bz Basel vom 06.10.2022
Kasim Adams Nuhu erzählt, wie er sich gegen seinen Vater durchsetzte, und warum er Alex Frei und Roger Federer liebt.
Jakob Weber
Kasim Adams Nuhu beugt sich vor, damit das Foto mit dem Hammering Man auch ansehnlich wird. «Eigentlich sind Pressetermine nicht so mein Ding. Aber heute mache ich eine Ausnahme», sagt er mit einem Lachen. Doch beim anschliessenden, schier nicht enden wollenden Gespräch über den langen Weg von Ghana nach Europa und zum FC Basel ist von Zurückhaltung nichts zu spüren.
Wie war es als fussballverrücktes Kind, das vom Vater verboten bekam, Fussball zu spielen?
Kasim Adams Nuhu: Meine Kindheit in Ghana war allgemein nicht einfach. Wir lebten in einem Mehrfamilienhaus auf engem Raum. Meine Eltern, meine drei älteren Schwestern und mein Bruder waren immer da für mich. Aber ansonsten hatte ich nicht viel. Fussballspielen half mir, doch mein Vater wollte lieber, dass ich in die Schule gehe. Mein Bruder war schon auf der Fussballerschiene. Doch der Jüngste der Familie sollte lieber eine Ausbildung machen und der Mutter derweil im Haushalt helfen. Darum durfte ich nicht Fussball spielen.
Sie haben aber offensichtlich nicht auf Ihren Vater gehört.
Nein. Ich spielte in der Schule Fussball und wurde dann von einem Trainer entdeckt. Sediu El-Hassan holte mich in ein lokales Team, das Parma hiess, weil er Fan des FC Parma war. Dort durfte ich allerdings nur heimlich trainieren.
Wie hielten Sie das Training vor dem Vater geheim?
Ich trainierte immer direkt nach der Schule und war rechtzeitig zu Hause, wenn mein Vater von der Arbeit kam. Meine Mutter war auf meiner Seite. Sie probierte auch, meinen Vater zu überzeugen. Doch der wollte nicht hören und so kam es immer wieder vor, dass mich ein Freund beim Training besuchte und warnte. Dann rannte ich los, damit ich rechtzeitig vor meinem Vater zu Hause war und so tun konnte, als würde ich schon seit Stunden im Haushalt helfen.
Das konnte nicht ewig gut gehen.
Natürlich nicht (lacht). Eines Tages machten wir ein Testspiel gegen Asante Kotoko, das beste Team des Landes. Ich spielte herausragend und am nächsten Tag war mein Gesicht auf der Frontseite der Zeitung. Mein Vater dachte zunächst, es sei mein Bruder. Er sieht mir sehr ähnlich. Doch dann kaufte er die Zeitung und erkannte mich. Sie können sich nicht vorstellen, wie wütend er wurde. Er schrie mich eine gefühlte Ewigkeit an: Was machst du, ich habe es dir doch verboten!
Anschliessend trafen Sie eine lebensverändernde Entscheidung.
Alle sahen in mir grosses Talent. El Hassan schenkte mir sogar Fussballschuhe, als Zeichen, dass er an mich glaubt. Und schliesslich entschied ich, alles auf die Karte Fussball zu setzen und verliess Hals über Kopf das Elternhaus. Ohne es meinem Vater zu sagen, stieg ich in den Bus und fuhr 200 Kilometer in den Süden nach Tarkwa, wo ich bei einem ghanaischen Zweitligisten spielen durfte. Meine Mutter gab mir ihr Handy mit, damit wir in Kontakt bleiben konnten. Meinen Vater habe ich während sechs Monaten nicht gehört.
Sie waren erst 16 Jahre alt.
Ja. Es war schwer. Aber Moses, der Besitzer meines Klubs Medeama, setzte sich für mich ein. Er liebte mich und behandelte mich wie einen Sohn. Ich war glücklich. Wir wohnten in einem Haus für Spieler und als das Heimweh zu gross wurde, gab Moses mir Geld für einen Besuch bei der Familie.
Was sagte Ihr Vater beim ersten Wiedersehen?
Er war immer noch dagegen. Doch da ich unterdessen auch für die U-Nationalmannschaft Ghanas aufgeboten worden war, verstand er etwas besser, dass tatsächlich eine Chance besteht, dass ich im Fussball reüssiere.
Mit 18 Jahren besteigt Kasim Adams Nuhu zum ersten Mal ein Flugzeug und fliegt mit der U17-Nationalmannschaft Ghanas nach Japan zu einem Turnier. Auf dem Weg vom Platz zurück ins Hotel spricht ihn ein Unbekannter vor dem Teambus an. «Erst wollte ich nicht mit ihm reden, aber dann dachte ich mir: Komm, hör dir an, was er zu sagen hat», erzählt Adams Nuhu. Der Berater stellte sich als José vor und bot ihm an, ihn in Spanien bei seinem Klub Leganés unterzubringen.
