Sonntagsblick vom 19.05.2019

Hoffentlich ein Fussballfest!

Kommentar

Michael Wegmann stv. Fussballchef michael.wegmann@ringier.ch

Seit dem letzten Sonntag und dem Spielabbruch in Luzern, den rund 50 GC-Anhänger provoziert hatten, wurde vor allem über die hässliche Fratze des Fussballs berichtet. Über Chaoten, Hooligans, Krawallbrüder. Über Nötigung. Erpressung, Rassismus. Über Strafanzeigen und Stadionverbote.

Das wollen wir in Bern nicht sehen! Heute ist Sonntag, Feiertag. Heute ist Cupfinal. Dieser soll ein Fussbllfest werden. Für Gross und Klein. Für Thuner und Basler. Für die ganze Schweiz.

Auch wenn Thun gegen Basel auf dem Papier nicht die ganz grosse Affiche des Schweizer Fussballs ist, bringt die Partie alles mit für einen tollen Final. Auf der einen Seite mit dem FC Thun ein krasser Aussenseiter, der nichts zu verlieren hat. Auf der anderen Seite der FC Basel, der Gigant im Schweizer Fussball, der viel zu verlieren hat.

Für beide Teams gehts um Historisches. Für Thun um den ersten Titel seiner 129-jährigen Vereinsgeschichte. Für Basel um den ersten Titel unter der neuen Führung um Präsident Burgener und Sportchef Streller.

Über 20 000 Fans werden im Stadion mitfiebern. Noch viel mehr zu Hause vor dem TV. Es wird gekämpft, gegrätscht, geflucht, gemotzt und gejubelt werden. Es wird Tränen geben – vor lauter Freude oder aus Enttäuschung. Und am Ende wird den Siegern der Pokal überreicht. Die enttäuschten Verlierer werden traditionsgemäss Spalier stehen und applaudieren.

Egal, ob Basler oder Thuner gewinnen, der grosse Sieger wird heute (hoffentlich) der Fussball sein. Denn der hat in den letzten Tagen schon genug gelitten, genug verloren. Also: Auf einen emotionalen, spannenden und friedlichen Fussball-Sonntag für Gross und Klein!

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