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FC Basel

FC Luzern

FC Basel - FC Luzern 1:0 (0:0)

Datum: 21.04.1996, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 9. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 8'000

Schiedsrichter: Werner Müller Schweiz

Tore: 46. Yakin 1:0.

Gelbe Karte: 1. Knez (Foul). 21. Van Eck (Notbremse).

FC Basel: Huber; Hasler, Meier, Walker, Orlando; Cantaluppi (90. Moser), Nyarko, Smajic, Sutter; Yakin (72. Konde), Zuffi (67. Okolosi).

FC Luzern: Mutter; Gmür, Knez, van Eck, Baumann (80. Merenda); Fink, Camenzind (64. Müller), Seoane, Kögl; Aleksandrov, Sawu.

Bemerkungen: Basel ohne Ceccaroni, Disseris, Rey (alle verletzt), Tabakovic (rekonvaleszent) und Vilmar (4. Ausländer). Luzern ohne Wolf und Wyss (verletzt). Schuss Walkers an die Querlatte (22.). Nach Yakins Auswechslung Smajic im Angriff, Konde im Mittelfeld.

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1:0 und drei Punkte

Der FC Basel gewann in der Fussball-Finalrunde gegen den FC Luzern mit 1:0 (0:0). Hakan Yakin erzielte den erlösenden Treffer.

Basel. Es klappt doch noch. Der FC Basel hat im achten Anlauf seinen ersten Sieg in der laufenden Finalrunde erzielt. Er gewann gegen den FC Luzern mit 1:0 (0:0) und holte sich zum ersten Mal in diesem Frühjahr drei Meisterschaftspunkte auf einen Schlag.

Hakan Yakin schoss das entscheidende Tor 46 Sekunden nach der Pause. Bruno Sutter hatte Yannick Hasler bedient, der spielte den Ball zur Mitte, wo Yakin sich drehte und hernach jenes Glücksgefühl erleben durfte, dem der FCB in diesem Frühjahr schon oft vergebens nachgerannt war. Es war das erste Mal seit dem 10. Dezember überhaupt, dass der FC Basel in einem Meisterschaftsspiel in Führung ging. Damals schoss Alexandre Rey das 1:0 gegen GC (3:1), in jenem Match, der Karl Engels Team die Finalrunden-Teilnahme sicherte.

Der Hauptfaktor, der zum gestrigen Basler Erfolg führte, war eine Willensleistung der Gastgeber, die den hohen Temperaturen und der schwarzen Serie trotzten. In kämpferischer Hinsicht war dem FCB nichts vorzuwerfen - dass er seine Torchancen nach wie vor nicht in gewünschter Regelmässigkeit nutzen kann, sei indes nicht verschwiegen. Spielerisch war die Darbietung im grossen und ganzen zufriedenstellend bis gut - nicht überzubewerten, aber keinesfalls als Eintagesfliege abzutun.

Es funktionierte wohl nicht jeder Spielzug, und es gab auch schon Zeiten, in welchen das Selbstvertrauen grösser war und die Pässe nicht zu kurz oder zu lang gerieten - aber immerhin: Wie die Mannschaft die Rückschläge der jüngsten Vergangenheit wegsteckte, wie sie stets um Konstruktivität bemüht war, das verdiente Beachtung.

Dass der FCB die Mannschaft war, die zu Beginn die Offensive suchte, die sich nicht alleine auf Konter versteifte, wurde spätestens nach 20 Minuten sichtbar. Ivan Knez hatte sogar bereits nach 36 Sekunden die gelbe Karte gesehen (Foul an Dario Zuffi), und René van Eck hatte Glück, dass seine Notbremse gegen Zuffi von Schiedsrichter Werner Müller nicht als Platzverweis interpretiert wurde. Die rote Karte wäre in jener Szene vertretbar gewesen, es hätte wohl kein Luzerner den Basler Stürmer mehr am Durchmarsch hindern können.

Nun denn - der fällige Freistoss brachte die Luzerner auch so in Verlegenheit. Marco Walkers harter Schuss vermochte Goalie Beat Mutter im letzten Moment noch an die Querlatte zu lenken (22.), und beim darauffolgenden Eckball offerierte sich dem Basler Verteidiger die zweite Möglichkeit innert weniger Sekunden. Walker bot generell eine starke Partie. Ohne Debatten mit dem Schiedsrichter lässt sich offenbar doch besser Fussball spielen?

Dem FC Luzern bot sich in den ersten 45 Minuten eine valable Torchance. Nach einer Kombination über Ludwig Kögl und Martin Fink kam Petar Aleksandrov (leicht bedrängt von Walker) zum Kopfball, traf indes das Tor nicht. Ansonsten war von Kögl während 90 Minuten nichts zu sehen, Fink war ebenfalls nicht besser, und Aleksandrov bewies nachhaltig, dass er derzeit ausser Form ist.

Dass die Luzerner während langer Zeit offensiv kaum zur Geltung kamen, lag nur zum einen Teil an ihrer doch eher defensiven Haltung. Zum anderen Teil war es auch die FCB-Verteidigung, die zum ersten Mal in diesem Frühling «zu Null» spielte. Auffallend dabei war auch die gute Darbietung Yannick Haslers, der wegen der Verletzung von Massimo Ceccaroni sein Debüt in der Startformation gab - und dabei Kögl stets im Griff hatte. Damit wird der Nachwuchsspieler sicherlich gut leben können? Doch die Partie spielte sich lange Zeit ohnehin in der «anderen» Hälfte ab.

Das Bild änderte sich nach Yakins Führungstreffer ein wenig. Der FC Luzern war gezwungen, mehr für das Spiel zu tun, derweil sich der FCB nun aufs Kontern verlegte. Und diese schnellen Gegenstösse hätten eigentlich das zweite Basler Tor mit sich bringen müssen. Zuffis Kopfball nach Admir Smajics kluger Vorarbeit, oder ein Alleingang des Bosniers hätten die Partie entscheiden können.

So aber musste der FC Basel bis zum Schlusspfiff und bis zur letzten Luzerner Ausgleichschance (Aleksandrov vergab kläglich/92.) auf seinen ersten Sieg dieser Finalrunde warten. Der war letztlich verdient und kam zwei Tage vor dem Cup-Viertelfinal bei Xamax zur rechten Zeit. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 22.04.1996