Was hielten Sie von dem Angebot?
Ich glaubte ihm nicht. Es gab schon vorher Leute, die mir Dinge versprachen. Doch sie konnten das Versprechen nie halten. José war allerdings der erste Europäer, der mir helfen wollte.
Kannten Sie Leganés?
Nein. Ich kannte nur Barcelona, Real Madrid und Valencia, weil die zu dieser Zeit erfolgreich Champions League spielten. Doch José und seine Leute liessen nicht locker. Sie besuchten meine Familie, assen bei uns zu Abend und plötzlich hatten sie auch das Visum organisiert.
Wie überzeugten die Spanier Ihren Vater?
Er verstand, dass das eine einmalige Chance ist, sagte aber auch: Mach bitte auch in Europa nebenbei die Schule fertig. So ist er.
Im Herbst 2014 wagt Kasim Adams Nuhu den Schritt nach Europa. Kurz vor der Abreise stirbt seine Mutter nach längerer Krankheit. «Ich war noch auf der Beerdigung, dann flog ich nach Spanien», erzählt er. Der Verlust gibt ihm in der Folge Kraft. «Ich wusste, dass ich es schaffen muss, um meiner Familie in dieser schweren Zeit zu helfen. Einen Plan B hatte ich nicht.» In Spanien schiebt er täglich Extraschichten und setzt alles daran, Fussballprofi zu werden. «Wenn kein Training war, schlief ich oder rannte. Bewegung wurde wie eine Droge für mich. Nach dem Tod meiner Mutter opferte ich jede Minute meinem Ziel.» Für die Schule blieb keine Zeit.
Wie war die erste Zeit in Europa?
Kalt. Es war zwar Spanien, doch direkt nach der Ankunft musste José uns erst mal Jacken kaufen, und im Training sah ich aus wie ein Ninja, so dick eingepackt war ich. Ich wurde ausgelacht, weil es für europäische Verhältnisse noch gar nicht kalt war.
Wie war es sprachlich?
Ich konnte kein Spanisch und von den Spaniern kaum einer Englisch. Nicht mal mein Coach. Zum Glück konnte ein Mitspieler übersetzen. Und da wir zu fünft in einer Wohngemeinschaft waren und viel Spanischunterricht hatten, wurde es schnell besser.
Mit Karim Abubakar verpflichtete José gleichzeitig noch einen zweiten Ghanaer.
Genau. Er ist Stürmer und wurde ebenfalls Profi. Er spielt heute in der zweiten Liga in Israel. Wir haben immer noch Kontakt.
Wie lief es sportlich? Zuerst spielten Sie im Nachwuchs von Leganés.
In Ghana war ich Mittelfeldspieler. Doch in meinem ersten Spiel gegen Real Madrid sah ein Innenverteidiger von uns die rote Karte. Ich rückte zurück und habe die Position seither nie mehr verlassen.
Nach nur vier Monaten bekommt Kasim Adams Nuhu ein Angebot von RCD Mallorca, wo er in der zweiten Mannschaft und damit erstmals im Erwachsenenfussball spielen kann. Adams Nuhu nimmt an. Leganés behält allerdings 50 Prozent der Transferrechte, was später noch von Bedeutung sein sollte. «Ein gutes Geschäftsmodell», wie Adams Nuhu findet, der lobend anmerkt, dass auch der FC Basel junge Spieler aus Ghana verpflichtet und so eines Tages guten Gewinn machen könnte.
Wann hörten Sie zum ersten Mal von der Schweiz?
Nach zweieinhalb Jahren bei Mallorca, wo ich mein Profidébut gab und zumindest zu Beginn regelmässig spielte, kam nach einem Spiel ein Mann in die Garderobe und gab mir seine Visitenkarte. Es war YB-Verwaltungsrat Richard Gostony. Er bat mich, ihn anzurufen, da er mich in die Schweiz holen wollte.
Riefen Sie an?
Nein. Ich habe seine Karte wohl in der Garderobe vergessen. Doch ein paar Tage später rief er mich an und lud mich für ein Probetraining in die Schweiz ein. Ich dachte: Probetraining? Das habe ich doch nicht nötig! Entweder sie wollen mich oder nicht. Ich sagte ab, doch dann schickte mich Mallorca in einer Länderspielpause doch nach Bern, da sie mich verkaufen wollten.
Im Sommer 2016 leiht YB, damals unter Trainer Adi Hütter, Kasim Adams Nuhu zunächst aus und verpflichtet ihn nach einem Jahr für rund 4,5 Millionen Franken fix. Als Stamm-Innenverteidiger trägt er dazu bei, dass YB im Sommer 2018 zum ersten Mal seit 32 Jahren wieder Schweizer Meister wird. «Der Moment wird immer bleiben», sagt Adams Nuhu, «es ist das Highlight in meiner bisherigen Karriere.» In Bern bleiben will er jedoch nicht.
