Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 11.07.2018

Noch ist Petretta die erste Wahl

Fussball Weil Silvan Widmer noch immer nicht da ist, übernimmt Raoul Petretta die Rolle als Rechtsverteidiger

Céline Feller

Mehr als 24 Stunden sind vergangen, seit der Wechsel von Silvan Widmer zum FC Basel in den Medien als fix vermeldet worden ist, als der FCB am gestrigen Abend sein Testspiel gegen Wolverhampton beginnt. Aber diese 24 Stunden waren nicht genug, um von Seiten des Vereins zu bestätigen: Widmer ist Spieler des FCB. Noch immer ist er nicht da. Dem Vernehmen nach soll heutige Mittwoch ebendiese ausstehende Mitteilung folgen. Was den Transfer weiter in die Länge zieht, ist unklar.

So steht im Testspiel gegen die Wolverhampton Wanderers in der Startelf Raoul Petretta rechts hinten auf dem Platz. Petretta, nicht Taulant Xhaka. Dieser ist noch immer angeschlagen und verfolgte das Spiel in Biel von der Tribüne aus. Und auch nicht Neftali Manzambi, der in der vergangenen Saison als Back-up-Rechtsverteidiger aufgebaut worden ist. Somit ist klar, dass Petretta momentan die erste Wahl hinten rechts ist. «Er ist im Moment die Lösung auf dieser Position, ja», bestätigte nach dem Spiel auch FCB-Trainer Raphael Wicky. Zumindest ist Petretta so lange die Lösung, bis Widmer dann doch endlich Spieler des FCB ist. Denn dass diese Lösung mit Petretta auf Dauer nicht optimal ist, lässt auch Wicky durchblicken: «Ich hoffe, dass auf dieser Position noch etwas passiert.» Nötig ist dies. Petretta erledigte die Aufgabe in der ersten Halbzeit (danach wurde er ausgewechselt und Manzambi ersetzte ihn) zwar ordentlich. Aber auch nicht mehr. Er konnte nicht verbergen, dass sein linker Fuss der klar stärkere ist. Sowohl bei Grätschen als auch bei Ballannahmen hatte er Probleme in der Umsetzung mit dem rechten Fuss. Dadurch wurde umso deutlicher, wie dringend der FCB Widmer braucht. Einen gestandenen Rechtsverteidiger, der internationalen Ansprüchen genügt und dem FCB vor allem in der Champions-League-Quali Sicherheit geben kann.

Erste Testspiel-Niederlage

Aber nicht nur deshalb war das Gezeigte an diesem Dienstagabend im ersten von zwei Uhrencup-Spielen dürftig. Der FCB, der mit einer Start-Elf spielte, die man sich so durchaus auch in der Liga vorstellen kann, konnte zwar früh in Führung gehen. In der neunten Minute traf Ricky van Wolfswinkel einen Freistoss von Kevin Bua optimal mit dem Kopf. Nur acht Minuten später mussten die Basler aber den Ausgleich hinnehmen. Fabian Frei verteidigte nach einer Ecke der Engländer nur halbherzig, wonach der Ball im Netz landete. Danach passierte abgesehen vom 2:1 der Wolves wenig. Der FCB brachte wenig zustande, konnte die wenigen Chancen, die er hatte, nicht nutzen. «Wir müssen noch viel verbessern», sagte auch Zdravko Kuzmanovic. «Wir müssen mehr in Bewegung sein, mehr Torchancen herausspielen und diese dann auch nutzen.» Dass sich Spieler allenfalls noch im Freundschaftsspiel-Modus befänden, dürfe nicht sein, so Kuzmanovic. Schliesslich dauert es nur noch zehn Tage, bis die Saison beginnt. Die Chance, es besser zu machen, hat der FCB am Freitag: Dann testet er gegen Aarau und Feyenoord.

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