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Aiglon/U.S. Robert

FC Basel

Aiglon/U.S. Robert - FC Basel 0:1 (0:0)

Datum: 29.01.1999, 00:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1998/99

Stadion: Stade Georges-Gratiant (Le Lamentin, Martinique) - Zuschauer: 350

Schiedsrichter: Guy Bellance Frankreich

Tore: 65. Frick 0:1.

Gelbe Karte: 52. St. Homer, 60. Gibon, 62. Sahin (Fouls).

Aiglon/U.S. Robert: Coco (46. Heurlie); Limer; Jacquot (46. Jumeau), Rabout; Lagin, Cadol, Alcindor (46. Gibon), César, Buval; St. Homer, Jean-Louis (46. Nilecam).

FC Basel: 1. Halbzeit: Matan; Edmilson; Ceccaroni, Kreuzer, Calapes; Tschopp, Seedorf, Henry, Fabinho; Rytschkow; Frick. 2. Halbzeit: Matan; Henry; Kreuzer, Calapes; Barberis, Gonçalves, Sahin, Pechoucek, Reimann; Frick, Mendi.

Bemerkungen: Basel ohne Veiga, Huggel und Cantaluppi (alle verletzt), Huber, Cravero (beide geschont) sowie Perez (krank).

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Ein Tor, keine Verletzten

Im zweiten Testspiel auf Martinique kam der FC Basel zu einem 1:0-Sieg über eine aus zwei Clubs zusammengestellte Mannschaft.

Fort-de-France. Mario Cantaluppi war ohne seine Krücken unterwegs, denn der Mittelfeldspieler des FC Basel macht nach seiner Fussoperation vor zehn Tagen grosse Fortschritte. Dennoch musste sich der 25jährige auch das zweite Freundschaftsspiel des FCB auf Martinique von der Tribüne aus ansehen. Zur Pause gab Cantaluppi dann ein Radiointerview, in dem er sich über die Härte, mit der die Gastgeber zu Werke gingen, beklagte. Neue Freunde schuf er sich damit nicht, doch berechtigt war seine Kritik allemal.

Der FCB war seinem Gegner von Beginn an klar überlegen, das Geschehen spielte sich nur in einer Platzhälfte ab. Angetrieben von den beiden zentralen Aufbauern, Alexander Rytschkow und Fabrice Henry, die erstaunlich gut harmonierten, inszenierten die Basler in der ersten Halbzeit einige schöne Angriffe. Was fehlte, war allerdings ein Torerfolg. Fabinho, Rytschkow und Frick vergaben die besten Gelegenheiten dazu und liessen dadurch ein Problem augenscheinlich werden, das beim FCB hinlänglich bekannt ist: Im Hinblick auf die Finalrunde bedarf es dringend eines zweiten valablen Angreifers neben Frick. Und die Zeit, einen entsprechenden Transfer zu tätigen, wird langsam knapp. In drei Wochen tritt der FCB im Schweizer Cup in Nyon an.

Im ersten Umgang der Partie beorderte Guy Mathez vier Leute in die Abwehr. Mit der Leistung seiner Defensive konnte der FCB-Trainer durchaus zufrieden sein. Oliver Kreuzer machte eine starke Partie, und an seiner Seite überzeugte auch Luis Calapes mit aufmerksamem Stellungsspiel und schnörkellosen Aktionen. Der Brasilianer Edmilson steigerte sich gegenüber der ersten Partie deutlich, der 28jährige staffelte wesentlich weiter zurück.

Allerdings war die Gegenwehr des aus den beiden Vereinen Aiglon und U.S. Robert zusammengestellten Teams bescheiden, weshalb man mit Lob für den FCB vorsichtig sein sollte. «Edmilson ist ein interessanter Spieler», meinte Mathez, über eine allfällige Verpflichtung werde aber frühestens am kommenden Wochenende entschieden. Noch länger beobachtet werden dürfte der 17jährige Brasilianer Seedorf, der einen 45minütigen, eher unauffälligen Auftritt hatte.

Der FCB bemühte sich, den spärlich erschienenen Zuschauern - darunter Christiane Mathez, die Schwester des Basler Trainers - etwas zu bieten. Doch er war nicht in der Lage, den Rhythmus zu wechseln, jeder Spielzug wurde im selben Tempo abgespult. Zudem gelang es zu wenig, in den gegnerischen Strafraum einzudringen, weil kaum Pässe in die Tiefe gespielt wurden.

So entwickelte sich eine Partie, die fürs Auge gefällig, aber dennoch arm an Höhepunkten war. Abedi zeigte nach dem Seitenwechsel einige Kabinettstücklein, und der Treffer Mario Fricks nach einer guten Stunde war sehenswert; Ivan Reimann hatte geflankt, und der Liechtensteiner, der seinen bis Saisonende laufenden Vertrag beim FCB nach wie vor nicht verlängert hat, verwertete die Hereingabe per Aussenrist zum 1:0.

Der Rest war eher Bewegungstherapie denn Fussball; die Basler bemühten sich erfolgreich, ohne Verletzungen über die Zeit zu kommen. Immerhin war die Begegnung eine Art Annäherung an die Verhältnisse, die der FCB in wenigen Wochen auf der Schützenmatte antreffen wird, denn das Stadion Georges-Gratiant in Fort-de-France, der Hauptstadt Martiniques, gleicht der provisorischen Heimstätte der Basler.

Am Tag nach dem zweiten Freundschaftsspiel hatten die FCB-Spieler frei. Geschlossen ging es in einen Strandclub, um sich von den Strapazen der intensiven Übungseinheiten zu erholen. Der brasilianische Teil der Equipe organisierte unter der Regie von «Schiedsrichter» Edmilson ein Fussballtennis-Turnier im feinen Sand. Die Paarung Fabinho/Abedi erwies sich dabei als unschlagbar und bot derart gute Unterhaltung, dass einige Badegäste sich von ihren Liegestühlen erhoben und spontan applaudierten. FCB-Assistenztrainer Marco Schällibaum schlug scherzhaft vor, Abedi mit der Verbannung auf die Ersatzbank während der gesamten Finalrunde zu drohen, um die Dominanz des Duos einzudämmen. An der Seite Fabinhos landete dann Schällibaum in der Abenddämmerung einen Sieg; damit dürfte Abedis Platz im Kader vorerst gesichert sein. Georg Heitz

Quelle: Basler Zeitung vom 01.02.1999