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Grasshopper Club

FC Basel

Grasshopper Club - FC Basel 4:1 (1:1)

Datum: 13.04.1997, 14:30 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1996/97 - 6. Runde

Stadion: Hardturm (Zürich) - Zuschauer: 11'100

Schiedsrichter: Dominique Tavel Schweiz

Tore: 32. Sutter 0:1. 39. Türkyilmaz 1:1. 56. Moldovan (Pen.) 2:1. 57. Vogel 3:1. 68. Vogel 4:1.

Gelbe Karte: 20. Nyarko (Foul). 35. Huber (Zeitspiel). 38. Giallanza (Unsportlichkeit). 61. Haas (Unsportlichkeit).

Grasshopper Club: Zuberbühler; Haas, Gren, Smiljanic, Thüler (75. Magnin); Lombardo (75. Subiat), Vogel, Yakin (83. Esposito), Comisetti; Moldovan, Türkyilmaz.

FC Basel: Huber; Foda (47. Konde); Ceccaroni, Tabakovic (68. Zuffi), Salvi; La Placa (64. Falub), Schupp, Nyarko, Sutter; Giallanza Knup.

Bemerkungen: GC ohne Abdullahi, Gämperle (beide verletzt). Basel ohne Disseris, Frick, Henry, Orlando und Hakan Yakin (alle verletzt). Foda (Oberschenkel-Quetschung), Tabakovic (Nasenschleimbeutel-Quetschung) und Murat Yakin (Schlag auf den Fuss) verletzt ausgeschieden. - 47. Nyarko Libero, Konde im Mittelfeld. 63. Schupp im rechten Mittelfeld, Falub im Zentrum. - Auf der Tribüne: Joachim Löw (Trainer des VfB Stuttgart) und Winnie Schäfer (Trainer des KSC).

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1:0 geführt - und dann vorgeführt

Der FC Basel bezog in der Fussball-Finalrunde eine weitere Niederlage. Auf dem Hardturm unterlag er Meister GC mit 1:4 (1:1). Sutter schoss das 1:0 für den FCB, doch dann kam es, wie es kommen musste.

Zürich. «Jetzt geht's aufwärts.» Der Satz stammt von Franco Foda, ausgesprochen wurde er am 2. März, nach dem 1:0-Finalrunden-Startsieg gegen den FC Zürich.

Gut 40 Tage sind seither vergangen - und mit den Stunden wichen auch die FCB-Hoffnungen auf einen erfolgreicheren Fussball-Frühling der ernüchternden Einsicht, dass die Basler Mannschaft im Konzert der «Grossen» weiterhin nicht auf die Pauke hauen kann. Sechs Meisterschafts-Partien sind mittlerweile absolviert - deren fünf hat der FC Basel nun in Folge verloren. Gestern liess man sich von den Grasshoppers «auseinandernehmen». Am 1:4 (1:1) gab es bis auf ein paar Wenn und Aber nichts zu rütteln.

Sucht man das Positive beim Auftritt der Gäste, dann muss man sich an den ersten Minuten orientieren. Bis Mitte der ersten Halbzeit hinterliess der FCB einen durchaus kompakten Eindruck, er stand recht sicher, die Abwehr um Foda liess sich (noch) nicht erwischen. Und als Viorel Moldovan einmal durchmarschieren durfte, war Stefan Huber zur Stelle (25.). Im Gegenzug kam Adrian Knup sechs Meter vor Pascal Zuberbühler frei zum Kopfball - doch der neue Stürmer ist weiterhin nicht der «alte». Es war erneut ein bitterer Nachmittag für ihn und für alle, die sich von ihm Tore und gewonnene Zweikämpfe erhofft hatten.

Unabhängig davon geriet der FCB nach dieser Szene vermehrt unter Druck. Der Ball ging im Mittelfeld verloren, er prallte an den Rot-Blauen richtiggehend ab und rollte wieder in Richtung Huber, der phasenweise in grossem Stil den FCB vor dem 0:1 bewahrte.

Angriffe in Richtung GC-Tor waren selten - nur einer noch war zusammenhängend vor der Pause. Und der brachte prompt den ersten Treffer der Partie. Jean-Pierre La Placas 50-Meter-Pass kam via Gaetano Giallanzas Absatz zu Bruno Sutter, und dessen Schuss kullerte Zuberbühler vor die Füsse - und zwischen diesen hindurch (32.). Einen «Goalie-Fehler aus dem Bilderbuch» nannte der Thurgauer seinen Lapsus hinterher. Und der FC Basel durfte sich über eine Führung beim Meister freuen.

Allerdings nicht sehr lange. Sieben Minuten nur vergingen, und der FCB hatte den Ausgleich kassiert. Massimo Ceccaroni verlor das Kopfballduell gegen Alexandre Comisetti, und Kubilay Türkyilmaz reagierte schneller als Samir Tabakovic. In dieser Szene wurden zwei grundlegende Unterschiede zwischen den beiden Teams sichtbar. Einerseits waren die Zürcher im Kopfball-spiel in einer Art und Weise überlegen, wie man es in Partien auf solchem Niveau nur selten sieht, und anderseits waren sie auch gedanklich präsenter (wie etwa Türkyilmaz).

Mit dem Ausgleich war es endgültig vorbei mit der kurzen Basler Herrlichkeit, und wenn Huber nicht so stark gehalten hätte, wäre GC schon vor der Pause in Führung gegangen. In der zweiten Halbzeit war der FCB nurmehr Sparringpartner. Er bemühte sich, einzelne grätschten und rannten sich die Lunge aus dem Leib, aber im spielerischen Bereich hinkten sie alle. Wenigstens notfallmässig hatte Foda die Abwehr noch zusammenhalten können, doch als er unmittelbar nach der Pause wegen einer Oberschenkelmuskulatur-Quetschung weichen musste (Alex Nyarko spielte danach Libero), war es um die Ordnung endgültig geschehen.

Dem Druck der bis auf den Goalie auf jeder Position besser besetzten Grasshoppers hatte der FCB nichts mehr entgegenzusetzen. Auf den Aussenbahnen wie auch im Zentrum begann der Gast auseinanderzufallen. Ceccaroni hatte Probleme mit seinem Fuss (er hatte einen Schlag erwischt), Daniel Salvi mit seinen Befreiungsschlägen und Tabakovic mit Türkyil-maz, den er nach 55 Minuten im Stile eines Schwingers auf den Strafraumboden legte. Moldovan nutzte den Penalty, und Johann Vogel danach die Gunst der Stunde.

Noch nie hatte der Romand in Zürcher Diensten bislang für GC ins Tor getroffen, doch gestern gegen den FCB gelang ihm dieses Kunststück gleich zweimal. Eine Minute nach dem 2:1, das die Basler vollends aus dem Konzept warf, erzielte er volley aus kurzer Distanz das 3:1, und rund zehn Minuten später wurde er zwei Meter vor der Torlinie von Nyarko angeschossen. Dieser Ping-Pong-Treffer war der letzte der Partie, Giallanza verschoss zwar noch einen Penalty für den FCB, der nun aber in dieser Saison in drei Partien gegen GC dreimal verloren hat - mit einem Torverhältnis von 7:13. Noch Fragen? Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 14.04.1997