Erste Mannschaft | Spiele
  • Telegramm
  • Spielbericht

FC Thun

FC Basel

FC Thun - FC Basel 0:4 (0:1)

Datum: 05.07.1996, 19:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1996/97

Stadion: Lachen (Thun) - Zuschauer: 300

Schiedsrichter: Markus Nobs Schweiz

Tore: 26. Yakin 0:1. 78. Speich (Eigentor) 0:2. 82. Frick 0:3. 88. Giallanza 0:4.

FC Thun: Joliat (46. Salzgeber); Studer, Brändli, Ubeda (46. Kontautas), Speich; Gleyvod (71. Perner), Castiello (74. Jakob), Hänni, Heiniger; Jenny (46. Stettler), Maier.

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Poulard (46. Ubeda), Tabakovic, Zuffi; Frick, Konde (46. Moser), Smajic, Salvi (46. Orlando); Armentano (46. La Placa), Yakin (46. Giallanza).

Bemerkungen: Thun ohne Kurtulus (verletzt) und Baumann (abwesend), Basel ohne Sutter (rekonvaleszent) und Nyarko (krank). - Keine Verwarnungen in einem fairen Spiel.

Zurück

Zwei Ausländer getestet

Der FC Basel gewann sein letztes Testspiel vor dem Meisterschaftsstart beim Erstligisten FC Thun 4:0 (1:0). Von den beiden getesteten Verteidigern hinterliess der Argentinier Claudio Ubeda einen guten Eindruck.

Thun. «Die ganze Vorbereitung wirkte auf mich ein wenig stressig, und so spielt die Mannschaft momentan auch.» FCB-Trainer Karl Engel konnte wenige Tage vor Meisterschaftsbeginn mit der gestrigen Generalprobe seines Teams nicht restlos zufrieden sein. Zu vieles klappte in der Partie gegen den Erstligisten FC Thun noch nicht.

Namentlich in der ersten Halbzeit präsentierten sich die Gäste wenig ideenreich und kamen nur selten zu Torgelegenheiten. Den von Beginn an eingesetzten Neuzugängen Daniel Salvi, Mario Frick und Mariano Armentano fehlte die Bindung zum Spiel ihrer Mannschaftskameraden. Dabei wirkte in erster Linie der Argentinier Armentano zeitweise wie ein Fremdkörper im Gefüge des FCB. Man muss dem jungen Stürmer aber zugute halten, dass er kaum brauchbare Zuspiele erhielt. Salvi und Frick auf den Aussenbahnen im Mittelfeld gelang ebenfalls herzlich wenig. Sie produzierten zuwenig Druck, um die Thuner Abwehr in Verlegenheit zu bringen.

Dirigiert wurde der Defensivblock des Erstligisten während den ersten 45 Minuten auf Wunsch von Karl Engel vom Argentinier Claudio Ubeda. Der 27jährige Innenverteidiger, der wie Armentano dem FC Racing Buenos Aires entstammt, weilt derzeit zur Begutachtung durch den FC Basel in der Schweiz. Er offenbarte ein gutes Auge für die Angriffsauslösung und ein mehr als passables Stellungsspiel. Ausserdem bescheinigte ihm Engel nach dem Schlusspfiff eine «gewisse Persönlichkeit». Freilich wäre es vermessen, einen Spieler aufgrund eines einzigen Einsatzes - und dies erst noch in einem ungleichen Duell - schlüssig zu beurteilen. Dennoch war klar ersichtlich, dass Ubeda über fussballerische Qualitäten verfügt, die dem FCB auf der Suche nach einem Abwehrchef weiterhelfen könnten. Engel jedenfalls sieht Ubeda durchaus als Kandidaten für den vakanten Posten.

Im Gegensatz zum Argentinier erwies sich der zweite Testspieler, der Lette Gediminas Kontautas, der in der zweiten Hälfte die Position Ubedas übernahm, als ziemlich behäbig und unsicher. Er ist denn auch, gemäss Engel, kein Thema mehr für den FCB.

Der Einsatz Kontautas' beim FC Thun lohnte sich aber für die Gäste insofern, als dass Kontautas in der 78. Minute einen krassen Stellungsfehler beging und somit das Eigentor durch Jan Speich einleitete. Zuvor hätte der NLA-Club nämlich einige Male durchaus den Ausgleich kassieren können, etwa als FCB-Goalie Stefan Huber kurz vor der Pause einen hart getretenen Ball des Thuner Mittelfeldspielers Angelo Castiello glänzend in Corner lenkte.

Immerhin wussten sich die Basler nach dem Seitenwechsel zu steigern, bedingt wohl auch durch einige Korrekturen, die Karl Engel im Team vornahm. Anstelle Armentanos stürmte nun der weit agilere Jean-Pierre La Placa, und für Oumar Konde unterstützte Dominic Moser jetzt Admir Smajic im Aufbau. Und schliesslich rückte Dario Zuffi ins Mittelfeld vor und sorgte damit für mehr Druck auf das Tor der Gastgeber. Zwangsläufig fielen so in der Schlussphase noch zwei FCB-Treffer, wobei vor allem der letzte einem schönen Angriff entsprang: Massimo Ceccaroni spielte sich auf der rechten Seite zusammen mit La Placa und Moser mit Doppelpässen durch und lancierte dann in der Mitte Gaetano Giallanza, der die Chance nutzte und «sein» Tor erzielte.

Karl Engel wollte sich nach der Partie noch nicht zur möglichen Aufstellung vom kommenden Mittwoch äussern. Anzunehmen ist aber, dass Zuffi in Aarau ebenfalls im Mittelfeld spielen wird, sollte Sutter weiter ausfallen. Zudem dürfte sich La Placa mit seinem gestrigen Auftritt in die Mannschaft gespielt haben. Georg Heitz

Quelle: Basler Zeitung vom 06.07.1996