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FC Basel

Grasshopper Club

FC Basel - Grasshopper Club 0:2 (0:0)

Datum: 18.04.1996, 20:00 Uhr - Wettbewerb: NLA Finalrunde 1995/96 - 8. Runde

Stadion: St. Jakob (Basel) - Zuschauer: 8'500

Schiedsrichter: Kurt Röthlisberger Schweiz

Tore: 71. Erceg 0:1. 76. Türkyilmaz 0:2.

Gelbe Karte: 45. Türkyilmaz (Foul). 50. Vega (Foul). 66. Comisetti (Foul).

FC Basel: Huber; Ceccaroni (66. Konde), Meier, Walker, Orlando (76. Hasler); Cantaluppi, Nyarko, Smajic, Sutter; Zuffi, Hakan Yakin (63. Okolosi).

Grasshopper Club: Zuberbühler; Haas (61. Erceg), Vega, Gren, Gämperle; Lombardo, Vogel, Koller, Comisetti; Ibrahim (91. Jodice), Türkyilmaz (87. Abdullahi).

Bemerkungen: Basel ohne Tabakovic (rekonvaleszent), Disseris und Rey (beide verletzt). GC ohne Geiger, Subiat, Thüler und Murat Yakin (alle verletzt) und Comisetti (gesperrt). Ceccaroni mit Kopfverletzung ausgeschieden.

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Die Story von Aufwand und Ertrag

Der FC Basel verlor in der 8. Runde der Finalpoule gegen GC mit 0:2 (0:0). Er war lange Zeit die bessere Mannschaft gewesen, ehe ein Fehler Orlandos und Türkyilmaz den Unterschied ausmachten.

Basel. 0:3 am Sonntag, 0:2 (0:0) gestern - der FC Basel bemühte sich gegen GC zweimal redlich, er hielt zweimal spielerisch gut mit und war teilweise gar die bessere Mannschaft. Doch aus den beiden Vergleichen resultierten für den FCB null Punkte, null Tore, derweil die Grasshoppers nun dem erneuten Titelgewinn einen weiteren Schritt nähergekommen sind. Doch wie kam es dazu?

In ihren Anfangszügen glich die Partie stark derjenigen vom Sonntag auf dem Hardturm. Der Rhythmus war wohl im grossen und ganzen etwas tiefer, doch dies änderte nichts an der Konstellation.

Der FC Basel war versucht, das Spiel in Griff zu bekommen, er war es, der agieren wollte, derweil GC oft mit weit über die Mittellinie geschlagenen Bällen aus der Abwehr heraus die beiden Spitzen Kubilay Türkyilmaz und Ali Ibrahim suchte.

Als weitere Parallele zum Spiel in Zürich hatte der FCB in der Startphase erneut die besseren Möglichkeiten. Dario Zuffi etwa profitierte nach drei Minuten von einem doppelten Aussetzer Ramon Vegas, sein Schuss aus spitzem Winkel rollte indes am Pfosten vorbei (3.). Doch danach tauchte Zuffi unter, er, der als erster und am längsten von der zuletzt grassierenden Bakterien-Infektion betroffen war, hatte gegen die robuste Innenverteidigung (Mats Gren/Ramon Vega) einen schweren Stand - zumal der FCB-Stürmer nach den Tagen der Bettruhe drei seiner ohnehin wenigen Kilos verloren hatte . . .

Pech für Zuffi war, dass Schiedsrichter Röthlisberger in einer heiklen Situation Grens Trikot-Grapschen nicht als Penalty-würdig einstufen wollte (36.). Doch lauthals reklamieren wollte keiner der Basler - nach den Diskussionen mit Serge Muhmenthaler am Sonntag hatte man sich ganz offensichtlich vorgenommen, den Umgangston mit dem Unparteiischen zu ändern.

Doch der FC Basel wäre vor der Pause nicht auf einen Elfmeter angewiesen gewesen, er hätte auch so den einen oder - im Idealfall - den anderen Treffer erzielen können. Alex Nyarko, erneut elegant am Ball, aber glücklos und etwas überhastet im Abschluss, profitierte nach einem Corner von einem Zweikampf zwischen Marco Walker und GC-Goalie Pascal Zuberbühler. Der Ball tauchte plötzlich vor dem Ghanaer auf - doch auf der Torlinie stand Johan Vogel, der retten konnte (19.).

Dafür hätte man das 1:0 beinahe den Gästen geschenkt. Massimo Ceccaroni und André Meier waren sich nicht einig, Alexandre Comisetti fuhr dazwischen, doch in der Mitte brachte Türkyilmaz den Ball nicht unter Kontrolle und köpfte ihn am Tor vorbei.

Ansonsten hielt sich der Nationalspieler dezent zurück, foulte Walker und wurde verwarnt und wartete darauf, dass sich ihm die Gelegenheit bieten würde, um etwas Gescheites mit dem Ball machen zu können - ehe er sich dann doch wieder als Torschütze feiern lassen sollte. Doch dazu später.

Vorerst zum FC Basel. Der bewies erneut, dass er sich von seinem spielerischen Tief aus den Partien gegen den FC Aarau und den FC St. Gallen erholt halt, und nach gut einer Stunde versuchte er, die Gunst der Stunde resolut zu nutzen.

Engels Mannschaft erhöhte den Druck, und das Resultat war, dass die Partie so richtig unterhaltsam wurde. Bruno Sutter, der erneut gut spielte, oder Ceccaroni (scheiterte an Zuberbühler) hatten ihre Chancen.

Innert zehn Minuten erlitt die FCB-Herrlichkeit dann jedoch einen dreifachen Dämpfer. Zuerst musste Ceccaroni nach einem reichlich unnötigen Fusstritt Comisettis mit einer Rissquetschwunde an der Stirn, die gemäss einer Untersuchung im Kantonsspitalkeine gravierenden Folgen hat, ausscheiden (für ihn kam Oumar Konde/66.), und fünf Minuten später sollte Türkyilmaz den Ball bekommen, der ihn aktiv werden liess.

Orlando hatte als letzter Mann gedribbelt, verlor den Zweikampf gegen den Nationalspieler, der passte zu Erceg und es hiess 0:1. Nochmals fünf Minuten später lief Türkylimaz bei einem Konter alleine auf Stefan Huber zu und traf zum 2:0.

Der FCB stand da wie ein begossener Pudel - der Aufwand war erneut hoch gewesen, der Ertrag das krasse Gegenteil. Michael Martin

Quelle: Basler Zeitung vom 19.04.1996