Presseschau

Basler Zeitung vom 25.02.2020

Rotblau weltweit

Belgien

Bei Eder Balanta war die Freude auf das Spiel gegen Sporting Charleroi so gross, dass er trotz seiner Position als defensiver Mittelfeldspieler gleich beim ersten Angriff mit nach vorne stürmte. Und das mit Erfolg: Er erhielt den Ball und zog aus 25 Metern ab, und der Ball landete im Netz, bevor überhaupt eine Spielminute vergangen war. Trotz diesem fulminanten Start blieb es bis zum Schluss beim 1:0 für Club Brügge. Für Balanta, der sonst nicht wirklich für seine Torgefährlichkeit bekannt ist, war dies der zweite Saisontreffer. Nicht so gross ist derzeit die Freude bei Dimitri Oberlin, der bis jetzt auf die gleiche Anzahl an Toren in der Jupiler Pro League kommt, dies jedoch als Stürmer. Wieder einmal von der Bank aus musste der 22-Jährige das Spiel seines Vereins Zulte Waregem schauen, anstatt selbst mitzuspielen. Kam er in der Hinrunde noch regelmässig zu Einsätzen, sass er in den letzten sieben Spielen fünfmal während 90 Minuten auf der Bank. Gründe, ihn einzusetzen, gibt es aufgrund seiner mageren Torausbeute nur wenige. Deshalb kursieren in diversen polnischen Medien Gerüchte, dass Oberlin in die polnische Ekstraklasa, deren Transferfenster noch bis zum 2. März geöffnet ist, wechseln wird. Um welchen Verein es sich dabei handelt, ist jedoch nicht bekannt.

Argentinien

Einer, der schon gewechselt ist, weil er nicht zum Einsatz kam, ist Carlos Zambrano. Sein letztes Ligaspiel absolvierte der Peruaner noch für den FCB, am 22. Mai 2019 gegen Thun. Im Sommer wechselte er nach Ablauf seiner Leihe und mehreren Topleistungen an der Copa America, wo er es mit dem Nationalteam bis ins Finale schaffte, zurück zu Dynamo Kiew. Dies, obwohl er noch sagte: «Im schlimmsten Fall, und das sage ich kühl, muss ich zurück in die Ukraine.» Kurios ist, dass der 30-Jährige zwar zwei Jahre bei dem ukrainischen Verein unter Vertrag stand, aber für sie kein einziges Spiel absolvierte. Ende Januar durfte Zambrano dann gehen, sein neuer Arbeitgeber ist heisst Boca Juniors. «Für mich geht mit diesem Wechsel ein Kindheitstraum in Erfüllung», freute er sich über seine neue Heimat. Am Sonntag war er zum ersten mal im Kader, tat aber vorerst das, was er sich seit Monaten gewohnt ist: zuschauen.

England/Wales

Um Spielpraxis zu sammeln, die er beim FCB nicht kriegte, wechselte Aldo Kalulu im Sommer in die zweithöchste englische Liga zu Swansea City. Dort kam er aber bis jetzt gerade mal zu sieben Einsätzen in der EFL Championship. Dies ist auf seine Knöchelverletzung zurückzuführen, die er sich in seinem zweiten Einsatz für Swansea Mitte August zugezogen hatte. Sein Comeback konnte er erst vier Monate später geben. Nachdem er dann in den ersten fünf Spielen im Dezember zu drei Teileinsätzen kam, musste er zuletzt wegen seiner Verletzung immer wieder pausieren. Nun scheint es bei ihm aber weder aufwärtszugehen. Am Samstag stand der 24-jährige Franzose gegen Huddersfield seit langem wieder in der Startformation. Er spielte 63 Minuten, bevor er ausgewechselt wurde. Kalulu sagte nach dem Spiel, dass er glaubt, Trainer Steve Cooper mit seinem Einsatz eine positive Nachricht gesendet zu haben: «Ich habe eine Weile auf diese Gelegenheit gewartet, aber ich war nicht überrascht, weil ich versuche, im Training hart zu arbeiten. Der Trainer gab mir diese Gelegenheit, und ich war glücklich. Ich habe dem Trainer gezeigt, dass ich der Mannschaft helfen kann.»

Deutschland

Renato Steffen konnte beim 4:0 von Wolfsburg gegen Mainz einen Doppelpack verbuchen. Vor allem sein zweites Tor, bei dem er gleich zwei Spieler im gegnerischen Strafraum austrickste, war sehenswert.

Portugal

Nachdem Andraz Sporar in seinen ersten vier Einsätzen für Sporting Lissabon noch kein Treffer gelang, scheint er nun angekommen zu sein. Beim 3:1 über Istanbul Basaksehir im Europa-League-Sechzehntelfinal sowie beim 2:0 gegen Boavista Porto gelang dem Slowenen je ein Treffer.

Saudiarabien

Aus seiner Position als Trainer entlassen wurde Christian Gross. Der 65-Jährige hatte bei Al-Ahli Dschidda im Herbst bis Ende Saison unterschrieben, sein Vertrag wurde nun aber vorzeitig aufgelöst. Gross gewann zwölf seiner 18 Partien, und seine Mannschaft stand zum Zeitpunkt der Entlassung auf dem dritten Rang der Liga.

Simon Tribelhorn

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