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FC Basel

FC Porto

FC Basel - FC Porto 1:1 (1:0)

Datum: 18.02.2015, 20:45 Uhr - Wettbewerb: Champions League 2014/15 - 1/8-Final

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 34'464

Schiedsrichter: Mark Clattenburg England

Tore: 11. Gonzalez (Frei) 1:0. 79. Danilo (Foulpenalty) 1:1.

Gelbe Karte: 22. Frei, 29. Casemiro, 36. Elneny (alle Foul) und Oliver Torres (Unsportlichkeit), 46. Samuel, 51. Alex Sandro, 57. Gashi (alle Foul), 62. Suchy (Foul/gesperrt im Rückspiel), 87. Danilo (Foul).

FC Basel: Vaclik; Suchy, Samuel, Safari; Xhaka, Elneny, Frei, Zuffi; Gonzalez (25. Callà), Gashi (83. Hamoudi); Streller (63. Embolo).

FC Porto: Fabiano; Danilo, Maicon, Marcano, Alex Sandro; Herrera, Casemiro, Oliver Torres (68. Ruben Neves); Tello (81. Quintero), Martinez, Brahimi (61. Quaresma).

Bemerkungen: FCB ohne Schär (gesperrt), Ivanov (rekonvaleszent), Porto ohne Lopez (verletzt). 49. Tor von Casemiro wegen Offside-Position annulliert.

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(Si) Der FCB ist im Achtelfinal-Hinspiel in der Champions League an die Grenzen gestossen. Das 1:1-Remis gegen Porto war angesichts der Dominanz der Südeuropäer aber sogar ein gutes Ergebnis.

Dass der 19-fache Champions-League-Teilnehmer, zusammen mit ManU, Barcelona und Real ist Porto im Feld der europäischen Elite Rekordhalter, mit einem anderen Selbstverständnis als das Gros der bisherigen FCB-Konkurrenz auftreten würde, war zu befürchten gewesen. Ihre im Vorfeld platzierten Hinweise, die Rollen seien pari verteilt, entpuppte sich rasch einmal als taktisches Ablenkungsmanöver.

Porto degradierte den FCB im Hinspiel phasenweise zum Statisten. Aus der Optik Basels ist das 1:1-Remis mit Blick auf die Gesamtabrechnung ungünstig, aber gemessen am höchst einseitigen Verlauf als günstiges Ergebnis zu taxieren. Der Schweizer Titelhalter kam einigermassen glimpflich davon. Temporär drohte eine Lektion des portugiesischen Meisters

Bis zur 79. Minute stemmte sich Basel indes mit vereinter Kraft gegen den möglichen Umschwung, dann leistete sich mit Walter Samuel ausgerechnet der Spieler mit dem grössten europäischen Erfahrungsschatz einen weiteren Fehler. Einen Querpass Danilos stoppte der 36-jährige mit der Hand - derweil der junge Brasilianer den Penalty souverän verwertete, ärgerte sich der ehemalige Champions-League-Sieger über seinen entscheidenden Lapsus.

Es war das unschöne Ende einer Partie, die für den Aussenseiter wunderbar begonnen hatte - dank der perfekten Co-Produktion von Gonzalez und Fabian Frei, der den wunschgemässen Start mit einem magistralen Pass vorbereitet hatte.

Die Chancen, erstmals unter die Top 8 des wichtigsten Klubwettbewerbs vorzustossen, sind mutmasslich deutlich unter die 50-Prozent-Marke gesunken. Im vergangenen April genügte dem FCB im Viertelfinal-Rückspiel der Europa League eine 3:0-Reserve gegen Valencia nicht. Im Estadio do Dragão ist im Rückspiel mit einem ähnlichen Sturmlauf zu rechnen, zumal Porto deutlich höher einzuschätzen ist als die Spanier in der vergangenen Kampagne.

Portos dauerhafte Druckphase

Nach seinem perfekten Start hatte der Super-League-Primus gleichen reihenweise heikle Momente zu überstehen. Und er beanspruchte das Glück, dass der englische Schiedsrichter Clattenburg nicht nur eine Szene zu Gunsten der Einheimischen interpretierte. Walter Samuels Griff an die Schulter von Jackson Martinez im eigenen Strafraum übersah er, und den vermeintlichen Ausgleich Casemiros (48.) annullierte der Referee erst nach der Intervention seines Assistenten - allerdings zu Recht, weil gleich zwei Porto-Spieler im Offside den FCB-Goalie Vaclik irritiert hatten.

Der imposanten Umklammerung entkam der Schweizer Serienmeister im Prinzip kaum einmal. Porto verlagerte das Geschehen zu einem immer höheren Prozentsatz in die Defensivzone Basels. Das Glück der Bebbi war bis zum verhängnisvollen Handspiel Samuels, dass das technisch zwar makellose, aber zu kompliziert operierende Ensemble des spanischen Ausbildners Julen Lopetegui oft den Querpass dem vertikalen Zuspiel vorzog.

Gonzalez' nächste Marktwertsteigerung

Als der FCB Derlis Gonzalez aus dem Fundus von Benfica Lissabon engagierte, nahm die Öffentlichkeit von diesem Transfer nicht allzu gross Notiz. Inzwischen ist die zukunftsträchtige Investition längst ein Faktor in der Basler Gegenwart: In der 11. Minute steigerte das 20-jährige Talent aus Paraguay seinen Marktwert abermals kräftig. Im Stil des Klassespielers schüttelte er gleich zwei portugiesische Verteidiger ab.

Mit seinem energischen Vorstoss verschaffte der Südamerikaner dem FCB in der nahezu einzigen Offensivszene den maximalen Ertrag. Für seine brillante Aktion bezahlte Gonzalez indes einen hohen Preis. Beim der Kollision mit dem Keeper Fabiano erlitt er womöglich eine Gehirnerschütterung.

Paulo Sousa musste ab der 25. Minute ohne den dreifachen CL-Torschützen auskommen. Am Drehbuch der Partie änderte die frühe Umstellung hingegen wenig, weil sich die Gastgeber weiterhin vorwiegend mit den pausenlosen Druckwellen der Portugiesen zu beschäftigen hatten.

Porto erdrückte den Schweizer Meister beinahe. Mit einer Spielweise, wie sie die Südeuropäer praktizierten, wird der FCB in seiner Arena nicht oft konfrontiert. 65 Prozent Ballbesitz erspielte sich der Favorit, mit Fortdauer der Partie erweiterte er seine Dominanz zu einem regelrechten Monolog - mit der späten Pointe Danilos.