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FC Basel

Real Madrid CF

FC Basel - Real Madrid CF 0:1 (0:1)

Datum: 26.11.2014, 20:45 Uhr - Wettbewerb: Champions League 2014/15 - Gruppenphase

Stadion: St. Jakob-Park (Basel) - Zuschauer: 36'000

Schiedsrichter: Milorad Mazic Serbien

Tore: 35. Cristiano Ronaldo (Benzema) 0:1.

Gelbe Karte: 43. Ramos (Foul), 44. Degen (Reklamieren), 48. Coentrão, 53. Suchy, 80. Schär (alle Foul).

FC Basel: Vaclik; Degen (76. Hamoudi), Schär, Suchy, Safari; Elneny, Frei (83. Diaz); Gonzalez, Zuffi (87. Kakitani), Gashi; Embolo.

Real Madrid CF: Navas; Arbeloa, Varane, Ramos, Coentrão; Isco (93. Nacho), Kroos; Bale, James Rodriguez (89. Marcelo), Cristiano Ronaldo; Benzema (71. Illarramendi).

Bemerkungen: FCB ohne Serey Die (gesperrt), Xhaka, Streller, Sio, Ivanov (alle verletzt), Real ohne Modric, Pepe, José (alle verletzt), Khedira (nicht im Aufgebot). 75. Schuss von Bale an die Lattenunterkante. 77. Cristiano Ronaldo trifft den Aussenpfosten.

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(Si) Der FC Basel musste sich erstmals in diesem Europacup-Jahr daheim geschlagen geben. Die Basler unterlagen am 5. Spieltag der Champions-League-Gruppenphase dem Titelverteidiger Real Madrid durch ein Tor von Cristiano Ronaldo 0:1.

Bis zuletzt zeigten die Basler, dass sie mehr wollten als eine ehrenvolle Niederlage. Vor 36'000 Zuschauern im ausverkauften St. Jakob-Park suchten sie das 1:1, das gegen dieses siegesgewohnte Real Madrid einem Exploit gleichgekommen wäre. In der letzten halben Stunde kamen die Basler zu einigen Torchancen, am nächsten kam Breel Embolo dem 1:1. Der Teenager scheiterte in der in der 67. Minute aus spitzem Winkel an Goalie Keylor Navas. Und Sekunden vor dem Ende war es der eingewechselte Ahmed Hamoudi, der den Ball nur knapp am Tor vorbei zirkelte.

Die Anstrengungen und die Risikofreude der Basler blieben punktemässig unbelohnt, weil sich einmal ein spanischer Star entscheidend durchsetzen konnte. In der 35. Minute lief Karim Benzema Fabian Schär auf der rechten Seite davon und fand mit seiner Hereingabe Cristiano Ronaldo, der seinen 71. Champions-League-Treffer erzielte.

Trotz der Niederlage bleibt der FC Basel sehr gut im Rennen um einen Achtelfinal-Platz. Mit einem Unentschieden am 9. Dezember beim FC Liverpool steht der Schweizer Vorzeige-Klub in der K.o.-Runde. Für die gestern im Stadion anwesenden Zuschauer ist klar, dass dieser Erfolg verdient wäre. Sie verabschiedeten die Basler Spieler nach der Partie mit einer Standing Ovation in die Kabine.

Mit dem Vertrauen eines "Riesentöters"

Der FC Basel hatte die letzten vier Duelle in der eigenen Arena gegen ganz grosse Teams im Europacup gewonnen, gegen Manchester United, Bayern München, Chelsea und Liverpool. Das durch die Exploits gesammelte Selbstvertrauen war spürbar. Der FC Basel trat an wie eine Mannschaft, die weiss, was es braucht, um auf diesem Niveau zu bestehen. In einer packenden Atmosphäre hatten sie den so prominent besetzten Gegner oft gut im Griff.

Was die Basler taten, hatte Hand und Fuss. Mit grossem Kraftaufwand störten sie ihre Gegner früh und liessen so nur selten spanisches Kombinationsspiel zu. Sie erstarrten nie in Ehrfurcht, sie verteidigten hoch und waren mutig genug, die eroberten Bälle konstruktiv einzusetzen. Mit geschickten Passfolgen konnten sie mehrmals rasch von Defensive auf Offensive umschalten. Noch vor dem 0:1 gab es die eine oder andere viel versprechende Kontermöglichkeit für den Schweizer Meister.

In der Nähe des Madrider Strafraums agierte die Basler Offensive aber lange Zeit überhastet, der letzte Pass kam nicht an oder der Abschluss fiel schwach aus, wie etwa jene von Mohamed Elneny (29.) oder Luca Zuffi (34.). Die Durchschlagskraft fehlte in der ersten Halbzeit, um die starke Verteidigung der Spanier in Verlegenheit zu bringen und Navas, den costa-ricanischen Keeper bei Real, ernsthaft zu testen.

Basler Chancen nach der Pause

Die verstärkten Basler Offensiv-Bemühungen nach dem Seitenwechsel führten zu mehr Präsenz in der spanischen Platzhälfte und zu diversen Druckphasen, der ohne Unterbruch während über 90 Minuten frenetisch gefeierten Basler Spieler. In der 56. Minute missriet Shkelzen Gashi nach einer starken Aktion von Frei der Schuss aus guter Position. Gashi hatte nach einer guten Stunde erneut eine Chance und hätte in der 67. Minute um ein Haar per Kopf einen Traumtreffer erzielt. Embolo, der die Flanke geschlagen hatte, verpasste das 1:1 Sekunden später aus spitzem Winkel gegen Navas.

Basel tat sein Möglichstes, um den Fans die magische Nacht zu schenken, die Trainer Paulo Sousa sich am Vortag gewünscht hatte. Doch auf der Gegenseite stand ein Real Madrid, das nicht bloss eine Ansammlung von Stars ist, sondern wie eine Mannschaft auftritt, solidarisch und kämpferisch. Zu keinem Zeitpunkt wirkten Ronaldo, Benzema, Kroos und Co. pomadig oder überheblich. Nicht umsonst stellte der zehnfache Meistercup- und Champions-League-Sieger gestern mit dem 15. Sieg in Folge einen Klubrekord ein. Mit Kontern war Real Madrid in der zweiten Halbzeit immer gefährlich: Gareth Bale (75.) und Ronaldo (77.) trafen jeweils die Torumrandung.

Dass Real Madrid, das in den letzten 14 Partien 56 Tore erzielte hatte, gegen Basel nur einmal traf, spricht für die Leistung des Super-League-Vertreters. Zumal der Treffer vom - je nach Sichtweise - besten oder zweitbesten Fussballer der Gegenwart geschossen wurde. Ronaldo steht nun bei 71 Champions-League-Toren, nur Lionel Messi (74) hat mehr geschossen. Einen Ronaldo hat Basel nicht in seinen Reihen, aber ohne Zweifel genug Qualität, um sich in zwei Wochen den Vorstoss in die Achtelfinals zu sichern.