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CS Italien GE

FC Basel

CS Italien GE - FC Basel 0:4 (0:2)

Datum: 23.08.2014, 17:00 Uhr - Wettbewerb: Schweizer Cup 2014/15 - 1/32-Final

Stadion: Stade des Arbères (Meyrin) - Zuschauer: 2'650

Schiedsrichter: Nicolas Jancevski Schweiz

Tore: 7. Delgado (Embolo) 0:1. 30. Embolo (Delgado) 0:2. 53. Frei 0:3. 92. Gashi (Gonçalves) 0:4.

Gelbe Karte: 23. Antonili (Foul). 82. Blanco (Foul).

CS Italien GE: Dewarrat; Kisunda, Idrizi (41. Matri), Nascimento, Antonili; Makabi (52. Hugenin); Albuqeurque (66. Bongiovanni), da Rocha, Blanco, Iseli; Chaves.

FC Basel: Vailati; Gonçalves, Arlind Ajeti, Samuel, Aliji; Serey Die, Frei (73. Gashi); Hamoudi, Delgado (60. Elneny), Callà (31. Safari); Embolo.

Bemerkungen: Basel ohne Zuffi, Ivanov (beide verletzt), Sio (gesperrt) sowie u.a. Streller, Kakitani, Vaclik, Xhaka, Schär und Diaz (alle geschont). 31. Callà verletzt ausgeschieden. 3. Kopfball von Gonçalves an die Latte. 47. Torhüter Dewarrat (CS Italien Genf) lenkt Schuss von Delgado an die Latte.

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Basler Zeitung vom 25.08.2014

Glanzlos

Der FC Basel erreicht die zweite Cup-Runde – Fragen bleiben nur zum Wettbewerb an sich

Von Tilman Pauls, Meyrin

Es gab an diesem Samstag genau eine Kategorie, in der der CS Italien aus Genf eine realistische Chance gegen den grossen FC Basel hatte. Und zwar, als alles längst entschieden war, und es nach dem Schlusspfiff nur noch darum ging, möglichst schnell das Trikot der berühmten Gegner zu ergattern. Als Sieger dieser Wertung konnte sich getrost Maxime Antonilli fühlen, der gleich nach dem Sieg des FCB zielsicher auf Walter Samuel zusteuerte und den ehemaligen Champions-League-­Sieger um dessen Kleidung erleichterte – für einen Spieler des CS Italien das Grösste.

In den Kategorien jedoch, nach denen der Schweizer Cup noch immer gewertet wird, waren die Genfer erwartet chancenlos. Zwar war das deutliche 4:0 des FCB kein Kantersieg, keine Machtdemonstration, wie man es hätte erwarten können. Doch es war eine seriös heruntergespielte Darbietung gegen einen fünf Klassen tiefer geführten Zweitligisten. CS Italien brachte genau einen Schuss auf Germano Vailati zustande, der FCB hingegen hatte neben den Toren von Delgado (7.), Embolo (30.), Frei (53.) und Gashi (93.) weitere Chancen, die teils unglücklich, teils übertrieben verspielt, ungenutzt blieben.

Wo bleibt die Spannung?

Die Sensation also blieb aus, wie es in der ersten Runde des Cups so oft der Fall ist. In der ersten Hauptrunde gab es zuletzt 2012 eine Überraschung, als Servette und Luzern ausschieden. Ansonsten setzten sich in den vergangenen Jahren sämtliche Clubs aus der Super League durch. In diesem Jahr hatten zwar Thun und YB ihre Probleme, es sah lange Zeit nach einer Niederlage aus, am Ende aber siegten beide Teams doch. Damit ist die Bilanz der Super League einmal mehr einwandfrei: neun Teams, neun Siege, 39 erzielte Tore, nur vier Gegentreffer.

Die Schere zwischen den Clubs aus der höchsten Spielklasse und den regionalen Ligen ist schlicht zu eklatant, als dass es in dieser Phase schon grosse Überraschungen geben würde. Selbst in der Super League ist es ja so, dass der FC Basel seiner Konkurrenz derart überlegen ist, dass er fünf Mal in Folge die Meisterschaft gewinnen kann – und aktuell auf dem Weg zum sechsten Titel in Serie ist. Wie soll da ein regionaler Zweitligist bestehen? Wie soll da die Spannung herbeigeredet werden?

Wer kann das zahlen?

Für die unterklassigen Mannschaften ist das Messen mit dem Grossen trotzdem ein Anreiz, keine Frage. Die Mannschaft des CS Italien durfte sich vor dem Duell mit dem FCB fühlen, als spiele sie in der Champions League. Die Spieler wurden in einem Fünf-Sterne-­Hotel untergebracht, für den Weg zum Stadion wurde extra noch ein Bus gemietet, auf dem Spielberichtsbogen waren die Kinderfotos der Amateure verewigt. Das Duell gegen Walter Samuel wird keiner von ihnen mehr vergessen. Aber das erhoffte Volksfest war es eben auch nicht.

2650 Zuschauer waren gekommen, Rekord in der 70-jährigen Geschichte des Clubs. Doch man hatte mit 3500 Menschen gerechnet und musste froh sein, dass man das Budget von 17?000 Franken mit Hilfe eines Sponsors überhaupt stemmen konnte – das geforderte Sicherheitsdispositiv erfordert solche Summen. In anderen Stadien hingegen verhinderte die Entfernung der Gegner das erhoffte Fest: Den Grasshopper Club, immerhin zwei Mal in Folge Vizemeister, wollten in Cadempino 450 Menschen sehen. Das Duell zwischen Aarau und Taverne verfolgten 600.

Wieso nicht regional?

Der Schweizer Fussball-Verband hat erkannt, dass der Wettbewerb Probleme hat. Generalsekretär Alex Miescher sagt gegenüber derNeuen Zürcher Zeitung: «Der Cup ist unter Druck, aber das Produkt ist stark genug.» Allerdings muss das Turnier aktuell subventioniert werden, der Verband muss draufzahlen. Miescher sagt, dass erst ab dem Jahr 2016 Geld zu verdienen sei.

Dann vielleicht mit einer neuen Regelung, dass in der ersten Runde nur noch Clubs aus der gleichen Region aufeinandertreffen können. Dann wären die Stadien voll, die Stimmung gut, der Glanz eventuell zurück. Schon jetzt waren dort am meisten Zuschauer zu finden, wo der kleine Regionale auf den grossen Regionalen traf.

Beim FC Basel war das nicht der Fall. Dementsprechend versprühte der 4:0-Sieg der Basler gegen CS Italien Genf am Wochenende wenig Glanz. Passend zum Wettbewerb.