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FC Basel

FC Luzern

FC Basel - FC Luzern 1:1 (0:1)

Datum: 14.12.2013, 19:45 Uhr - Wettbewerb: Super League 2013/14 - 18. Runde

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 27'649

Schiedsrichter: Nikolaj Hänni Schweiz

Tore: 27. Wiss (Mikari) 0:1. 62. Schär (Delgado) 1:1.

Gelbe Karte: 10. David Degen, 35. Schär, 45. Ajeti , 56. Stahel, 61. Rangelov (alle Foul).

Gelb-Rote Karte: 66. Schär (Foul). 88. Stahel (Foul).

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Schär, Ajeti, Voser; Elneny; David Degen (54. Salah), Delgado (68. Sauro), Frei; Stocker, Sio (84. Serey Die).

FC Luzern: Zibung; Sarr, Stahel, Lustenberger, Mikari; Renggli; Winter, Wiss (74. Lezcano), Thiesson, Hyka (74. Kahraba); Rangelov (90. Kryeziu).

Bemerkungen: FCB ohne Streller (gesperrt), Diaz, Safari, Xhaka (alle verletzt), Luzern ohne Puljic (gesperrt), Hochstrasser, Bozanic (beide verletzt).

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(Si) Luzern erkämpfte sich im Gipfel der Super League am letzten Spieltag der Vorrunde ein 1:1 gegen den Titelhalter Basel. Für die Nummer 1 der nationalen Fussball-Szene kommt die Winterpause keinen Tag zu früh.

Die Strapazen der letzten CL-Wochen hinterliessen beim FCB Spuren - auch in der Aufstellung hallte das 0:2 auf Schalke nach. Murat Yakin berücksichtigte im Spiel gegen den derzeit ersten und inzwischen seriösen Verfolger auch mutmassliche frischere Professionals aus der zweiten Reihe (wie beispielsweise die Degen-Brüder) .

Aber mit gedrosselter Kraft und weniger Qualität auf dem Rasen (Streller fehlte gesperrt) liess sich der FCL nicht abschütteln. Im Gegenteil: Die smart gruppierten Aussenseiter führten lange und standen in der 55. Minute dicht vor dem 2:0 - Winter vergab den Matchball allerdings solo und vor allem überhastet.

Als sich die Lage aus der Optik Basels zuspitzte, setzte Yakin mit der Einwechslung von Mohamed Salah das Signal zur Offensive. Der Ägypter bewirkte innert Kürze sofort mehr als David Degen zuvor während mehr als einer Halbzeit. Und als Delgado einen präzisen Freistoss trat, profitierte der aufgerückte Innenverteidiger Schär von der Desorientierung Lustenbergers und traf per Kopf zum Ausgleich (62.).

Analyse und Optionen

Wenig später endete das Top-Spiel der Runde für Schär vorzeitig - der junge Abwehrpatron sah Gelb-Rot. Mit dem Ausschluss veränderte sich auch die taktische Vorgabe der Bebbi. Yakin ordnete den Rückzug an. Ihm genügte die Wahrung des Besitzstandes. Mit dem dritten Unentschieden in Serie konnte der FCB-Coach angesichts des anspruchsvollen Programms der letzten Monate leben. Die knappe Führung im Championat zog er einem späten Konter des FCL vor.

Die Phase der Ungeschlagenheit umfasst auf der Super-League-Bühne mittlerweile 13 Partien. Richtig überzeugend wirkt die Bilanz gleichwohl nicht. Im Gegensatz zu früheren Saisons drehte der FCB gegen Ende der Vorrunde nicht auf, sondern hatte immer wieder Rückschläge zu verkraften - vier der letzten fünf Spiele vor der Pause im Championat endeten sieglos.

Die europäischen Sternstunden kosteten Kraft, die Unruhe innerhalb des Klubs beanspruchten offenbar Substanz. Souverän wirkte der Branchenleader im Tagesgeschäft nicht mehr. In den kommenden Tagen werden die Entscheidungsträger eine eingehende Analyse vornehmen - Ausgang offen. Womöglich prüft das Präsidium alle Optionen - auch eine Fortsetzung mit einem veränderten Trainerstab.

FCL gut geführt und ein Faktor

Luzern demonstrierte im St.-Jakob-Park, weshalb der Klub knapp acht Monate nach den schweren Turbulenzen auf und neben dem Platz inzwischen als verblüffende Einheit aufzutreten vermag. Die Equipe ist inzwischen gut aufgestellt. An der Linie dirigiert mit Carlos Berneger ein Stratege, der auf höchstem Niveau mit allen Details der schwierigen (Trainer-)Materie vertraut ist.

Auf der Teppich-Etage ist ebenfalls Ruhe eingekehrt. Alex Frei, der erfolgreichste Skorer der SFV-Geschichte und während seiner Karriere eine überaus polarisierende Persönlichkeit, spinnt die Fäden hinter den Kulissen gekonnt. Der frühere Top-Stürmer operiert smart und greift bis jetzt im richtigen Moment ein - und ihm es gelungen, die Zwischenrufe aus dem (nervösen) Umfeld einzudämmen.

Unter der Leitung von Bernegger und Frei ist der FCL inzwischen zu einem nationalen Faktor aufgestiegen. Gegen Basel hinterliess Luzern phasenweise einen erstklassigen Eindruck - wie etwa beim Führungstor nach 27 Minuten, als Mikari den Ball nach einem Sprint zentimetergenau zur Mitte drehte und Alain Wiss die Flanke per Kopf den FCB-Keeper Sommer überraschte.

Im Rahmen ihrer Mittel traten die couragierten Herausforderer optimal auf. Mit zwei, drei vertikalen Pässen schafften sie es, die auf zwei Positionen (Philipp Degen und Ajeti neu im Team) umformierte Basler Defensive zu gefährden. Hyka und Winter verwickelte speziell Ajeti immer wieder in heikle 1:1-Situationen. Mit dem FCL dürfte auch im Frühling zu rechnen sein.