War die Situation bei Ihrer Ankunft in Bern damals ähnlich wie jetzt in Basel? Das Team war eigentlich gut, aber der Erfolg fehlte?
Das kann man gut vergleichen. Bei YB hatten wir in meinem ersten Jahr eigentlich ein noch besseres Team. Aber Meister wurden wir erst später, obwohl Denis Zakaria, Yvon Mvogo und Yoric Ravet den Verein verlassen hatten. Weil wir einen guten Teamgeist hatten. Auch in Basel sehe ich enorm viel Potenzial. Das Zusammenspiel funktioniert jetzt schon viel besser als zu Beginn und wir wachsen immer mehr zusammen. Wir wissen langsam, wer den Ball wie will und ich bin zuversichtlich, dass wir eine gute Rolle spielen werden. Ob es zum Meistertitel führt, werden wir sehen.
Ihr Abgang aus Bern verlief kompliziert. Warum?
Ich wäre gerne schon im Januar gewechselt. Doch Sportchef Christoph Spycher liess mich nicht gehen, weil der Preis nicht stimmte. Da YB nur 50 Prozent der Ablöse zustand, wollten sie diese in die Höhe treiben. Sie hätten mich lieber nach Newcastle verkauft, doch ich wollte nach Hoffenheim. Darum dauerte es länger bis zum Abschluss.
Sie sagten mal, Fussballer wüssten oft nicht mit ihrem Geld umzugehen. Wie lernten Sie das?
Das weiss ich nicht mehr genau. Fussballer bist du nur ein paar Jahre, aber das Leben ist lang. Vor allem afrikanische Spieler – bei allem Respekt – zeigen gerne, was sie haben und müssen lernen, mit unzähligen Anfragen und Bitten aus der Heimat umzugehen. Da ist es nicht einfach, allen gerecht zu werden und die Finanzen im Griff zu haben.
Die Abhängigkeit der Familien vom Profifussballer ist oft gross.
Genau. Alle hoffen, etwas vom Kuchen abzukriegen. Und ich teile gerne, aber es muss Grenzen geben. Wenn mich ein Fremder auf Instagram um Geld bittet, nur weil er angeblich aus demselben Dorf kommt, reagiere ich nicht.
Wie viel Prozent Ihres Vermögens ist unterdessen in Ghana verteilt?
(Lacht) Sagen wir so: Ich helfe, wo ich kann. Aber du musst das Geld clever ausgeben.
In der Bundesliga spielt Kasim Adams Nuhu zu Beginn eine gute Rolle. Er debütiert unter Julian Nagelsmann gegen Bayern München. Dann verletzt sich Adams Nuhu am Fuss, bekommt nach eigener Aussage nicht genug Zeit für die Regeneration und verliert seinen Stammplatz. Er wird nach Düsseldorf ausgeliehen, steigt mit dem Verein ab und kommt in der vergangenen Saison für Hoffenheim nur noch zu drei Einsätzen in den letzten Spielminuten. Zu allem Übel klauen im Winter 2021 Diebe in Paris seinen Autoschlüssel aus der Tasche und später auch das Auto. Über seine Zeit in Hoffenheim möchte Adams Nuhu nicht mehr reden.
Das ist zu respektieren. Aber fürs Verständnis: Warum haben Sie den 2023 auslaufenden Vertrag mit Hoffenheim bis 2024 verlängert, ehe Sie sich an den FCB ausleihen liessen?
Ich hatte eine schwierige Zeit und wollte wechseln. Aber Hoffenheim hat damals eine grosse Summe für mich bezahlt (von mehr als acht Millionen Euro war die Rede; Anm. d. Red.) und wollte mich nicht einfach ziehen lassen. Diese Lösung erlaubt allen, mit dem Deal leben zu können. Ich gehe aber davon aus, dass ich in Basel bleibe und nicht mehr für Hoffenheim spielen werde.
Ihr letztes von elf Länderspielen für Ghana liegt zwei Jahre zurück. Wechselten Sie auch nach Basel, um sich mit Einsatzzeiten für die WM zu empfehlen?
Ich habe Kontakt mit Nationaltrainer Otto Addo. Doch für mich zählt nur Basel. Wenn das WM-Aufgebot kommen sollte, bin ich bereit. Aber ich rechne nicht damit, und ich verspüre diesbezüglich auch keinen Druck. Wenn ich noch kein Länderspiel gemacht hätte, wäre das anders. Dann würde ich mich sehr danach sehnen.
Ihr Idol ist Samuel Kuffour, der 2001 mit Bayern München 2001 die Champions League gewann.
