Presseschau

Blick vom 13.11.2010

«Muri mit Meisterstumpen – das will ich auch erleben»

Thuns Klose über seine Basler Wurzeln

Von Sébastian Lavoyer

Timm Klose (1,95 m) ist Thuns Luftwaffe gegen Basels Scharfschützen Frei und Streller. Gelernt hat er das Kicken beim FCB – dem heutigen Gegner.

Heute läuft Timm Klose (22) erstmals als Super-League-Kicker ins grösste Schweizer Fussballstadion ein. Ein Kindheitstraum geht in Erfüllung. Endlich.

«Ich habe mit Eren Derdiyok bei den Old Boys gespielt, als mich der FCB in die U16 holte», sagt Klose. Er wurde Balljunge beim grossen FCB. Am Platzrand erlebte er die glorreichen Champions-League-Auftritte seiner Idole. Captain damals: Murat Yakin – sein heutiger Trainer.

«Ich erinnere mich genau an dieses Bild, als sie Meister wurden 2004. Wie Muri mit dem Meisterstumpen aus der Kabine kommt», sagt er. Da wusste er: «Das will ich auch mal erleben.»

Dieser Ehrgeiz ging jedoch vorübergehend verloren. Als er in die U18 wechseln sollte, hatte er keine Lust mehr. «Ich wollte nicht mehr jeden Tag Fussball spielen», sagt er. Also ging er zurück zu den Old Boys – auf die Schützenmatte. Direkt neben seinem Elternhaus.

Seinem Vater verdankt Timm Klose die deutsch-schweizerische Doppelbürgerschaft und die ersten Lebensjahre in Frankfurt. Mit 6 Jahren kam Timm in die Schweiz. Nach Basel. Die Heimatstadt seiner Mutter. Geblieben ist Kloses Liebe zur Eintracht: «Vermutlich haben sie mich schon als Baby erstmals ins Stadion gebracht, sicher jedoch, als ich 5-jährig war.»

Die Lust am Fussball kam schnell zurück bei den Old Boys. Auch dank der beiden Basel-Legenden Marco Walker und Massimo Ceccaroni, die mit ihm in der ersten Mannschaft der Old Boys spielten. Innert zweier Jahre stiegen sie von der 2. Liga in die 1. Liga auf.

Schliesslich ging er zurück zu Basel – in die U21. «Ich trainierte unter Gross mit der 1. Mannschaft», erzählt Klose. Dann kam der Trainer-Wechsel. Fink machte ihm klar, dass er in der Innenverteidigung überbesetzt sei.

Klose wechselte zu Thun, stieg auf. Und entwickelte sich zu einer Stütze. Murat Yakin ist «sehr zufrieden mit seiner Entwicklung». Es war schon fast logisch, dass Klose dieses Jahr erstmals für die U21-Nati aufgeboten wurde.

Klose selbst freut sich wie ein kleiner Junge auf das Spiel heute.

«All meine Verwandten werden im Stadion sein.» Alex Frei und Marco Streller können kommen. Thuns Luftwaffe operiert heute auf bekanntem Terrain.

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