Presseschau

Blick vom 12.06.2013

Kampf um Stocker

FC Basel gibt nicht auf

Von Sandro Inguscio

Der FCB will Valentin Stocker vergolden. Kann man den Publikumsliebling so halten?

Der Sprechchor war laut und ging unter die Haut. Aus Tausenden Kehlen tönte es an der FCBMeisterfeier: «Valee bliib bi uns! Valee bliib bi uns!»

Es war der letzte verzweifelte Versuch der Fans, ihren Liebling Valentin Stocker vom Verbleib beim FCB zu überzeugen. Sie wollen ihren Wirbelwind nicht verlieren. Doch mehr als zu appellieren bleibt den Fans nicht. Nur so können sie um Stocker kämpfen.

Anders der FCB. Der Meister hat stärkere Mittel und setzt diese mit aller Kraft ein. Denn obwohl Stockers Abgang seit Monaten als klare Sache gilt, ist bis heute kein akzeptables Angebot beim FCB eingetroffen – weder aus Hamburg noch aus Bremen, Leverkusen oder Gladbach.

Etwa 6 Millionen Franken will der FCB für sein Juwel. Zu teuer für Gladbach und Hamburg. Bremen und Leverkusen pokern erst noch mit Chelsea um Kevin de Bruyne und André Schürrle.

FCB-Präsident Bernhard Heusler: «Wir haben uns in der Bundesliga den Ruf erarbeitet, dass wir hartnäckige Verhandlungspartner und unsere Spieler teuer sind. Wir sind kein Selbstbedienungsladen.»

Stocker will nur wechseln, «wenn alles passt»

Im Kampf um Stocker ist das Zögern der Konkurrenz die Chance des FCB. Vor wenigen Wochen traf man sich zu ersten Gesprächen. Dort wurde signalisiert: Bleibt Stocker, würde man seinen Lohn (ca. 850 000 Fr. pro Jahr) deutlich aufbessern. Stocker würde so hinter Streller (ca. 1,4 Mio. Fr.) zu den Topverdienern aufsteigen. Ob man gleichzeitig den bis 2016 laufenden Vertrag verlängern würde, ist unklar.

Damit würde das Gehalt von Alex Frei symbolisch in Stocker investiert werden. Eine Idee, die der Basler Captain Marco Streller schon im «Sonntags-Blick» bestätigte: «Vielleicht hatte unsere Klubführung diese Idee ja auch. Ich jedenfalls hatte schon diesen Gedanken, dass man ihm dieses Angebot unterbreiten könnte.»

Sportdirektor Georg Heitz will sich dazu nicht äussern: «Wir kommentieren öffentlich keinerlei Verhandlungen.»

Stocker selbst hält sich noch zurück. Zu BLICK sagt er: «Ich habe immer gesagt, dass ich nur wechsle, wenn wirklich alles passt. Es geht nicht ums Finanzielle. Ich weiss, was ich in Basel habe. Ich schätze es sehr, wie man sich beim FCB um mich kümmert.»

Wer gewinnt den Kampf? Nach seinen Ferien in Italien will er sich bis Ende Juni entscheiden.

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