

Mit der Verschiebung ist der FCB auch zufrieden. Er spart Kraft, erspart wurde ihm ein heikler Auftritt bei Wind, Kälte und auf einem miesen Rasen. Das ist enorm bitter für Le Mont, weil der Waadtländer Klub alles unternahm, um die Partie auszutragen. Präsident Serge Duperret war sich am Dienstag sicher gewesen, dass dem Match keine Absage drohe. Gestern fragte er: «In der 1. Liga Promotion darf man auf solch einem Rasen spielen, im Cup gegen den FC Basel aber nicht. Wieso?» Es ist eine gute Frage. fdr

Zurück