FCB: Zehn von elf Plätzen vergeben?

Der FC Basel hat sein zweites Freundschaftsspiel im Hinblick auf die kommende Fussball-Meisterschaft gegen eine Auswahl regionaler Amateurspieler 3:1 (3:0) gewonnen. Trainer Jörg Berger setzte nur eine Halbzeit lang die stärkstmögliche Mannschaft ein. Danach durfte der Nachwuchs Spielpraxis sammeln.

Sissach. itz. Die Spielstärke der «Sparringspartner» des FC Basel vor Beginn der neuen Fussball-Saison nimmt zu, je näher der Auftakt zur Meisterschaft rückt. Die elsässische Auswahl, die der FCB am Mittwoch 8:0 bezwungen hatte, hatte kaum Zweitliga-Format. Vorgestern schlug das Team von Trainer Jörg Berger nun eine Regio-Auswahl, die gegen die Profis eine klar bessere Figur machte, mit 3:1.

Dennoch wäre das Resultat wohl deutlicher ausgefallen, hätte Berger jene Akteure durchspielen lassen, die die Partie begannen. 3:0 lautete das Ergebnis zur Pause. Und nach dem Seitenwechsel sollte dem FCB, nun grösstenteils mit Spielern aus dem erweiterten Profikader, kein weiterer Treffer mehr gelingen. Berger scheint seine Stammformation, dies wurde in Sissach ersichtlich, weitgehend gefunden zu haben (vgl. untenstehendes Interview).

Der FCB brauchte gegen die von Marcel Hottiger betreute Auswahl eine gute Viertelstunde, um ins Spiel zu kommen. Dann erhöhte die Equipe das Tempo, war nun bestrebt, den Ball direkt laufen zu lassen. Und sofort kam der FCB zu gefährlichen Aktionen vor dem gegnerischen Tor. Nach 22 Minuten lancierte Maurizio Gaudino Gaetano Giallanza mit einem Steilpass, und der Stürmer nutzte die Gelegenheit zum Führungstor. Das 2:0 kurz darauf war das Produkt eines Vorstosses von Libero Marco Sas. Der Holländer spielte Adrian Knup an, der per Kopf Giallanza bediente. Der Aescher liess sich auch diese Gelegenheit nicht entgehen.

Die Regio-Auswahl beschränkte sich keineswegs nur auf die Defensivarbeit. Namentlich Attila Sahin sowie der spätere Torschütze (89.) Roger Schreiber vermochten einige gute Angriffe zu inszenieren. Dazu gab Markus Füri einen soliden Abwehrchef. Der Schaden konnte somit bis zum Pausenpfiff in Grenzen gehalten werden, lediglich Gaudino war noch erfolgreich.

Nach dem Seitenwechsel spielte beim FCB dann quasi die Nachwuchsmannschaft, verstärkt durch Sas und Samir Tabakovic. Das Geschehen war nun wesentlich ausgeglichener. Torchancen gab es auf beiden Seiten, wobei die FCB-Stürmer Deniz Mendi und Daniel Dobrovoljski, vielleicht im Bestreben, sich für die Startformation zu empfehlen, teilweise recht eigensinnig wirkten.

Beim FC Basel scheinen zwei Wochen vor Meisterschaftsbeginn zehn der elf Startplätze vergeben zu sein; nur Sébastien Barberis und Oumar Konde streiten sich aller Voraussicht nach noch um einen Platz im defensiven Mittelfeld neben Jürgen Hartmann.

Morgen Dienstag trifft der FCB in Balsthal auf den FC Zürich (19.30).

Quelle: Basler Zeitung vom 23.06.1997