Erste Mannschaft | Spiele
  • Telegramm
  • Spielbericht
  • Bilder
  • Matchprogramm

FC Zürich

FC Basel

FC Zürich - FC Basel 1:2 (0:1)

Datum: 10.05.2015, 16:00 Uhr - Wettbewerb: Super League 2014/15 - 32. Runde

Stadion: Letzigrund (Zürich) - Zuschauer: 11'569

Schiedsrichter: Alain Bieri Schweiz

Tore: 42. Callà (Gashi) 0:1. 86. Kecojevic (Rodriguez) 1:1. 94. Suchy (Embolo) 1:2.

Gelbe Karte: 28. Rikan, 76. Nef (beide Foul).

FC Zürich: Brecher; Djimsiti, Nef, Kecojevic, Philippe Koch; Buff; Chiumiento (65. Kukeli), Rikan (73. Gavranovic), Schneuwly (84. Rodriguez); Chiumiento; Etoundi.

FC Basel: Vaclik; Callà, Schär, Suchy, Safari (79. Traoré); Elneny, Frei; Gonzalez (75. Streller), Xhaka (73. Delgado), Gashi; Embolo.

Bemerkungen: FCZ ohne Alesevic, Kajevic, Raphael Koch, Schönbächler, Yapi (alle verletzt), Da Costa, Cédric Brunner, Maurice Brunner (alle nicht im Aufgebot), FCB ohne Ivanov, Zuffi (beide verletzt).

Zurück

(Si) Der Absturz Zürichs im eigenen Stadion hält an. Der FCZ unterlag dem FCB in letzter Minute 1:2. Das Siegtor für den Meister markierte Marek Suchy (94.).

YB ersparte dem desillusionierten Zürcher Publikum mit dem 3:1 gegen St. Gallen zumindest eine FCB-Meisterparty im Letzigrund. Der sechste Titelgewinn in Serie der Bebbi ist nach sportlichem Ermessen aber nur aufgeschoben. Am kommenden Sonntag bietet sich dem entrückten Leader im Duell mit den zweitklassierten Young Boys die Chance, den eigenen Anhang mit einer nächsten Trophäe zu beschenken.

Der FCZ seinerseits war einmal mehr nicht in der Lage, das Topteam der Schweiz ernsthaft zu bedrängen. Nach einer Freistossflanke erzwang Ivan Kecojevic per Kopf in der Schlussphase zwar den temporären Ausgleich (86.), ehe Zürich in der 94. doch wieder alles entglitt. In jener Szene war die monumentale Sinn- und Spielkrise des Vereins richtiggehend greifbar.

Der Fehltritt in der Nachspielzeit passt zur allgemeinen Konfusion beim FCZ. Seit dem 5. Oktober und einem 3:0 gegen Vaduz hat Zürich zu Hause nicht mehr gewonnen. Zehn Spiele umfasst die lähmende Serie nun - fünfmal hintereinander resultierte eine Niederlage, ein Tiefpunkt folgt dem nächsten.

Einen Sondereffort benötigte der FCB für den fünften Erfolg in Serie gegen den ehemals ersten Herausforderer nicht. Zwei gute Pässe genügten, um die komplett verunsicherte Auswahl von Urs Meier vor dem 1:0 auszumanövrieren - Embolo lancierte Gashi, der passte, der aufgerückte Verteidiger Callà schob den Ball ins leere Tor. Und als nach dem späten Kopfballtreffer Kecojevics ein Remis drohte, grätschte der Innenverteidiger Suchy seine Equipe im gegnerischen Strafraum doch noch zum Last-Minute-Glücksmoment.

Zürichs endlose Flaute

Vom Klassiker der besten Jahre in der Favre-Epoche ist längst nichts mehr zu spüren. Zürich ist inzwischen weit davon entfernt, im Championat eine seriöse Rolle zu spielen. Basel spielt in jeder Beziehung in einer eigenen Preisklasse - auf dem Rasen und im wirtschaftlichen Sektor mit einem Rekordumsatz von 105 Millionen ohnehin.

Für den FCZ in seiner aktuellen Verfassung muss es sich anfühlen, als ob der FCB aus einer anderen Fussball-Welt käme. Als er tief im Oktober die Tabelle vor dem im ersten Quartal primär auf die Champions League fokussierten Favoriten klassiert war, hielt der FCZ mutmasslich das grosse Comeback für möglich.

Die zunächst bemerkenswerte Spielkunst entfachte Erwartungen. Der gute Start trügte. Was folgte, war ein Zerfall ohne Ende. Die Baisse hält unvermindert an. Im eigenen Stadion ist der FCZ regelrecht implodiert. Die Erfolglosigkeit nimmt alarmierende Ausmasse an.

"Wir machen uns das Leben selber schwer." Der seit Wochen ratlose Trainer Urs Meier hatte das grösste Manko schon vor dem Anpfiff via Stadion-TV beim Namen genannt. Er vermutet die Probleme "auf den letzten 20 Metern", in der internen Analyse müsste der Coach aber auch noch auf andere Mankos stossen.

Unschöne Post von der Liga

Nicht alle Schwierigkeiten sind indes hausgemacht. Erhebliche Turbulenzen entfachten auch die militanten Teile der Fankurve mit ihren Pyro-Exzessen. Das Ergebnis des juristischen Nachspiels des letzten Auftritts in Basel (1:5) dürfte die Liga dem FCZ in den kommenden Tagen eröffnen - dem Klub droht womöglich ein hartes Urteil.