Presseschau

Blick vom 13.05.2022

Basler Esposito sticht ins GC-Herc

Hoppers zurück im Barrage-Schlamassel

Der Kampf gegen den Barrage-Platz spitzt sich zu: Weil GC beim FC Basel nach einem Herc-Platzverweis den Ausgleich kassiert, müssen die Hoppers weiter zittern.

SEBASTIAN WENDEL UND ALAIN KUNZ

Da liegen die Grasshoppers im St. Jakob-Park ab der 50. Minute nach einem Traumtor von Riascos mit 1:0 in Führung, es riecht nach Auswärtssieg und einem Big Point im Kampf gegen den Barrage-Platz. Am Ende aber gehen die GC-Profis mit hängenden Köpfen vom Platz. Die Enttäuschung hat einen Namen: Christian Herc.

Nach 74 Minuten wird der Slowake für den ausgepumpten Abrashi eingewechselt. Es sollte ein kurzer Arbeitseinsatz werden: Bereits drei Minuten später zeigt Schiedsrichter Horisberger Herc zum zweiten Mal Gelb. Erst langt er FCB-Flügel Ndoye ins Gesicht, dann begeht er ein unnötiges Foul.

Damit erweist Herc seinen Teamkollegen einen Bärendienst, denn sieben Minuten nach seinem Platzverweis hält GC dem Druck des Heimteams nicht mehr stand: 1:1. Torschütze ist Sebastiano Esposito, der den Fans von Rot-Blau wenigstens einmal in diesem Spiel ein Lächeln aufs Gesicht zaubert. Und aus Gegner-Sicht gilt: Esposito sticht ins GC-Herc!

Am Schluss haben die Hoppers Glück, dass es nach einem nicht gepfiffenen Penalty für den FCB immerhin beim Punkt bleibt. Dieser könnte sich noch als entscheidend herausstellen. Doch bis zur Ligasicherung ist es noch ein hartes Stück Arbeit. St. Gallen und YB heissen die Gegner in den letzten zwei Saisonspielen – und GC hat nur einen Punkt Vorsprung auf den Barrage-Platz. Die Konkurrenten um Rang acht heissen Sion und Luzern. Und bei diesen könnten die Gefühlslagen unterschiedlicher nicht sein: Im Wallis aber gibt es trotz der achten (!) Heimniederlage am Mittwoch im Direktduell mit dem FCL keinen Schnellschuss. Entgegen dem Ratschlag von Georges Bregy, der Präsident Christian Constantin fast schon freundschaftlich aufforderte, den Trainer zu wechseln. Doch Paolo Tramezzani bleibt Trainer. Zum einen aus pragmatischen Gründen: CC war den ganzen Tag beruflich in Paris, hatte keine Zeit für eine Trainersuche. Zum anderen sagt er: «Ich habe mich diese Saison viel weniger eingebracht ins Team als die letzte. Also will ich keine Hauruck-Aktion machen.» Das Restprogramm von Sion: Lausanne und Servette. Und Luzern? «Wir wollen gar nicht auf Sion und GC schauen», sagt Trainer Mario Frick, «sondern unsere Spiele gegen YB und den FCZ gewinnen. Dann ist es egal, was Sion und GC machen.»

Puh! Da tut ein bisschen Arithmetik not: Es hat in diesem Dreikampf kein Direktduell mehr. Will heissen: Gewinnen Sion und GC ihre beiden Spiele – ist der FCL Barragist. Frick denkt wohl, dass die Kontrahenten nicht in derselben Form sind wie der FCL. Wenn er sich da mal nicht täuscht. Fakt ist aber: Luzern ist nach drei Siegen in Serie das Team der Stunde.

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