Presseschau

Basellandschaftliche Zeitung vom 14.01.2020

Verpasste Revanche und Stocker-Ärger

Céline Feller aus Marbella

Der FCB unterliegt Stuttgart mit 0:2. Nach dem Spiel interessiert aber vor allem die ungeklärte Situation um Valentin Stockers Sperre.

Der positive Moment aus Sicht des FC Basel beschränkt sich auf die 63. Minute. Aber immerhin ist es in diesem Augenblick doppelt gut. Denn beim Blockwechsel des FCB betreten zwei Spieler den Platz, die man eine Zeit nicht mehr beziehungsweise noch gar nie in einem FCB-Trikot gesehen hat: Kevin Bua und Jasper van der Werff. Ersterer feiert nach Knie-Problemen sein Comeback. Van der Werff kommt gar zu seinem Debüt.

Nach dem Spiel erzählt der 21-Jährige Neuzugang, wie gut er aufgenommen worden sei. Und, dass er hoffe, «dass ich mich beim FCB persönlich weiter entwickeln kann, Spielzeit bekomme und den FCB besser machen kann.» Was den letzten Punkt angeht, hat Van der Werff vielversprechende Ansätze gezeigt. Zusammen mit Bua gehört er in diesem Spiel zu den Lichtblicken. Der Romand mit Zug nach vorne, der Ostschweizer mit seinen Zweikämpfen und seiner Beidfüssigkeit.

Damit ist es dann auch langsam fertig mit den positiven Dingen in diesem zweiten Testspiel des FCB im Trainingslager im Marbella. Zu Buche steht nämlich ein 0:2, damit die erste Niederlage im neuen Jahr und die verpasste Revanche gegen Stuttgart. Gegen das Team aus der zweiten Bundesliga mit demselben Gründungsjahr wie der FCB unterlagen die Basler bereits vergangenen Sommer an ihrem Jubiläumsfest. Aber nicht nur das sorgt für Ärger bei den Baslern. Sondern auch, dass Edon Zhegrova in der Pause draussen bleiben muss, weil er nach einem Schlag auf die Brust Schmerzen hat. Ihn ersetzt in Durchgang zwei früher als geplant Afimico Pululu.

Eine mögliche Elf für den Spitzenkampf

Diese zweite Hälfte startet aber denkbar schlecht. Innert zwei Minuten fallen die zwei Gegentore als Konsequenz zweier Unachtsamkeiten. Die Abwehr steht nicht kompakt genug, zwei einfache Bälle passieren alle Basler Abwehrspieler und führen zu den unnötigen Stuttgarter Toren. «Wir hatten den Kopf nicht ganz bei der Sache. Ausserdem spielten wir mit denselben elf Spielern weiter, sie haben durch gewechselt. Da sind wir unter die Räder gekommen und haben dumme Fehler gemacht», sagt Jonas Omlin nach dem Spiel. Man sei müde gewesen von den letzten Tagen, so der Goalie. Jene Elf, die Omlin anspricht, ist eine, die man sich so gegen YB im Rückrunden-Auftaktspiel vorstellen könnte. Vielleicht mit Ausnahme von Bua, der für Zhegrova starten könnte. Ansonsten ist diese Mannschaft von den Namen her und auch von der Grundordnung eines 4-1-4-1-Systems durchaus eine valable Option, insbesondere ob der vielen Gesperrten für das YB-Spiel.

Apropos YB-Spiel: Dieses wirft noch ganz andere Schatten auf die Basler Vorbereitung. Denn noch immer ist nicht bekannt, ob Valentin Stocker in diesem mitspielen darf. Die Liga hat noch immer nicht auf den Rekurs gegen die vier Spiele umfassende Sperre des Basler Captains reagiert. Und das, obwohl dieser bereits vor Jahreswechsel eingereicht wurde. Ein Ärgernis im Basler Lager. Oder um es mit Marcel Kollers Worten zu sagen: «Es ist ein bisschen mühsam. Wir können nicht planen, weil wir nicht wissen, ob wir für seine Position eine andere Option suchen müssen oder nicht.» Es herrscht Unverständnis, wieso es so lange dauert, bis Klarheit herrscht. Beim FCB meint man, dass eventuell morgen mehr bekannt ist. Dann hätte Koller immerhin noch zwei Testspiele, um Dinge einzustudieren.

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