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FC Basel

FC Steaua Bucuresti

FC Basel - FC Steaua Bucuresti 1:1 (0:1)

Datum: 06.11.2013, 20:45 Uhr - Wettbewerb: Champions League 2013/14 - Gruppenphase

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 30'704

Schiedsrichter: Olegário Benquerença Portugal

Tore: 17. Piovaccari (Szukala) 0:1. 91. Sio (Stocker) 1:1.

Gelbe Karte: 10. Szukala (Hands), 26. Piovaccari, 41. Bourceanu, 42. Ivanov, 79. Schär, 86. David Degen (alle Foul).

FC Basel: Sommer; Voser, Schär, Ivanov, Xhaka; Frei (78. Diaz), Serey Die; Salah (84. David Degen), Delgado (66. Sio), Stocker; Streller.

FC Steaua Bucuresti: Tatarusanu; Georgievski, Szukala, Gardos, Latovlevici; Pintilii (46. Filip), Bourceanu; Popa, Stanciu (62. Chipciu), Tanase; Piovaccari (76. Kapetanos).

Bemerkungen: Basel ohne Safari (verletzt).

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(Si) Basel erreichte dank Sios Treffer in der 91. Minute in extremis ein zweites 1:1-Remis gegen Steaua Bukarest. Trotz des enttäuschenden Resultats ist der FCB zwei Runden vor Schluss ausgezeichnet positioniert.

Als dem FCB eine höchst problematische Situation drohte und sich in der Champions League die zweite 0:1-Heimniederlage in Serie abzeichnete, drehte Stocker einen letzten Flankenball zur Mitte - dort erfasste Giovanni Sio die Gunst der Sekunde und markierte in der Nachspielzeit den Ausgleich. Mit seinem Last-Minute-Treffer verbesserte der Franko-Ivorer die Basler CL-Ausgangslage selbstredend schlagartig und markant: Nur noch ein Punkt liegt der FCB hinter dem zweitklassierten Schalke.

Dass ausgerechnet der Joker die schwere Enttäuschung abwendete, wird auch Murat Yakin guttun. Vor zwei Wochen war er wegen seinen taktischen Dispositionen in die Kritik geraten und löste eine längere Personal-Debatte aus. Nun setzte der FCB-Coach in einer prekären Phase auf den exakt richtigen Professional. Trotz des zweiten Remis in Folge gegen die Rumänen ist der nicht unumstrittene Stratege an der Linie womöglich der grosse Gewinner eines lange unspektakulären Abends.

Steaua hingegen kam Sekunden vor der Ziellinie vom Kurs ab. Bukarest wähnte sich auf bestem Weg zum ersten Erfolg in der europäischen Königsklasse nach 20 vergeblichen Anläufen - bis sich quasi mit umgekehrten Vorzeichen wiederholte, was sich am letzten Spieltag in Rumänien abgespielt hatte: Den Führenden (damals der FCB) entglitt der Erfolg zur Unzeit.

Die Nummer 1 der Schweizer Liga hingegen wird mit dem vierten Remis in Serie (zwei davon im Championat) wesentlich besser leben können als Steaua. Basel kommt nun in den Genuss von zwei eigentlichen Finals - gegen Chelsea und auswärts auf Schalke besitzt der FCB die Möglichkeit, zum zweiten Mal innert zwei Jahren unter die Top 16 der Champions League vorzustossen.

Das falsche Timing

Eine Unachtsamkeit genügte bereits zum problematischen Einstieg in eine ohnehin schon schwierige Partie. Szukala überraschte mit einem Pass über 35 Meter die beiden FCB-Innenverteidiger Schär und Ivanov. Vom fehlenden Timing der Abwehrzentrale profitierte Federico Piovaccari. Der Leihspieler von Sampdoria, nach vier Klubwechseln innerhalb von zwei Jahren seit vergangenem Juli in Bukarest engagiert, düpierte am Ende der Basler Fehlerserie Keeper Sommer im Stil des Topskorers.

Praktisch im Gegenzug bot sich Fabian Frei die Chance zur sofortigen Korrektur des Malheurs. Der defensive Spielgestalter setzte den Ball über die Latte. Eine nächste Offerte schlug Salah aus - der zwar oft raffinierte, aber eben auch zu ineffiziente Ägypter zog das Solo dem womöglich gewinnbringenderen Querpass auf Stocker vor. Die Szene passte zum Auftritt: Die gute Absicht war erkennbar, die Präzision hingegen fehlte - nicht nur in jenem Moment.

Im Zentrum entwickelte Basel zu wenig Druck. Es fehlte zum einen die Idee, die an sich berechenbaren Gäste vor seriöse Probleme zu stellen, zum anderen entwickelte der FCB kaum einmal die Dynamik und Energie seiner besten Tage. Und auf eine Eingabe von Matias Delgado hoffte er vergeblich - die Nummer 10 enttäuschte so lange, bis Yakin der uninspirierten Darbietung des Argentiniers ein vorzeitiges Ende setzte.

Steauas früher Rückzug

In die früh und vor allem lange tückische Lage manövrierte sich der FCB eigentlich ohne jegliche Not. Der technisch überlegene Schweizer Titelhalter hatte das Geschehen nicht nur in der ersten Hälfte mehrheitlich kontrolliert. Die Rumänen traten rasch einmal den Rückzug an. In den ersten 45 Minuten überliessen sie den Ball während 76 Prozent der Spielzeit den Gastgebern - sie interpretierten das 4-2-3-1-Muster diametral anders als die Bebbi.

Für eine bessere Unterhaltung des Publikums wäre im Prinzip der Favorit zuständig gewesen. Bukarest verfolgte andere Ziele und setzte zur Verbesserung seiner Ausgangslage in der Gruppenphase vorwiegend die Strategie der Abschirmung der eigenen Zone. Und in den wenigen offensiven Aktionen deckte Steaua die FCB-Problemzonen im eigenen Strafraum nicht nur einmal auf. Das unschöne Stilmittel zahlte sich nicht aus, weil sich nicht nur die FCB-Defensive ein folgenschweres «Timeout» leistete, sondern auch jene von Bukarest.