Er war auch in Ägypten am Afrika Cup 2019. Seither haben wir Kontakt. Er ist ein guter Mann, auf dem Feld verrückt. Aber auf dem Platz muss man nicht nett sein. Dort lohnt es sich, hart zu sein. Das habe ich von Kuffour gelernt. Ich liebe ihn.
Der FC Basel hat Kasim Adams Nuhu für ein Jahr ausgeliehen und besitzt eine Kaufoption. Den Schritt zurück in die Schweiz sieht der 27-Jährige nicht als Rückschritt. «Basel kann Champions League spielen. Vom internationalen Standing her ist der Klub meiner Meinung nach vor Hoffenheim. Natürlich ist das Niveau in der Bundesliga besser als in der Schweiz. Aber als das Angebot vom FCB kam, zögerte ich nicht lange.» Adams Nuhu lobt die Integration. Diese sei noch nirgends so gut wie in Basel gewesen: «Hier stimmte vom ersten Moment an einfach alles.»
Alex Frei sagte, sein Team brauche etwas mehr Boshaftigkeit und dass es diese mit Ihnen gefunden habe.
(lacht) Wir wollen alle gewinnen. Aber das geht nur, wenn man die Sache richtig macht. Ganz oder gar nicht. Diese Auffassung lässt mein Spiel vielleicht ab und an etwas böse aussehen.
Sie spielten von Beginn an immer über 90 Minuten. Wie ist das möglich?
Ich kenne die Liga. Das ist ein Vorteil, und ich hatte auch von Tag 1 an das Vertrauen des Trainers. Das brauche ich, um Leistung zu bringen. In der Bundesliga musst du ständig funktionieren. Wenn nicht, übernimmt ein anderer deinen Platz. Für Sentimentalitäten ist da keine Zeit. Hier fühle ich mich aufgrund der Aussagen der Verantwortlichen und Mitspieler gebraucht und habe deshalb das Selbstvertrauen, das ich benötige.
Wie kommunizieren Sie mit Arnau Comas, Ihrem Partner in der Innenverteidigung?
Auf Spanisch. Er kann zwar auch etwas Englisch, aber mein Spanisch ist sehr gut. Wir verstehen uns immer besser.
Sind Sie zufrieden mit Ihren bisherigen Leistungen?
Das dürfen Sie bewerten. Meine Aufgabe ist das nicht.
Unser Urteil wäre: Sie machen das ganz solide. Man merkt erstaunlicherweise nicht, dass Sie über ein Jahr kaum gespielt haben.
Ich habe mich nicht hängen lassen, bin fit und liebe den Fussball. Für mich gibt es nichts Wichtigeres, als dem Team auf dem Platz mit meinem Spiel zu helfen.
Ihr Spiel ist ab und an riskant. Ohne Fehlpass kommen Sie selten durch. Warum gehen Sie dieses Risiko ein?
Es bringt doch nichts, den Ball einfach sicher nach rechts oder links zu schieben. Wir Innenverteidiger sind oft frei und haben die Möglichkeit, mit Risiko den Gegner zu überraschen und einen gefährlichen Angriff auszulösen. Wenn ich das nicht mache, wer dann?
Können Sie beschreiben, wie Alex Frei mit Ihnen arbeitet?
Ich liebe ihn. Er ist ein Genie. Er bringt uns oft zum Lachen, aber er kann, je näher das Spiel rückt, auch sehr bestimmt den Tarif durchgeben. Das gefällt mir und das brauchen unsere jungen Spieler. Sie muss man zum Lachen bringen und nicht nur kritisieren. Nur so können sie ihr Potenzial entfalten. Alex macht da alles richtig.
Sie hofften, dass Roger Federer nach einem Titelgewinn in die Umkleide kommt. Jetzt hat sich Ihr Traum bereits nach der Conference-League-Qualifikation erfüllt.
Das stimmt. Aber ich muss ihn noch mal sehen. Ich vergass, ihn um eine Unterschrift auf mein Matchtrikot zu bitten. Ich war so aufgeregt und nervös, dass ich nach dem Foto und ein paar gestammelten Small-Talk-Sätzen das Autogramm vergessen habe.
Sie haben immerhin das Bild.
Das hängt bald gross in meiner Wohnung. Das habe ich in Auftrag gegeben.
Woher kommt dieser Fankult?
Ich liebe Tennis. Das fing schon in Ghana an, obwohl man dort kaum Tennis spielt. In Spanien schaute ich regelmässig Tennis im Fernsehen und Federer wurde mein Liebling, weil er die Rückhand einhändig schlägt. Seither ist es um mich geschehen.
Stimmt es Sie traurig, dass er seine Karriere beendet hat und nicht in Basel spielt?
Ja, ich habe mich schon um Tickets für die Swiss Indoors bemüht. Doch ich werde trotzdem in die Halle gehen. Ich habe noch nie Tennis live im Stadion gesehen.