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FC Luzern

FC Basel

FC Luzern - FC Basel 0:2 (0:0)

Datum: 30.03.2014, 16:00 Uhr - Wettbewerb: Super League 2013/14 - 27. Runde

Stadion: swissporarena (Luzern) - Zuschauer: 15'170

Schiedsrichter: Stéphan Studer Schweiz

Tore: 51. Sio (Callà) 0:1. 91. Sio (Elneny) 0:2.

Gelbe Karte: 29. Sio (Ellbogenschlag in Luftduell). 44. Winter (taktisches Foul). 85. Aliji. 88. Lustenberger (Foul). 90. Xhaka (Spielverzögerung).

FC Luzern: Zibung; Stahel, Affolter (66. Sarr), Puljic, Mikari; Renggli (66. Hyka); Winter, Thiesson, Wiss, Rangelov; Lezcano (34. Lustenberger).

FC Basel: Sommer; Philipp Degen, Sauro, Suchy, Aliji; Xhaka, Elneny; Stocker (62. Serey Die), Diaz (80. Embolo), Callà (87. Schär); Sio.

Bemerkungen: Luzern ohne Hochstrasser, Neziraj, Sliskovic (alle verletzt), Bozanic und Freuler (beide gesperrt). Basel ohne Arlind Ajeti, Streller, Ivanov, Voser, Adili, Frei und Safari (alle verletzt).

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(Si) Der FC Basel wehrte in der Super League den nächsten Angriff der Konkurrenz ab. Mit dem 2:0-Sieg in Luzern wahrte der Leader den Drei-Punkte-Vorsprung. Giovanni Sio gelang eine Doublette. Trainer Murat Yakin gab sich trotz langer Absenzen-Liste gelassen.

Für den FC Basel war in der Swissporarena gegen einen ebenbürtigen und bemühten Gegner die Effizienz der Schlüssel zum Erfolg. Sturmspitze Giovanni Sio befand sich nicht oft in einer aussichtsreichen Abschluss-Position, und dennoch liess er den Ball zweimal im gegnerischen Netz zappeln. Das wegweisende 1:0 in der 51. Minute war wie aus dem Nichts gefallen - und es kam auch dank eines Goalie-Fehlers zustande. Nach einer harmlos wirkenden Flanke in den FCL-Strafraum hatte sich Sio im Zweikampf mit Florian Stahel behauptet, und nach der Kopfball-Verlängerung des Baslers griff David Zibung daneben. Der Keeper liess sich in der nahen Ecke erwischen. In der Nachspielzeit dann war Zibung machtlos, nachdem Sio unbewacht auf ihn hatte losziehen können.

Yann Sommer mit "Big Saves"

Zibungs Gegenüber offenbarte gar keine Schwächen. Das war ein weiterer Grund dafür, weshalb nach dem Cup-Halbfinal auch im zweiten Direktduell innerhalb von vier Tagen der FCB die Oberhand behielt. Yann Sommer hatte seinem Team bei torlosem Spielstand mit "Big Saves" einen Rückstand erspart. Drei Minuten vor dem 0:1 hatte er gegen den alleine vor ihm auftauchenden Dimitar Rangelov genauso mirakulös gerettet wie in der Anfangsphase bei einem gefährlichen Kopfball von Tomislav Puljic. Es ist kein Zufall, dass Borussia Mönchengladbach Sommer auf die nächste Saison hin verpflichtet hat.

FCL-Trainer Carlos Bernegger haderte hinterher zu Recht mit der Chancenauswertung. Auch dem eingewechselten Claudio Lustenberger hatten sich beste Möglichkeiten geboten. "Wenn wir zur Pause 2:0 geführt hätten, hätte niemand etwas sagen können. Wir sind schlecht belohnt worden", meinte Bernegger. Zur Tatsache, dass seine Equipe in Pflichtspielen seit 327 Minuten auf einen Torerfolg wartet, sagte er: "Wirklich Sorgen machen müsste ich mir erst, wenn wir gar keine Chancen hätten." Luzern hätte mit einem Sieg den 3. Tabellenrang übernommen.

Auch Fabian Frei out

Der Basler Coach Murat Yakin freute sich über "eine konzentrierte Leistung am Ende einer schwierigen Woche", wie er es formulierte. Durch die vielen Angeschlagenen und Verletzten in seinem Kader liess er sich die Stimmung nicht verderben. Nachdem am Samstag bekannt geworden war, dass Captain Marco Steller wegen eines Muskelfaserrisses mehrere Wochen nicht zur Verfügung steht, meldete sich kurz vor der Partie in Luzern ein weiterer Leistungsträger mit muskulären Problemen ab: Fabian Frei. Yakin ging kein Risiko ein und verzichtete auf ein Aufgebot für den Allrounder. Immerhin Frei sollte am Donnerstag im Hinspiel des Europa-League-Viertelfinals gegen den FC Valencia wieder einsatzbereit sein. Streller hingegen wird schätzungsweise nicht mehr viele Partien in dieser Saison bestreiten können. Die Dreifach-Belastung mit den "englischen Wochen" fordert ihren Tribut.

Kein Jammern

Yakin sagt zum gut gefüllten FCB-Lazarett: "Wir jammern nicht. Ich betrachte es so, dass sich durch einen personellen Ausfall andere aus dem Kader in den Vordergrund drängen können. Gerade für die Jungen eröffnen sich dadurch Chancen." Auf der Suche nach Ursachen für die Verletzungsmisere meinte Trainer-Assistent Marco Walker im "Sonntags Blick": "Vielleicht ist die mentale Belastung grösser, weil im Sommer die WM ist." Vielleicht sei es aber auch nur Pech, so Walker weiter. Sie würden derzeit im Fitness-Bereich nicht grundlegend etwas anders machen als in den letzten Jahren.

Durch die Häufung von Verletzungen ist Yakin zu Umstellungen gezwungen, was auch bedeutet, dass er die Spielweise situativ anpassen muss. Ein Giovanni Sio wird lieber in die Tiefe angespielt, während es ein Marco Streller bevorzugt, wenn er den Ball auf seinen Körper erhält. Wie gravierend der Ausfall des Captains ist, wird sich nun weisen; erstmals gegen Valencia, und möglicherweise auch im Cup-Final gegen den FCZ.