Aktuell

11.05.2021

David Degen ist neuer Besitzer des FCB

(Si) Der Machtkampf beim FC Basel ist zu Ende. David Degen wird der neue starke Mann im Klub. Der bisherige Hauptaktionär Bernhard Burgener tritt seine Aktienanteile an Degen ab.

Der Mitteilung des FC Basel zufolge wird Degen somit der neue Besitzer des Klubs. Er versicherte, den FCB im Bedarfsfall selbst oder durch Dritte finanziell zu unterstützen. In einer Mitteilung und der Medienkonferenz betonte der FCB, dass "kein Aktionär mehr alleine über die Mehrheit verfügen" werde.

Die FC Basel Holding AG, die 75 Prozent der Klubanteile hält, stimmte der Übertragung von Burgeners Aktien an Degen zu. Es handelt sich um 91,96 Prozent der Anteile an der Holding, wobei Degen einen Teil davon an Basler verkaufen wird.

Bernhard Burgener wie auch der ihm nahestehende Karl Odermatt und Peter von Büren werden am 15. Juni an der ordentlichen Generalversammlung aus dem Verwaltungsrat ausscheiden. Zu den sieben Personen, die sich zur Wahl stellen, gehören neben Degen auch der ehemalige Basler Meistertrainer Christian Gross und Reto Baumgartner sowie mit Sophie Herzog eine Frau. Baumgartner ist als Präsident des neuen Verwaltungsrats vorgesehen. Die weiteren Namen des designierten künftigen Führungsgremiums sind Johannes Barth, Marco Gadola und Andreas Rey.

Die beschlossenen Veränderungen zeigen, dass sich der FC Basel nicht nur neu, sondern auch breiter aufstellt. Keiner soll die alleinige Macht haben, über die Geschicke des Klubs zu entscheiden, betonte der FCB. Trainiert wird die Mannschaft - "Stand heute" - auch in der nächsten Saison von Patrick Rahmen, bestätigte Degen. "Er hat das Vertrauen verdient, muss sich aber wie alle in einer Leistungskultur weiter beweisen."

Um die Besitzverhältnisse der FC Basel Holding AG tobte in den letzten Wochen ein heftiger Streit. Medienberichten zufolge plante der vor den Fans verstossene Bernhard Burgener den Verkauf an den britischen Anlagefonds Centricus über die von ihm mitgegründete Briefkastenfirma Basel Dream & Vision. David Degen berief sich derweil auf ein vertraglich verankertes Vorkaufsrecht und erklärte sich nach der Überweisung von 16,4 Millionen Franken zum neuen Besitzer, was Burgener nicht gelten liess.

Der Fall landete vor dem Basler Zivilgericht, vor dem sich die beiden Parteien am Dienstag begegnet wären. Mit der gütlichen Einigung kamen sie dem Gang vors Gericht zuvor. Die Gespräche der letzten Wochen seien sehr konstruktiv und lösungsorientiert verlaufen, erklärten Degen und Burgener.

Für die Supporter des FC Basel ist der Machtwechsel eine gute Nachricht. Mit einer Reihe von Protestaktionen machten sie den letzten Wochen Stimmung gegen Burgener, einige davon schossen auch über das Ziel hinaus, etwa das Deponieren eines abgetrennten Schweinekopfs vor der Geschäftsstelle des Klubs, gingen zuletzt unter die Gürtellinie.

Die Fans warfen dem Basler Unternehmer Geldgier und fehlendes Herzblut für den Klub vor. David Degen, der einst selbst für den FCB spielte, als Unternehmer aber keinen einwandfreien Leumund hat, erachten die Fans zumindest als das kleinere Übel.

Zurück