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FC Basel

Galatasaray SK

FC Basel - Galatasaray SK 2:3 (1:3)

Datum: 04.07.1998, 19:00 Uhr - Wettbewerb: Testspiel 1998/99

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 2'800

Schiedsrichter: Andreas Schluchter Schweiz

Tore: 4. Frick 1:0. 11. Sukur 1:1. 30. Belözoglu (Foulpenalty) 1:2. 44. Belözoglu 1:3. 65. Ryschkow 2:3.

Gelbe Karte: 71. Kerimoglu (Foul).

FC Basel: Huber (46. Matan); Kreuzer; Konde, Cravero (60. Disseris); Barberis (69. Huggel), Perez (46. Hartmann), Ryschkow, Pechoucek (53. Karic), Reimann (53. Calapes); Frick, Mendi (69. Tschopp).

Galatasaray SK: Bölükbasi; Akyel, Kafkas, Korkmaz (60. Tezcan), Ünsal (55. Coskon); Inceefe (6. Erdem, 89. Akdis), Sas, Kerimoglu, Pembe (46. Kaya), Belözoglu (80. Colak); Sukur (69. Ilgin).

Bemerkungen: Basel ohne Gaspoz, Veiga und Gonçalves (Transferstreit mit dem FC Sion) sowie ohne Ceccaroni, Fabinho, Sahin und Dobrovoljski (alle verletzt), Galatasaray unter anderem ohne Hagi, Popescu und Taffarel (alle bei der WM). 60. Pfostenschuss Sukur. Corner: 11:2 (8:2).

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Frick im Sturm als Alleinunterhalter

Der FC Basel hat sein drittes Vorbereitungsspiel für die neue Saison gegen Galatasaray Istanbul 2:3 (1:3) verloren. Die Tore für die Basler erzielten Mario Frick und Alexander Ryschkow.

Basel. Guy Mathez ist derzeit um seine Aufgabe nicht zu beneiden. Da soll der Trainer des FC Basel bis am 18. Juli, wenn es zum Meisterschaftsstart gegen den FC Sion ernst gilt, eine schlagkräftige Mannschaft formen, doch stehen ihm in den Vorbereitungsspielen etliche Spieler nicht zur Verfügung. Gegen Galatasaray Istanbul fehlten wegen des leidigen Transferstreits mit dem FC Sion weiterhin Argemiro Veiga, Robson Vicente Gonçalves und Alain Gaspoz, der nun offenbar einen Wechsel ins Ausland anstrebt. Zudem musste Mathez auf Massimo Ceccaroni (Knieverletzung), Daniel Dobrovoljski, Atilla Sahin sowie den rekonvaleszenten Brasilianer Fabinho verzichten.

Finalrunde in weiter Ferne

So waren es denn wieder einmal vorwiegend junge Spieler, die beim FCB zum Einsatz gelangten. Diese lösten ihre Aufgabe nicht schlecht, doch wurde klar ersichtlich, dass der FCB in dieser Zusammensetzung keine Ambitionen auf die Finalrunde haben wird. Es mangelt an erfahrenen Akteuren, an Spielern, die sichere Werte darstellen. Das gesamte Gefüge wirkt nicht eben stabil, wie im Vergleich mit dem (ebenfalls stark ersatzgeschwächten) türkischen Meister die Szenen belegten, in denen die Gäste das Tempo erhöhten. Sofort geriet die Defensivabteilung der Gastgeber in Verlegenheit. Philippe Cravero etwa, Neuzugang von Etoile Carouge und gelernter Stürmer, vermochte als Manndecker nie zu kaschieren, dass für ihn diese Rolle eine Premiere war. An den ersten beiden Gegentreffern war Cravero direkt beteiligt; zunächst legte er beim Versuch, den Ball per Kopf aus der Gefahrenzone zu spedieren, ideal für den türkischen Stürmerstar Hakan Sukur auf, der FCB-Goalie Stefan Huber elegant umspielte und locker einschob (11.). Hernach leistete sich Cravero im eigenen Strafraum ein Foul an Arif Erdem. Emre Belözolglu verwertete den fälligen Penalty nach Ablauf einer halben Stunde sicher.

In der Offensive war die Leistung der Basler mitunter recht ansehnlich, insbesondere Alexander Ryschkow glänzte einige Male mit gelungenen Zuspielen und überraschenden Ideen. Der FCB wäre gut beraten, dem ablösefreien Russen einen Vertrag zu geben. Denn abgesehen von Ryschkow lebte der Angriff einzig von Mario Frick. Der Stürmer profitierte beim frühen Führungstor (4.) von einem Missverständnis zwischen Hakan Ünsal und Galatasaray-Goalie Mehmet Bölükbasi, der in dieser Situation so schlecht aussah, dass die kürzlich bekanntgegebene Verpflichtung von Brasiliens Nationalkeeper Claudio Taffarel verständlich erscheint.

Starker Alexander Ryschkow

In der zweiten Halbzeit legte Deniz Mendi dann für Ryschkow auf, der sich die Chance aus zehn Metern nicht entgehen liess (65.). Für den Angriff braucht der FCB allerdings dringend noch Verstärkung. Mendi war zwar sehr bemüht, doch torgefährlich wirkte der Nachwuchsstürmer kaum. Mit Frick als einzigem bestandenem Stürmer in die Saison zu gehen wäre ein hohes Risiko. Man denke nur daran, dass sich der Liechtensteiner verletzen könnte?

Gewohnt solide war die Darbietung von Oliver Kreuzer als Libero. Der Rest des Teams war biederer Durchschnitt. Auffällig war, wie wenig der FCB aus den zahlreichen Standardsituationen machte. Schwierig zu beurteilen ist die Leistung des slowenischen Testspielers Amir Karic. Der 24jährige Mittelfeldspieler, zuletzt beim japanischen Verein Gamba Osaka unter Vertrag, kam erst in der 53. Minute ins Spiel, zu einem Zeitpunkt, als der Rhythmus durch zahlreiche Wechsel etwas gebrochen war.

«Die Probleme mit dem FC Sion müssen jetzt schleunigst geregelt werden», forderte Guy Mathez nach dem Schlusspfiff. Denn bereits am Dienstag geht es im nächsten Test gegen Schweizer Meister Grasshoppers (19.00 Uhr, Sportplatz Nau in Laufen). Georg Heitz

Quelle: Basler Zeitung vom 06.07.1998