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Grasshopper Club

FC Basel

Grasshopper Club - FC Basel 3:1 (2:1)

Datum: 13.09.2014, 17:45 Uhr - Wettbewerb: Super League 2014/15 - 8. Runde

Stadion: Letzigrund (Zürich) - Zuschauer: 7'700

Schiedsrichter: Sascha Amhof Schweiz

Tore: 12. Ngamukol (Dabbur) 1:0. 39. Zuffi (Delgado) 1:1. 45. Dingsdag 2:1. 73. Lang (Dabbur) 3:1.

Gelbe Karte: 35. Safari (Foul/Reklamieren), 37. Diaz (Reklamieren), 74. Delgado (Unsportlichkeit), 81. Callà (Foul).

Gelb-Rote Karte: 84. Callà (Foul).

Grasshopper Club: Davari; Lang, Gülen, Grichting, Pavlovic; Ravet, Abrashi, Dingsdag (89. Sinkala), Caio (62. Ben Khalifa); Ngamukol, Dabbur (93. Hossmann).

FC Basel: Vaclik; Schär (36. Diaz), Xhaka, Samuel; Callà, Frei, Safari; Delgado, Zuffi, Gashi (62. Gonzalez); Sio (62. Streller).

Bemerkungen: Grasshoppers ohne Salatic (angeschlagen/nicht im Aufgebot) und Bauer (verletzt). Basel ohne Degen, Ivanov (beide verletzt) und Serey Die (angeschlagen). 47. Abwehr von Grichting an den eigenen Pfosten. 77. Kopfball von Streller an die Latte.

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(Si) Nach dem bisherigen Saison-Tiefpunkt beim 0:1 daheim gegen Aufsteiger Vaduz zeigten die leidgeplagten Grasshoppers eine bemerkenswerte Reaktion. Sie bezwangen ebenfalls zuhause Serienmeister Basel 3:1.

Der FCB ist und bleibt paradoxerweise der Lieblingsgegner der Grasshoppers - und in diesem Fall sogar ein Aufbaugegner nach einer schwierigen Phase, in der nicht nur die Wirren um Captain Veroljub Salatic ebenso für Unruhe sorgten wie die bescheidenen sportlichen Leistungen. Die Zürcher haben nunmehr sieben Spiele nacheinander gegen Basel nicht verloren. Alle anderen Super-League-Klubs können von einer derartigen Serie nur träumen.

Die Geschichte des Rivalen-Derbys wurde vor allem in der ersten Halbzeit geschrieben. Nach 12 Minuten nutzten die Zürcher den ersten nennenswerten Angriff des Spiels zum 1:0. Fabian Schär liess sich von Munas Dabbur übertölpeln. Ngamukol nutzte hierauf ohne Schwierigkeiten die mustergültige Vorbereitung des Israeli. Auch Basels Ausgleich nach 39 Minuten durfte etwa zur Hälfte der Assistent für sich beanspruchen: Mathias Delgado zirkelte eine Vorlage zentimetergenau auf den Torschützen Luca Zuffi, der GC-Goalie Daniel Davari aus kurzer Distanz keine Chance liess. Unmittelbar vor der Pause schlug Michael Dingsdag eine Freistoss-Vorlage in den Strafraum. Munas Dabbur irritierte und erwischte den Basel Torhüter Tomas Vaclik mit einem angedeuteten Kopfball zum 2:1.

Nach der Pause brachte Basel trotz des Rückstandes weniger zustande, als man hätte erwarten können - was indessen auch an der guten Defensivarbeit der Zürcher lag. Für die gefährlichste Szene vor dem Zürcher Tor sorgte Stéphane Grichting nach 47 Minuten. Der Routinier wollte knapp vor dem Tor eine Hereingabe wegschlagen und traf, etwas ungeschickt, den eigenen Pfosten.

Die Entscheidung fiel, als die Basler Mitte der zweiten Halbzeit ein bisschen mehr Risiken eingingen. Mit einem perfekten Steilpass lancierte Yoric Ravet nach 72 Minuten Dabbur, der erneut als Vorbereiter auftrat. Michael Lang musste den Ball nur noch ins offene Tor schieben. Der Internationale traf den holpernden Ball nicht richtig und hätte das Tor auf der rechten Seite beinahe noch verfehlt. Es wäre eine Szene der Kategorie Pleiten, Pech und Pannen geworden.

Die Genugtuung bei den Zürchern war nach diesem überraschenden Coup zu spüren. "Ja, dieser Sieg ist sehr gut für unsere Moral", sagte der neue Captain Daniel Pavlovic. "Es war ein Arbeitssieg." Trainer Michael Skibbe hob hervor, dass "die glücklichen Momente des Spiels sicher auf unserer Seite" gewesen seien. "Aber ich freue mich über unser Spiel. Wir haben tapfer gekämpft."

Fabian Frei wollte der Niederlage kurz vor dem Start zur Champions-League-Gruppenphase mit dem Match gegen Real Madrid nicht zu viel Gewicht beimessen: "Es haben bei uns heute zu viele Dinge nicht gestimmt. Solche Tage gibt es im Fussball." Der nach 82 Minuten mit Gelb-rot des Feldes verwiesene Davide Callà sah es so: "Wir waren einfach nicht effizient. Ganz sicher haben wir GC nicht unterschätzt."

Beim FC Basel könnte sich für die nächsten Wochen ein Konflikt zwischen Trainer Paulo Sousa und Fabian Schär abzeichnen. Der Trainer wechselte den Verteidiger ohne ersichtliche Notwendigkeit schon nach 36 Minuten aus und stellte ihn damit bloss.

Schär ist als zeitweise brillierender und torgefährlicher Offensivverteidiger bekannt, der aber hin und wieder seine defensiven Aufgaben vernachlässigt. So war es auch unmittelbar vor dem 1:0 für GC, als Schär seinen Gegenspieler Munas Dabbur auf eine Weise ziehen liess, wie es einem Abwehrspieler von internationalem Format schlecht ansteht. Dennoch zeigte sich der Ostschweizer nach der Auswechslung ungehalten.

Nach dem Spiel hielt sich Fabian Schär an die Regeln des Anstands, um sich weiteren Ärger zu ersparen. "Klar bin ich enttäuscht", sagte er. "Ich muss den Entscheid des Trainers akzeptieren. Der Trainer und ich haben bereits darüber gesprochen.". Er müsste es auch akzeptieren, wenn er im Match gegen Real Madrid nicht in der Startformation stehen würde, sagte Schär. Trainer Sousa wies darauf hin, dass ein junger Spieler wie Schär seine inneren und äusseren Emotionen immer unter Kontrolle haben müsse.