Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 08.03.2018

20-Millionen-Akanji: «Ich bin ein Schnäppchen»

Fussball Manuel Akanji brachte dem FCB einen ordentlichen Batzen ein. In seiner frischfrechen Art meldet sich dieser nun aus Dortmund zu Wort.

Sébastian Lavoyer

Manuel Akanji war während seiner zweieinhalb Jahre beim FC Basel eine Bereicherung. Nicht nur wegen seines Tempos, seiner starken Spielauslösungen und seiner Zweikampfstärke, sondern auch wegen seiner vor Selbstvertrauen strotzenden Aussagen. Der Schweizer Nationalspieler mit nigerianischen Wurzeln wechselte im Winter für rund 20 Millionen Franken zu Borussia Dortmund, wurde dort zum teuersten Verteidiger der Vereinsgeschichte. Er ist auf dem besten Weg, sich einen Stammplatz zu ergattern, auch wenn er nicht immer gesetzt ist. Seinem Selbstvertrauen hat dies keinen Abbruch getan. Und unter Druck will er sich wegen des vielen Geldes schon gar nicht setzen.

Im Gespräch mit der «Sport Bild» sagt der 22-Jährige: «Das ganze Geld sagt doch nichts über mich aus. Es gibt auch Verteidiger, die weniger gekostet haben und trotzdem richtig gut sind. Daran muss ich mich messen lassen. Auf dem Platz zählt die Qualität, nicht die Ablöse. Ich will den Leuten Leistung zeigen und nicht das Preisschild, das mir von manchen umgehängt wird.»

Akanji fehlt dem FCB

Aber Akanji geht noch einen Schritt weiter: «Im Vergleich zu Virgil van Dijk (der wechselte ebenfalls im Winter für fast 100 Millionen Franken von Southampton zu Liverpool; Anm. d. Red.) bin ich ein Schnäppchen, ebenso wie zu vielen anderen Neuzugängen in den Top-Ligen Europas.» Und: «Vielleicht bin ich einem Verein in ein paar Jahren ja auch mal so viel wert.» Akanji, wie er leibt und lebt – und wie man ihn in Basel vermisst. Denn genau diese Leichtigkeit, die freche Kaltschnäuzigkeit haben die FCB-Stars in den letzten Wochen seit Wiederbeginn der Meisterschaft vermissen lassen.

Wer weiss, wo der FCB stünde, wäre Akanji noch bei Rot-Blau. Das soll kein Vorwurf sein an Sportchef Marco Streller. Denn ein Schweizer Fussball-Klub kann es sich schlicht nicht leisten, ein solches Angebot auszuschlagen. Trotzdem hat Akanjis Abgang vermutlich nicht nur in der Defensive Spuren hinterlassen. Schmerzlich werden seine Spielauslösungen vermisst. Umso mehr, als seit geraumer Zeit auch Eder Balanta verletzt ausfällt.

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