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FC Basel

FC Schalke 04

FC Basel - FC Schalke 04 0:1 (0:0)

Datum: 01.10.2013, 20:45 Uhr - Wettbewerb: Champions League 2013/14 - Gruppenphase

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 33'251

Schiedsrichter: Alberto Undiano Mallenco Spanien

Tore: 54. Draxler 0:1.

Gelbe Karte: 37. Aogo, 38. Farfan, 65. Höger, 89. Delgado (alle Foul).

FC Basel: Sommer; Voser, Schär, Ivanov, Safari (84. Delgado); Fabian Frei (84. Philipp Degen); Salah, Xhaka (62. Sio), Diaz, Stocker; Streller.

FC Schalke 04: Hildebrand; Uchida, Höwedes, Felipe Santana, Aogo (78. Kolasinac); Höger, Neustädter; Farfan (45. Szalai), Meyer (85. Hoogland), Draxler; Boateng.

Bemerkungen: Schalke ohne Jones (nicht im Aufgebot/intern für eine Partie suspendiert), Huntelaar, Obasi, Papadopoulos (alle verletzt). 52. Schuss von Neustädter an die Latte. Zu Beginn des Spiels 5 Minuten Unterbruch wegen einer Greenpeace-Protestaktion.

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(Si) Zwei Wochen nach dem 2:1-Coup gegen Chelsea wurde der FC Basel in der Champions League von Schalke 04 gestoppt. Der Bundesligist setzte sich gegen den FCB 1:0. Julian Draxler sorgte mit einem Kunstschuss (54.) für den Unterschied.

Stilsicher, teilweise mit fast stoischer Ruhe und überraschend unaufgeregt dämmte Schalke die europäischen Ambitionen Basels (vorerst) empfindlich ein. Wenige Tage nach einem schon fast theatralischen Auftritt in der Bundesliga präsentierte der Koloss aus dem Ruhrgebiet seine andere Seite und demonstrierte vor über 33'000 sein Potenzial.

Das Team von Murat Yakin hingegen hat einen ersten harten Rückschlag zu verdauen. Erstmals seit dem 1:2 gegen den FCZ im August müssen sich die Bebbi wieder mit einem negativen Ergebnis beschäftigen. Vor den beiden Spielen gegen das punktelose Bukarest (zweimal 0:3 gegen Schalke und nun Chelsea) ist der Schweizer Titelhalter in der CL in eine ungemütliche Situation geraten. Statt durchzustarten, ist nun die Korrektur der bitteren Heimniederlage angezeigt.

Keine weiteren Überraschungs-Effekte

Die spektakulärsten Szenen spielten sich in der Startphase auf einem Nebenschauplatz ab - oder besser auf dem Stadiondach. Unbemerkt hatten sich dort Aktivisten der Umweltschutzorganisation «Greenpeace» installiert. Und unmittelbar nach dem Anpfiff ergriffen sie die Chance, zur internationalen TV-Primetime gegen den russischen Öl-Multi und Schalke-Hauptsponsor «Gazprom» zu protestieren.

Der Schutz der Arktis stand plötzlich minutenlang im Zentrum, die Fussballer verfolgten die Aktion der temporären Hauptdarsteller erstaunt - etwa so verdutzt wie der UEFA-Präsident Michel Platini auf der Tribüne. Ob dem FCB als Veranstalter ein juristisches Nachspiel des europäischen Verbands droht, bleibt abzuwarten. Im Millionen-Business Champions League duldet die Zentrale in Nyon keine Abweichungen vom (TV-)Drehbuch.

Ähnliche Überraschungseffekte wie die Umweltschützer hatten die Bebbi zunächst nicht zu bieten. Schalke liess sich vor allem in der ersten Hälfte kaum einmal ausspielen. Das zuletzt in Hoffenheim und auch am Tag danach inszienierte Schalker Chaos fand der FCB nicht vor. Jens Kellers Equipe leistete sich in der Defensive in den ersten 45 Minuten kaum einen vermeidbaren Fehler.

Unübersichtliche Aktionen spielten sich beim torlosen Zwischenstand vorwiegend im Strafraum der Gastgeber ab. Kevin-Prince Boateng, der robuste Leader und seit diesem Sommer der eigentliche Hoffnungsträger der «Knappen», setzte früh einen Ball knapp neben das Tor der Basler, der für den suspendierten Jones nominierte Neustädter vergab eine nächste Chance und setzte nach der Pause den Ball an die Latte (52.).

Neustädters Versuch aus grosser Distanz war quasi der Warnschuss, Draxlers Kunstschuss 120 Sekunden später hingegen überstand der Schweizer Titelhalter nicht mehr unbeschadet. Der wunderbare Treffer der hochbegabten Nummer 10 war auch von Yann Sommer nicht zu vereiteln. Das kurzzeitig ungenügende Verhalten der Defensive reichte, um sich in eine unvorteilhafte Lage zu manövrieren.

Reaktion, aber kaum Chancen

Obschon der Leader der Super League nach dem Gegentreffer spürbar reagierte und Murat Yakin nach rund einer Stunde auf Sio statt Xhaka und damit die gleiche Formation setzte, die an der Stamford Bridge für globale Schlagzeilen gesorgt hatte, geriet die aktuelle Nummer 14 der Bundesliga nicht dauerhaft unter Beschuss. Der gleiche Fehler wie am vergangenen Wochenende beim 3:3 im Kraichgau unterlief S04 nicht mehr. Auf seinen im Tagesgeschäft zuweilen grobfahrlässigen Stil verzichtete das teure Ensemble zum Nachteil des FCB ausnahmslos.

Die Deutschen hatten wenige heikle Passagen zu überstehen. Streller verfehlte das Tor mit einem Kopfball, Salah zirkelte den Ball über das Tor, und in der Schlussphase zwang Joker Sio den Schalker Keeper Hildebrand zu einer Parade. Mehr gestand Schalke dem Herausforderer nicht zu. Die Kraft oder Inspiration genügten für einmal nicht, den Exponent einer Top-Liga aus der Fassung zu bringen. Zu viele erreichten nur eine «normale» Performance - der persönliche Exploit blieb aus; auch bei Valentin Stocker, der im Sommer während ein paar Wochen auf dem Radar der Schalker Klubleitung aufgetaucht war.