Presseschau

bz Basel vom 07.04.2021

Auftragsverhältnis beendet, Stadionverbot verhängt

Die SRG hat den Täter nach dem Rassismus-Eklat um Aldo Kalulu ausfindig gemacht – und zieht Konsequenzen. Auch die Liga bestraft ihn.

«Machen wir einfach weiter. Ich habe keine Zeit, die ich mit Idioten verschwenden könnte. Ich hoffe, Massnahmen werden getroffen, um ein solches Verhalten zu verhindern», twittert Aldo Kalulu am späten Montagabend. Es ist der erste Kommentar des Spielers des FC Basel zu jenem Vorfall vom Ostermontag, der die Fussballschweiz schockiert hatte. In der Partie zwischen dem FC Basel und dem FC Vaduz lief gerade die 18. Minute, als die Aussenmikrofone der SRG, welche das Spiel produzierte und live auf SRF 2 zeigte, einen Satz einfingen. «Ich glaube, Kalulu war mal ein Bananenpflücker. Der schreit im Zeugs herum», war zu hören. Ein Rassismus-Eklat mitten in einer Livesendung.

Bei externer Firma arbeitende Drittperson

Noch während des Spiels bemühten sich die SRG und der FC Basel, zusammen mit der Swiss Football League (SFL), um Aufklärung und verurteilten den Vorfall zutiefst. Entsprechend schnell gingen die drei Parteien in Zusammenarbeit die Suche nach dem Schuldigen an. Und diese verlief erfolgreich und schnell. Keine 24 Stunden nach dem Spiel, am Dienstag um 12.15 Uhr, veröffentlichten der FCB und die SRG zeitgleich eine Meldung. Die SRG hat den Übeltäter ausfindig gemacht. «Nach internen Abklärungen ist klar, dass eine Drittperson, die an der Liveproduktion beteiligt war, den rassistischen Kommentar äusserte. Die Person arbeitet für eine externe Firma, die im Auftrag der SRG im Einsatz war», so die SRG auf ihrer Website.

Die Konsequenzen: Die SRG werde mit dem Unternehmen ab sofort kein Auftragsverhältnis mehr eingehen. «Die SRG duldet in keiner Weise Rassismus oder Diskriminierung. Rassistische Äusserungen oder Handlungen werden nicht toleriert und haben Konsequenzen.» Ausserdem entschuldigte sich die SRG beim Spieler, dem FC Basel sowie den Zuschauern der Liveübertragung.

Konsequenzen hat das Ganze für den Übeltäter aber nicht nur durch die SRG, sondern auch durch die Swiss Football League. Denn diese doppelte am Nachmittag gleich noch nach. Auf Anfrage dieser Zeitung bestätigte SFL-Mediensprecher Philippe Guggisberg eine weitere Strafe: «Die SFL hat gegen die fehlbare Person in Absprache mit dem FC Basel unmittelbar ein schweizweites Stadionverbot für zwei Jahre ausgesprochen.»

Céline Feller

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