Blick vom 07.04.2021
KOMMENTAR
STEFAN KREIS Fussball-Reporter
Da haben sich zwei gefunden. Hier ein Verein, der es seit bald vier Jahren nicht schafft, professionell zu kommunizieren. Da ein Trainer, der in diesem Leben kein begnadeter Rhetoriker mehr werden wird.
Hier ein Klub, der seit Jahren im Chaos versinkt, dessen Boss einen öffentlichen Machtkampf mit seinem Rivalen führt, der die Negativschlagzeilen dominiert. Da ein Coach, der positiv, positiv, positiv sein möchte.
Hier der FCB, der es nicht für nötig hält, die bedeutungsvolle Position des Sportchefs zu besetzen. Da Sforza, der sich neben Taktik und Mannschaftsführung auch noch mit Transfers herumschlagen muss. Und in allen drei Punkten heillos überfordert war.
Sforzas Situation beim FCB erinnerte an seine Zeit bei GC. Auch damals wurde der Trainer oft allein gelassen, mutete sich zu viel zu, wollte überall mitreden. In seinen knapp drei Jahren kamen und gingen über 80 Spieler, am Ende musste auch Sforza gehen.
Ein Schicksal, das sich nun wiederholt. Dass Burgener trotz sportlicher Talfahrt so lange am Trainer festgehalten hat, ehrt den FCB-Boss zwar, am Ende aber hatte er keine nachvollziehbaren Argumente für Sforza mehr.
Für diesen dürfte die Entlassung im ersten Moment zwar ein Schock sein, am Ende aber ist sie für Sforza vor allem eines: eine Erlösung. Von einem Klub, der zu gross und zu chaotisch für den ehemaligen Weltklassespieler war.