Presseschau

Basler Zeitung vom 27.08.2013

Schalke, Basel und Valentin Stocker

Noch immer gibt es heftige Spekulationen um den FCB-Flügel – die Zeit für einen Transfer wird knapp

Von Marcel Rohr

Basel/Saloniki. Nicht nur der FC Basel kämpft heute um Champions-­League-Ehren. Ein aus Basler Sicht höchst interessantes Spiel steht in Saloniki auf dem Programm – Gastgeber Paok empfängt Schalke 04. Im Hinspiel haben die Griechen mit einem 1:1-Unentschieden in Gelsenkirchen überrascht. Die formschwachen Deutschen dagegen enttäuschten auch in der Bundesliga, von den ersten drei Matches haben sie deren zwei schon verloren, zuletzt am Samstag 1:2 in Hannover.

Heute haben die Königsblauen jedoch die Chance, den schwachen Saisonstart vergessen zu machen. Schaffen sie den Einzug in die Champions League, wird garantiert auch Bewegung in den «Fall» Valentin Stocker kommen. Noch immer steht der 24-jährige Flügelspieler des FCB auf dem Wunschzettel der Deutschen. Diese suchen seit zwei Wochen fieberhaft einen Nachfolger für Michel Bastos. Stocker würde perfekt ins Anforderungsprofil von Trainer Jens Keller passen, doch der springende Punkt ist die Höhe der Ablöse­summe. 4,5 Millionen Euro – das ist die Höchstgrenze, die Schalke dem FC Basel bieten könnte. Mehr Gelder werden nur frei, wenn heute in Saloniki der Einzug in die europäische Königsklasse perfekt gemacht wird.

Keine Schalke-Offerte beim FCB

Während deutsche Medien seit Tagen den Wechsel von Stocker vermelden und mit Summen (zehn Millionen Euro) wild ins Kraut schiessen, sagt Georg Heitz: «Bis heute gibt es keine Offerte von Schalke für Valentin Stocker, nicht mal eine Anfrage, nichts.» Der Sportdirektor des FC Basel mag nicht darüber spekulieren, was wenn wäre. Er hält nur fest: «Die Deutschen müssen sich bei uns melden, wenn sie Stocker verpflichten wollen.»

Heitz’ Amtskollege bei Schalke, Horst Heldt, liess in den letzten Tagen immer wieder durchblicken, dass man zunächst die Playoff-Spiele abwarten wolle, ehe man aktiv auf einen anderen Club zugehen könne. Dieser Sachverhalt wird im Lager Stockers bestätigt; Berater Marco Balmelli hielt gestern fest, dass es keinen neuen Zwischenstand gebe. Tatsache ist: Heldt hat neben Stocker noch vier, fünf weitere Profis an der Angel, die liebend gerne in den Kohlenpott wechseln würden. Am Wochenende kam das Gerücht auf, Arsenals Reservist Lukas Podolski kehre leihweise zurück nach Deutschland. Doch dem schob Arsenal-Coach Arsène Wenger einen Riegel. Der Franzose betonte, Podolski nicht nach Schalke abgeben zu wollen.

Stocker könnte – falls der Deal Ende Woche doch noch über die Bühne geht – rund drei Millionen Euro Lohn jährlich einstreichen. Die Zeit drängt, am 2. September schliesst das internationale Transferfenster. Sollte Stocker heute tatsächlich sein letztes Europacup-Spiel in Rotblau bestreiten, stellt sich die Frage, ob der FCB nochmals einen neuen Profi verpflichtet. «Es ist möglich, dass wir nichts mehr machen», sagt Heitz. Salah könne ebenso links spielen wie David Degen oder Giovanni Sio.

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