Presseschau

Schweiz am Sonntag vom 23.10.2016

FCB ungeschlagen, Heitz bleibt

Der Schweizer Meister kommt dank einem Penaltytor zwei Minuten vor Schluss in Lugano zu einem 2:2.

markus brütsch

Im letzten Moment hat der FC Basel den Kopf aus der Schlinge gezogen und seine erste Saisonniederlage abgewendet. Weil Davide Callà zwei Minuten vor Schluss ruhig Blut bewahrte und einen Foulpenalty zum 2:2 verwertete, vergrösserte sich die Serie der Basler Ungeschlagenheit auf zwölf Einheiten. Der Rekord aus der Saison 2003/04, als der FCB erst am 24. Spieltag gegen den FCZ erstmals in der Meisterschaft verlor, ist allerdings noch weit entfernt.

Es war ein leistungsgerechtes Unentschieden, auch wenn die Tessiner mit Schiedsrichter Lukas Fähndrich haderten, weil dieser vor dem Ausgleich ein Zupfen von Steve Rouiller an Eder Balanta ziemlich hart mit einem Strafstoss geahndet hatte. Den Tessinern war damit die Chance entgangen, die seit dem 12. November 2000 anhaltende Sieglosigkeit gegen den FCB in 13 Pflichtspielen zu beenden.

Delgados Massarbeit

Das Publikum, das den Schiedsrichter mächtig ausbuhte, hatte nach einer bescheidenen ersten Halbzeit einen attraktiven zweiten Durchgang zu sehen bekommen mit zwei Weitschusstoren zum 0:1 und zum 1:1. Zuerst zirkelte Matjas Delgado einen Freistoss aus 27 Metern wunderbar in die hohe Ecke (51.), dann tat es ihm Davide Mariani aus dem Spiel heraus gleich; der Aufbauer traf aus 25 Metern zu seinem ersten Saisontor ins Netz (63.). Tomas Vaclik hätte den Ball allerdings halten müssen.

Als die Luganesi dann eine Viertelstunde vor Schluss durch einen Foulpenalty von Ezgjan Alioski 2:1 in Führung gingen, lag für viele der 4400 Zuschauer die erste Basler Niederlage in der Luft. Doch die Gäste, die vor der Pause durch Marc Janko den Pfosten getroffen hatten, stemmten sich gegen die Niederlage und wurden dafür mit Callàs Penaltytor belohnt. Der Schütze, der zuvor gegen Rouiller den Penalty verschuldet hatte, konnte damit seinen Fehler wieder etwas ausbügeln. «Mit dem Resultat können wir zufrieden sein, nicht aber mit unserem Auftritt», sagte Callà. Trainer Urs Fischer, der im Vergleich zur Aufstellung in der Champions League in Paris fünf frische Kräfte aufgestellt hatte ( Gaber, Fransson, Zuffi, Callà und Janko für Lang, Serey Die, Bjarnason, Xhaka und Doumbia), sagte: «Bis zum 1:0 war ich zufrieden, danach begingen wir zwei katastrophale Fehler, konnten dann aber zum Glück noch darauf reagieren.

Sportdirektor nimmt Stellung

Die Basler reisten damit nicht nur mit einem Punktgewinn nach Hause, sondern auch in der Gewissheit, weiter auf ihren Sportdirektor Georg Heitz zählen zu können. Schon in der Halbzeitpause hatte dieser im Interview mit dem «Teleclub» Stellung zu den Spekulationen bezogen, er könnte in die Bundesliga zum HSV wechseln. «Es gab einen Kontakt, aber kein konkretes Angebot», sagte der 46-Jährige, «ich werde sicher nicht weggehen. Ich habe auch eine Verantwortung gegenüber dem Klub und den Menschen hier. Ich bin im Verwaltungsrat und habe Aktien», sagte Heitz. Überdies sei es auch eine Frage des Timings, er könne doch nicht mitten in der Saison davonlaufen. «Wir sind beim FCB ein eingespieltes Team, ich habe optimale Arbeitsvoraus setzungen und es macht wahnsinnig Spass.»

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