Basler Zeitung vom 29.01.2014

Marek Suchy schliesst die Lücke

Der FC Basel leiht den tschechischen Abwehrspieler von Spartak Moskau aus – der nächste Zuzug folgt bald

Von Marcel Rohr

Basel.

Erinnerungen an Innenverteididiger aus Tschechien lösen beim FC Basel nicht nur positive Gedanken aus. Radoslav Kovac (34) hiess der letzte. Blondschopf aus Prag, netter Kerl. Sportlich fand er sein Glück auch nach eineinhalb Jahren nicht, im Dezember 2012 zog Kovac weiter zu Slovan Liberec. Hübsche Pointe bei jenem Innenverteidiger, der viel zu langsam ist, um auf Topniveau mithalten zu können: Kovac war einst bei Spartak Moskau gross geworden, ehe er via West Ham in London den Weg zum FC Basel fand.

Nun haben sich die Rotblauen erneut auf dem tschechischen Markt bedient: Marek Suchy wechselt leihweise bis im Sommer von Spartak Moskau in den St.-Jakob-Park. Anschliessend besteht die Möglichkeit, den Spieler per Option dauerhaft zu binden – vorausgesetzt, der Spieler besteht alle medizinischen Tests, die auf heute angesetzt sind. Für die halbjährliche Leihe wirft der FCB geschätzt 500 000 Franken auf; bei einer definitiven Übernahme werden im Sommer wohl zwischen vier und fünf Millionen Franken Ablöse fällig.

Lokvenc fädelte den Deal ein

Gestern verliess Suchy in Abu Dhabi das Trainings­lager von Spartak und flog Richtung Schweiz. Eingefädelt wurde der Deal übrigens von Vratislav Lokvenc, einst Stürmer beim FC Basel und heute als Scout im ost­europäischen Raum für Rotblau tätig. 60 bis 100 Innenverteidiger hatten sich dem FC Basel in den letzten Tagen direkt oder indirekt angeboten, am Ende entschied sich die Abteilung Technik für Suchy. Der 25-Jährige galt einst als grosses Talent in Tschechien, 2007 wurde er mit der U20-Auswahl sogar Vizeweltmeister. Bis heute bringt er es auf 16 Länderspiele mit der A-Auswahl, sein Debüt feierte er 2010. Bei Spartak Moskau war er fester Bestandteil einer starken Abwehrreihe, die in der Europa-League-Saison 2010/2011 auch dem FC Basel standhielt. Im Sommer 2013 scheiterten die Russen in den Playoffs zur Europa League jedoch am FC St. Gallen. Bei Trainer Valeri Karpin (44) fiel Suchy anschliessend in Ungnade, nachdem ein Wechsel zu einem anderen Club in letzter Minute platzte.

Sauro ist zurück im Training

Beim FC Basel wartet Trainer Murat Yakin sehnsüchtig auf Suchy, in der Abwehrzentrale herrscht Handlungsbedarf. Ivan Ivanov (Kreuzbandriss) und Fabian Schär (Patellasehne) fallen nach operativen Eingriffen noch länger aus, ausserdem ist beim Rückrundenauftakt am Sonntag in Lausanne (13.45 Uhr, Teleclub) Arlind Ajeti gelb-gesperrt. Da bleiben für die Start­elf nur noch der bestenfalls geduldete Gaston Sauro sowie Fabian Frei übrig. Immerhin: Sauro konnte gestern nach seiner Fussverletzung wieder voll mittrainieren.

Der Zuzug Suchys wird nicht die letzte Aktivität des FCB in dieser Transferperiode sein. Für das Angriffsspiel wird im Internet David Simao (23, FC Arouca) herumgereicht. Tatsächlich haben die Basler über diesen Linksfüsser mit französisch-portugiesischem Pass debattiert, zuoberst auf der Liste stehen jedoch mindestens drei andere Namen, die als Salah-Ersatz infrage kommen. Auch diese Spur führt ins Ausland – vielleicht lüften die Basler schon heute oder morgen das Geheimnis.

Konkretere Neuigkeiten gibt es von Endogan Adili. Der 19-jährige Mittelfeldspieler ist sich mit dem Traditionsverein Galatasarary Istanbul einig geworden. Nun muss er nur noch auf den türkischen Pass warten, dann ist der Abgang perfekt.

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