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FC Basel

FC Salzburg

FC Basel - FC Salzburg 0:0 (0:0)

Datum: 13.03.2014, 19:00 Uhr - Wettbewerb: UEFA Europa League 2013/14 - 1/8-Final

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 17'027

Schiedsrichter: Ovidiu Hategan Rumänien

Gelbe Karte: 14. Serey Die und Hinteregger (beide Unsportlichkeit), 20. Mané (Unsportlichkeit/Schwalbe), 23. Sio, 70. Klein, 84. Philipp Degen (alle Foul).

FC Basel: Sommer; Arlind Ajeti, Suchy, Sauro; Philipp Degen, Serey Die (90. Embolo), Frei, David Degen; Stocker, Delgado (71. Elneny); Sio (92. Albian Ajeti).

FC Salzburg: Gulacsi; Schwegler (46. Klein), Ramalho, Hinteregger, Svento; Kampl (91. Lazaro), Ilsanker, Leitgeb, Mané; Zulj (85. Berisha), Soriano.

Bemerkungen: FCB ohne Streller, Safari, Diaz, Voser, Xhaka, Ivanov (alle verletzt), Schär (Trainingsrückstand), Callà (nicht spielberechtigt), Salzburg ohne Alan, Vorsah, Ulmer (alle verletzt). Profi-Debüt der beiden 17-jährigen FCB-Junioren Embolo und Albian Ajeti.

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(Si) Der personell erheblich geschwächte FCB erreichte gegen Salzburg vor eigenem Publikum ein 0:0. Unter den aktuellen Umständen und angesichts der Dominanz der Red-Bull-Equipe ist das Remis als Erfolg zu taxieren.

Salzburgs dehnte die frühe Druckphase zu einer längeren Dominanz mit einem Cornerverhältnis von 11:2 aus. Überraschend kam der entschlossene Auftritt nicht. Derweil die Gäste ohne die geringste Verzögerung demonstrierten, weshalb sie seit Monaten von einem Erfolg zum nächsten verblüffenden Resultat gestürmt waren, fehlte dem FCB wegen einer regelrechten Verletzungswelle nicht nur der Captain Marco Streller, sondern eine ganze Reihe von Schlüsselfiguren.

Unter diesem Aspekt ist das torlose Remis für Basel als Ergebnis zu werten, das durchaus zu verkraften ist. Zum einen stoppten sie einen aufgeputschten Kontrahenten, der seit dem 28. November ausnahmslos gewonnen hat und sich in der Offensive erstmals seit Dezember 2012 ergebnislos abmühte, andererseits dürfte sich das medizinische Bulletin in den kommenden Tagen mutmasslich etwas entschärfen. In der Red-Bull-Arena ist zwar mit einem noch intensiveren Salzburger Crescendo zu rechnen, aber die Chance auf einen weiteren Viertelfinal-Vorstoss hat Basel sicherlich nicht verspielt.

FCB mit den letzten Ressourcen

Dass der FCB früh und dauerhaft in Bedrängnis geraten könnte, war nur schon der personell prekären Lage wegen zu befürchten. Murat Yakin musste wegen einer regelrechten Flut von Forfaits mit Spielern eine Formation formieren, die im Herbst vorwiegend keine Rolle gespielt hatten. Von jenem Ensemble, das in der Champions-League-Gruppenphase Chelsea zweimal entzaubert hatte, blieben nur Sommer, Serey Die, Frei und Stocker übrig.

Der Schweizer Titelhalter beanspruchte quasi die letzten Ressourcen - auf der Bank sassen neben Mohamed Elneny, dem einzigen einigermassen bestandenen Professional, vier Junioren, unter ihnen zwei 17-Jährige ohne jegliche Erfahrung auf höchstem Level. Der österreichische Leader stellte den havarierten und in der Not umgebauten Gastgeber in der ersten Viertelstunde mit dem erwarteten Pressing vor entsprechend grosse Probleme.

Keeper Yann Sommer hatte schon nach knapp 120 Sekunden die erste heikle Szene zu entschärfen. Mit dem einen Vorstoss begnügten sich die roten Bullen selbstredend nicht. Mit dem Schub von 14 Siegen in Serie verschafften sie sich weitere Vorteile. Kampl, der kaum zu kontrollierende slowenische Spektakel-Produzent, und der smarte Taktgeber Leitgeb verschärften das Tempo vorzeitig.

Wild entschlossen und eine FCB-Ehrenmeldung

Und schnell einmal verdeutlichte sich auch, dass der imposante Leistungsausweis Salzburgs nicht nur auf schön anzusehender Fussball-Kunst basiert, sondern auch eine Menge Energie im Projekt steckt - und zwar abgesehen von der jährlichen Finanzspritze aus der Red-Bull-Zentrale. Coach Roger Schmidt hat eine Mannschaft formiert, die im Bedarfsfall auch zu rustikalen Mitteln greifen kann.

In der ersten Halbzeit verwickelte Salzburg den FCB in mehrere harte Zweikämpfe - und zwar nicht nur einmal ohne Rücksicht auf physische Verluste. Hinteregger und Ilsanker verschonten ihre Kontrahenten nicht. Sie interpretierten das Duell mit dem Branchenleader der Super League offenbar auch als Prestige-Angelegenheit.

Mit wie viel Emotionen der Vertreter einer einst stolzen Fussball-Nation, die in der letzten Dekade nicht manchen Coup zu zelebrieren hatte, den auf europäischer Ebene zuletzt um Längen erfolgreicheren FCB bekämpfte, war während einer "Rudelbildung" ersichtlich. Einer wilden Herde gleich rempelten die Salzburger die Bebbi an.

Dem B-Team Basels entglitt die Orientierung aber trotz der teils hektischen Verhältnisse nicht. Der Defensiv-Verbund hielt dem Druck stand und gewährte dem gefürchteten spanischen Stürmer Jonatan Soriano kaum einen Quadratzentimeter Raum zu. Der Topskorer, in der Liga und in der Europa League mit 30 Treffern der überragende Angreifer, kam überhaupt nicht zum Zug - und das ist aus der Optik Basels eine Ehrenmeldung wert.