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Grasshopper Club

FC Basel

Grasshopper Club - FC Basel 3:0 (1:0)

Datum: 14.04.1996, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 7. Runde

Stadion: Hardturm (Zürich) - Zuschauer: 8'500

Schiedsrichter: Serge Muhmenthaler Schweiz

Tore: 32. Vega 1:0. 84. Türkyilmaz 2:0. 90. Türkyilmaz (Pen.) 3:0.

Gelbe Karte: 27. Okolosi (Foul), 31. Orlando (Unsportlichkeit), 75. Walker (Reklamieren), 82. Ibrahim (Foul), 83. Smiljanic (Unsportlichkeit).

Grasshopper Club: Zuberbühler; Haas, Vega, Gren, Gämperle; Lombardo, Koller, Vogel. Ibrahim (82. Smiljanic); Erceg (60. Abdullahi), Türkyilmaz (90. Jodice).

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Meier, Walker, Orlando; Cantaluppi, Nyarko, Smajic, Sutter; Okolosi (46. Zuffi), Hakan Yakin (69. Konde).

Bemerkungen: GC ohne Geiger, Subiat, Thüler und Murat Yakin (alle verletzt) sowie Comisetti (gesperrt). Basel ohne Tabakovic (rekonvaleszent), Disseris (verletzt) Moser, Rey und Vilmar (alle krank). Huber hält Handspenalty von Türkyilmaz (23.).

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FCB für gute Leistung schlecht belohnt

Der FC Basel verlor gegen die Grasshoppers mit 0:3 (0:1). Die Partie war aber viel spannender, als das Resultat vermuten lässt.

Zürich. 0:3 beim Meister, 0:3 beim Leader - das tönt, wenn der Verlierer der Tabellensiebte ist, nach einem standesgemässen Resultat.

Doch das Ergebnis täuscht. Die Partie zwischen dem Sieger GC und dem geschlagenen FC Basel verlief anders, als sie durch das nackte 3:0 wiedergegeben wird. Ja, das 3:0 ist aus Basler Sicht geradezu brutal und ein ganz schlechter Lohn für eine im Vergleich zu den vorhergehenden Partien in allen Belangen verbesserte Leistung.

Von Beginn weg versuchte der FCB, das Spiel in den Griff zu bekommen, nach 90 Sekunden rettete Pascal Zuberbühler bei einem Freistoss Marco Walkers GC vor einem möglich Rückstand, und nach fünf Minuten hatte Alex Nyarko das 1:0 auf dem Fuss. Dieses erste Tor hätte jedoch auch Kubilay Türkyilmaz erzielen können, doch Stefan Huber parierte dessen gut getretenen Penalty (23.). Zuvor hatte Ali Ibrahim Mario Cantaluppi zu Fall gebracht, und der Basler dann am Boden liegend den Ball mit der Hand berührt.

Das Spiel war weiterhin offen, doch einmal mehr war es der FC Basel, der in Rückstand geriet. Tomislav Erceg fiel André Meier vor die Füsse und Schiedsrichter Serge Muhmenthaler auf dessen Schwalbe herein. Ramon Vega letztlich traf nach Türkyilmaz' Freistoss zum 1:0 (32.).

Es war dies die zweite Szene, in der man von grösserem Betrieb vor Huber sprechen konnte - ansonsten stand die Basler Verteidigung sicher. Gut sogar war teils das Spiel aus dem Mittelfeld heraus, jenes schnelle Umschalten in die Offensive, das man gegen den FC Aarau und den FC St. Gallen noch so schmerzlich vermisst hatte. Die Folge war, dass nach dem 0:1 der FCB gegen GC innert wenigen Minuten zu mehr Chancen kam als zuletzt der FC Sion auf dem Hardturm im gesamten Spiel.

Die beste Gelegenheit verpasste Nyarko, der nur den Pfosten traf (38.), und kurz vor der Pause, nach einer Kombination über Nyarko, den deutlich formstärkeren Bruno Sutter und Admir Smajic, stand Cantaluppi frei vor Zuberbühler. Doch statt den Ball unter Kontrolle zu bringen, köpfelte der Zürcher in Basler Diensten am Tor vorbei.

In gleichem Stil ging es nach der Pause weiter. Der FC Basel bestimmte das Tempo, und GC verlegte sich mehrheitlich aufs Konterspiel. Von einem Pressing, mit dem man zuletzt den FC St. Gallen eingeschnürt und 4:0 gewonnen hatte, war wenig zu sehen. Und Trainer Christian Gross wusste danach auch, bei wem er sich für den Erfolg gegen den FCB zu bedanken hatte: «Die Abwehr», sagte Gross, «die war hervorragend.»

Und sie hatte auch in der zweiten Halbzeit eine Menge Arbeit zu verrichten. 46 Sekunden nach Wiederanpfiff hielt Zuberbühler Sutters Schuss und kurz darauf jenen von Walker, der vom eingewechselten Dario Zuffi bedient worden war. Hakan Yakin stand ebenfalls kurz vor dem Ausgleich, als ihm sich Vega noch vor die Füsse legen konnte. Später, als Smajic in den Angriff beordert worden war, hielt Zuberbühler bei Sutters Schuss erneut. Der darauffolgende Konter brachte dann das 2:0 durch eine spektakuläre Direktabnahme Türkyilmaz' (84.) - und an diesem tollen Tor hätte man eigentlich nichts aussetzen können, hätte schon vor Sutters Schuss Bernt Haas im Strafraum den Ball nicht mit der Hand berührt gehabt. Statt einem Penalty und dem möglichen 1:1 kassierte der FCB so den zweiten Gegentreffer.

Diese Szene entschied die Partie. Das dritte Tor (Türkyilmaz auf Penalty) fiel in der Nachspielzeit. Und man muss wohl von der individuellen Klasse des Schweizer Nationalstürmers sprechen, die letztlich GC den Sieg sicherte.

Nun wird jenes 3:0 als klarer Erfolg für die Grasshoppers in die Statistiken eingehen. Dass der FC Basel keinesfalls schlechter war, fällt da kaum mehr ins Gewicht. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 15.04.1996