Presseschau

Blick vom 21.09.2018

«Er muss konditionell zulegen!»

Nicht mal im Cup wird Zdravko Kuzmanovic gebraucht. Hat der Top-Verdiener beim FC Basel noch eine Zukunft?

Stefan Kreis

Morgen feiert Zdravko Kuzmanovic seinen 31. Geburtstag. Auf Tischbomben dürfte er verzichten, zu bescheiden liest sich seine aktuelle Saisonbilanz. Nur einmal, beim 3:0-Sieg im Cup gegen den Zweitligisten aus Montlingen, darf der zentrale Mittelfeldspieler ran.

«Man sieht, dass er ein hervorragender Fussballer ist. Aber es ist schwierig zu sagen, ob das auch für höher reicht», sagte Trainer Marcel Koller nach dem Montlingen-Spiel.

Einen Monat später lautet die Antwort: Es reicht nicht, nicht einmal im Cup. Beim 7:2 gegen den Erstligisten aus Echallens verzichtete Koller komplett auf seinen Routinier. Er habe 18 Spieler, die weiter seien, sagt Koller. «Er muss vor allem konditionell zulegen!»

Ob sich Kuzmanovic dessen bewusst ist? Nach dem Spiel gegen Montlingen sagte er selbstbewusst, dass er bereit sei, dem FCB sofort zu helfen. Das ist vier Wochen her. Kuzmanovics Zukunft unter dem neuen Trainer? Ungewiss. Koller stellt ihn kalt.

Das Problem: In Basel ist der Top-Verdiener, der pro Saison siebenstellig kassiert, bis 2020 gebunden. Als er im Sommer 2015 mit einem Fünfjahresvertrag zurückkehrte, hätte er eine neue Ära prägen sollen. «Ich will für immer in Basel bleiben», sagte Kuzmanovic damals, ein halbes Jahr später flüchtete er zu Udinese, weil er sich mit dem damaligen Trainer Urs Fischer verkrachte.

Auch unter dessen Nachfolger Raphael Wicky genoss Kuzmanovic keinen Kredit, er wurde nach Malaga ausgeliehen, dort schlug er sich nach ansprechendem Beginn mit einer komplizierten Achillessehnenverletzung herum, kam in zwei Jahren bloss auf zwölf Einsätze.

Klar, dass die Spanier den teuren Profi nicht noch ein weiteres Jahr verpflichteten. Im Juni diesen Jahres stand Kuzmanovic in Basel wieder auf der Matte. «Das Wichtigste ist, wieder topfit zu werden», sagte Kuzmanovic zu BLICK.

Das ist dem bald 31-Jährigen bislang nicht gelungen.

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