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FC Basel

FC Zürich

FC Basel - FC Zürich 1:1 (1:0)

Datum: 14.02.1996, 14:30 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1995/96

Stadion: Leichtathletikstadion St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 500

Schiedsrichter: Kurt Röthlisberger Schweiz

Tore: 1. Moser 1:0. 82. Nonda 1:1.

FC Basel: Huber; Disseris, Meier (46. Tabakovic), Vilmar, Walker (46. Orlando); Cantaluppi (46. Hasler), Moro, Nyarko, Moser (46. Douimi); Zuffi (46. Yakin), Okolosi.

FC Zürich: Stiel; Tarone, Gambino, Andersen, Studer; Baldassari (70. Trande), Mazzarelli (46. Makalakalane), Walker, Nixon (70. Lehner); Güntensperger, Nonda.

Bemerkungen: FCB ohne Ceccaroni, Smajic, Rey und Sutter. FCZ ohne Fischer und Castillo. - Marco Walker mit Zerrung ausgeschieden (45.).

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FCB-FCZ - Ein 1:1 und ein «brauchbares Spiel»

Nach fünf Erfolgen in den ersten fünf Testspielen vor der Fussball-Finalrunde ging der FC Basel ein erstes Mal nicht als Sieger vom Platz. Gegen den FC Zürich resultierte ein 1:1 (1:0)-Unentschieden und für Trainer Karl Engel die Erkenntnis, dass noch einiges an Arbeit ansteht.

Basel. Da könnte der FC Concordia durchaus neidisch werden. Im Leichtathletik-Stadion St. Jakob, dort, wo der Erstligist seine Heimspiele vor 100 und oftmals weniger Zuschauern zu absolvieren pflegt, empfing gestern Mittwoch nachmittag der FC Basel in einem keine 20 Stunden zuvor angesetzten Testspiel den FC Zürich - und gut 500, zumeist «jüngere» und «ältere» Semester kamen und trotzten der Kälte und dem eisigen Wind. Ja, und wer im Textilbereich die richtige Wahl getroffen hatte, der dürfte einen durchaus ver gnüglichen Nachmittag erlebt haben.

Was die Zuschauer in diesem Testspiel zu sehen bekamen, war zwar nicht die ganz grosse Kunst des Fussballs, und vor allem in der zweiten Halbzeit fiel das Spiel beim FCB doch deutlich auseinander, aber immerhin, es war Fuss-ball, und es war der erste Anlass in diesem Jahr, bei welchem man den FC Basel vor der kommenden Finalrunde «zu Hause» unter die Lupe nehmen konnte.

Tore fielen zwei, schön verteilt auf beiden Seiten. Zuerst enteilte Dominic Moser mit einem Zuspiel Alex Nyarkos der auf Abseits spekulierenden Zürcher Abwehr (11.), und acht Minuten vor Schluss nutzte der FCZ einen Abspielfehler von Theodoros Disseris, der letztlich durch Nonda, einem Testspieler aus Burundi, das 1:1-Endergebnis brachte. Für Statistiker sei am Rande erwähnt, dass Mosers 1:0 auf Rasen der erste FCB-Treffer gegen diesen Gegner war, seit Mario Cantaluppi am 30. April 1994 in jenem vor 42 000 Zuschauern im «Joggeli» ausgetragenen Aufstiegsspiel das 1:0 erzielt hatte. Auch damals trennte man sich zum Schluss mit einem 1:1-Unentschieden. Dazwischen gab es drei 0:0 und ein 0:3?

Dennoch - ganz zufrieden konnte Karl Engel, der FCB-Trainer, nach dem gestrigen Match nicht sein. Da war einerseits die Verletzung Marco Walkers, der nach 30minütigem Einlaufen und 45 Minuten Spiel mit einer Zerrung am linken Oberschenkel vom Platz humpelte, und anderseits bemängelte Engel, dass von seiten der jungen Spieler zu wenig Einfluss auf das Spiel genommen wurde. «Wenn ich weiss, dass ich morgen gegen einen Andersen spiele, dann will ich, dass sich ein Spieler darauf vorbereitet, wie er sich beispielsweise in einer «eins gegen eins»-Situation verhalten muss», sagte der FCB-Trainer. Und in der Tat: die schonungshalber abwesenden Admir Smajic, Massimo Ceccaroni und Bruno Sutter sowie Alexandre Rey (Zerrung) haben gestern (zu) wenig Konkurrenz erhalten.

Weil aber Engel die zu behebenden Mängel erkennen konnte, war er denn auch froh um dieses «brauchbare» Testspiel» «Da können die weniger erfahrenen Spieler spüren, wie es ist, wenn man gegen eine Mannschaft antreten muss, die mit dem nötigen Elan auf den Platz kommt.» Und wie ein Absteiger sah der FCZ jedenfalls nicht aus.

Was die FCB-Abwehr betraf, um diesen einen Mannschaftsteil speziell zu betrachten, so spielte Walker bis zu seinem Ausscheiden auf der linken Seite, wodurch Vilmar wieder eine Einsatzchance erhielt. Defensiv wirkte der Brasilianer solide, doch im Spiel nach vorne war wenig von ihm zu sehen, André Meier und (für die zweite Halbzeit) Samir Tabakovic wirkten souveräner, und auf der rechten Seite war Disseris' Auftritt (noch) von zu vielen Irrtümern geprägt. Davide Orlando, der sechste eingesetzte Verteidiger, hielt sich nach seiner Einwechslung auf links zurück - und das musste er wohl auch, weil sich zuvor Walker verletzt hatte. Am Sonntag spielt der FCB nun in Delémont (16.00 Uhr), und für den Samstag ist man bemüht, eine weitere Testpartie zu organisieren - sei dies gegen einen wegen des Winterwetters spielfreien Bundesligisten oder einen Schweizer Finalrundenteilnehmer. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 15.02.1996