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SC Freiburg

FC Basel

SC Freiburg - FC Basel 2:2 (1:1)

Datum: 08.02.1997, 15:30 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1996/97

Stadion: Dreisamstadion (Freiburg) - Zuschauer: 9'000

Schiedsrichter: Fritz Baudendistel Deutschland

Tore: 13. Nyarko 0:1. 19. Jurcevic 1:1. 84. Wagner 2:1. 91. Yakin 2:2.

SC Freiburg: Hummel; Frey, Heidenreich, Rath (46. Sundermann); Wagner, Zeyer (46. Korell), Marasek (46. Freund), Frontzeck (66. Buric); Sutter; Jurcevic (72. Seretis), Decheiver (84. Neitzel).

FC Basel: Huber; Ceccaroni, Tabakovic, Smajic, Zuffi; Henry, Falub, Nyarko, Sutter (46. La Placa); Giallanza (54. Yakin), Knup.

Bemerkungen: Basel ohne Frick, Poulard und Orlando (alle verletzt).

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Erste Retouchen sichtbar

Der FC Basel absolvierte am Wochenende zwei Testspiele. Am Samstag erreichte er beim Bundesliga-Tabellenletzten SC Freiburg ein 2:2 (1:1), am Sonntag kam er beim NLB-Club FC Locarno zu einem 0:0.

Freiburg. Es lohnt sich jeweils, in der Vorbereitungszeit den Terminkalender des FC Basel und des SC Freiburg zu kontrollieren. Wenn die beiden Clubs gegeneinander antreten (was in den vergangenen Jahren jetzt doch viermal der Fall gewesen ist), dann kommen die Zuschauer auf ihre Kosten.

9000 waren es am Samstag, die im Dreisam-Stadion die jüngste Auflage des Regio-Derbys sehen wollten, und am Ende werden wohl die aus Basel mitgereisten Leute weit zufriedener gewesen sein als die aus dem Breisgau. 2:2 trennte man sich nach 90 stets unterhaltsamen Minuten, und wenngleich es bis in die Nachspielzeit dauerte, ehe Hakan Yakin der Ausgleich für den FCB gelang, so blieb doch die Feststellung, dass die Basler schon vor dem Gang ins Trainingslager die geschlossenere Einheit, die bessere Spielanlage verrieten.

Dies mag Volker Finke, den SC-Trainer, sieben Tage vor dem Rückrunden-Start in Bremen nicht unbedingt optimistisch gestimmt haben - für den FC Basel endete die Standortbestimmung, wie angetönt, weit positiver. Karl Engel, der Trainer, wirkte nach dem Spiel denn auch gelöster als noch in den vergangenen Tagen. Da schien er mit seinen Gedanken nur bei der Mannschaft, bei dem, was man im Vergleich zur herbstlichen Berg- und Talfahrt ändern musste.

Nun, Engel hat Massnahmen getroffen, und die scheinen - nach ersten Eindrücken - nicht die falschen zu sein. Die wichtigste Änderung betrifft die Position Admir Smajic'. Die Nummer 10 spielte nicht mehr hinter den Spitzen, sondern als eine Art Libero in der Abwehrkette. Was Friedel Rausch («den Smaritsch brauch' ich hinten?») und Didi Andrey («muss ich alles ausprobieren») zuletzt erfolglos versucht hatten, nahm Engel dennoch in sein neues Programm auf.

Und die Vorzeichen für dieses Experiment sind durchwegs besser als noch vor ein paar Jahren. Damals etwa hatte der FCB noch keinen Alex Nyarko im Mittelfeld, der je länger je mehr als zentrale Spielerpersönlichkeit auf das Geschehen im Zentrum Einfluss nimmt. Der Ghanaer schoss auch das 1:0, als er den Ball nach einen missglückten Volleyschuss Gaetano Giallanzas zuerst mit der Brust stoppte und dann technisch perfekt ins Tor schob.

Der zweite Akteur, der gegen Freiburg im zentralen Mittelfeld Akzente setzte, war Adrian Falub. Das Resultat dieser Rochade in diesem ersten «richtigen» Match war verblüffend. Falub verlor kaum einen Zweikampf, bewies ein gutes Auge und taktisches Geschick. Auch scheinen sich Falub und Nyarko gut zu verstehen. Ergänzt wurde das Duo im Zentrum durch Fabrice Henry auf rechts und Bruno Sutter (nach der Pause La Placa) auf links.

Namentlich Henry gefiel in einigen Szenen recht gut. Zweimal lancierte er Adrian Knup, der danach innert 60 Sekunden zweimal alleine vor dem gegnerischen Torhüter Hummel stand, den Ball zu seinem grossen Ärger aber nicht ins Tor brachte. Sollte Knup Möglichkeiten dieser Art in der Finalrunde versieben, wäre es ärgerlich - erfreulich für ihn aber wird heute sein, dass er überhaupt so viele Torchancen erhält.

Was die Verteidigung betrifft, so fiel auf, dass Samir Tabakovic die ihm gebotene Spielgelegenheit nutzte und sich für weitere Einsätze empfahl, dass Dario Zuffi stärker wirkt als im Herbst, dass Massimo Ceccaroni nach wie vor in der Lage ist, auf interne Konkurrenz (Theodoros Disseris) souverän zu kontern, und dass Smajic in der Abwehr jeden Zweikampf gewann. Es war zwar erst ein Anfang - aber doch verriet das Team Konturen.

«Die Mannschaft hat ein Gesicht», freute sich Heinz Hermann, der Chef Technik, Präsident René C. Jäggi war zufrieden mit dem Ausflug ins Badische, auch Engel notierte sich «einige Dinge, die sehr gut waren», und selbst Finke sagte, «dass mir das gepflegte Basler Spiel über sieben, acht Stationen mit einem spielenden Abwehrchef gut gefällt.»

Auf diesen 90 Minuten lässt sich in der Tat aufbauen. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 10.02.1997