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FC Basel

BSC Young Boys

FC Basel - BSC Young Boys 2:1 (0:0)

Datum: 01.09.2013, 16:00 Uhr - Wettbewerb: Super League 2013/14 - 7. Runde

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 32'190

Schiedsrichter: Stephan Klossner Schweiz

Tore: 71. Afum (Costanzo) 0:1. 73. Sio (Streller) 1:1. 74. Streller (Frei) 2:1.

Gelbe Karte: 19. Frei (Foul). 22. Nuzzolo (Unsportlichkeit). 26. Sutter. 45. Costanzo (beide wegen Fouls). 48. Xhaka und Von Bergen (Unsportlichkeit). 49. Schär. 54. Voser. 68. Spycher (alle wegen Fouls).

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Ivanov, Voser; Frei, Xhaka; Sio (81. Ajeti), Delgado (59. Salah), Stocker (88. Elneny); Streller.

BSC Young Boys: Wölfli; Zverotic, Veskovac, Von Bergen, Sutter; Costanzo, Spycher; Zarate (55. Afum), Frey (46. Kubo), Nuzzolo (81. Tabakovic); Gerndt.

Bemerkungen: Basel ohne Ritter, Safari und Serey Die, Young Boys ohne Doubai, Gajic und Simpson (alle verletzt). 55. Zarate verletzt out (Verdacht auf Aussenbandriss im linken Sprunggelenk). 70. Schär klärt nach Schuss von Kubo auf der Torlinie.

Zurück

(Si) Böse Zungen sprachen bereits nach dem 1:2 in Basel wieder vom «Veryoungboysen». Wie fahrlässig YB seine Führung preisgab, warf einige Fragen auf. Das Exponenten der Young Boys gaben sich betont cool.

«Wer in der 70. Minute eine Bratwurst holen ging, hat sie für nichts gekauft». Diese eine Aussage von FCB-Goalie Yann Sommer brachte 93 Minuten intensiven Fussball im St. Jakob-Park auf den Punkt. Alles, was im Spitzenspiel zwischen Basel und den Young Boys vor der Rekordkulisse von 32'190 Zuschauern von Relevanz war, passierte zwischen der 70. und 74. Minute. Erst der Schuss von Yuya Kubo, den FCB-Innenverteidiger Fabian Schär von der Torlinie wegspedierte. Das 1:0 für YB durch Samuel Afum, als der Ghanaer nach einem Corner freistehend einköpfeln konnte (71.). Der Ausgleich durch Giovanni Sios drittes Tor im vierten Einsatz für Basel (73.) und das 2:1 des nach zweiwöchiger Verletzungspause zurückgekehrten Captain Streller 2:1 nach klugem Steilpass von Fabian Frei (74.).

Basel genügten keine 120 Sekunden, um im zwölften Ernstkampf der Saison auf den erstmaligen 0:1-Rückstand zu reagieren. 120 Sekunden, in denen die Young Boys die Konzentration nicht hochhalten konnten, wie es Trainer Uli Forte seinen Spielern vehement zu vermitteln versucht hatte. «Sie haben uns quasi im Jubel erwischt. Wir hätten die nächsten Minuten viel besser kontrollieren müssen. Dieser Doppelschlag hat uns das Genick gebrochen.» Nach sieben Runden liegt Basel nur noch drei Punkte hinter dem Leader zurück.

Für YB ging nach fünf Siegen in Folge zum Saisonstart auch das zweite Duell innert Wochenfrist mit einem Spitzenteam der Super League 1:2 verloren. Trainer Forte sprach davon, dass seiner Mannschaft jenes Glück, das sie beim positiven Lauf hatte, zuletzt etwas abhanden kam. Wobei der Zürcher nicht ausschliesslich fehlendes Glück für die Niederlage verantwortlich machen wollte. «Wir müssen cleverer werden», forderte er. Forte bemängelte vor allem den Auftritt vor der Pause. «Das war eine der schwächeren Halbzeiten in dieser Saison. Wir mussten untendurch. Das war nicht jenes YB, wie wir es uns vorstellen. Das Beste aus unserer Sicht war, dass es nach 45 Minuten 0:0 stand.»

Reagiert statt agiert

Forte missfiel vor allem, wie passiv sich seine Spieler verhielten. «Wir haben zu viel reagiert statt agiert. Erst nach der Pause haben wir uns ans Basler Tor herangetastet.» Wobei es bis zur ersten wirklich gefährlichen Torchance durch den eingewechselten Japaner Kubo eben 70 Minuten dauerte - und kurz darauf tatsächlich das 1:0 folgte. «Es lief eigentlich alles für uns. Ein solches Geschenk darf man nicht derart fahrlässig aus den Händen geben», ärgerte sich YB-Mittelfeldakteur Christoph Spycher. «Das ist eine ganz, ganz grosse Enttäuschung.»

Davon, gegen GC und Basel versagt zu haben, wollte im Lager der Young Boys keiner etwas wissen. «Nein, wir haben ganz und gar nicht versagt. Wir sind weit davon entfernt zu verzweifeln oder zu glauben, wir seien total unfähig, gegen die guten Teams der Liga zu gewinnen», so Spycher. «Es zeigt sich nicht dann, ob man eine gute Mannschaft ist, wenn man die ersten fünf Spiele gewinnt, sondern jetzt.» Unisono war davon die Rede, dass die Nationalmannschaftspause zum richtigen Zeitpunkt komme.

Es bleiben zwei Wochen Zeit, um sich vor dem Cupspiel gegen YF Juventus und dem folgenden Meisterschaftsspiel gegen Luzern Gedanken zu machen und «an den Details zu feilen» (Forte). Und vor allem an jener Spielstärke zu arbeiten, die die Berner in den ersten siegreichen Partien des Sommers ausgezeichnet hat. Wie gut also ist YB wirklich? Besser als die fünf bezwungenen Teams sind die Berner ohne Zweifel. Aber sind sie auch so gut wie Basel und GC? Fortes Replik auf diese konkrete Frage: «Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.»