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Grasshopper Club

FC Basel

Grasshopper Club - FC Basel 2:4 (0:1)

Datum: 08.02.2015, 16:00 Uhr - Wettbewerb: Super League 2014/15 - 19. Runde

Stadion: Letzigrund (Zürich) - Zuschauer: 6'300

Schiedsrichter: Alain Bieri Schweiz

Tore: 28. Elneny 0:1. 49. Dabbur (Pavlovic) 1:1. 69. Gashi (Streller) 1:2. 73. Streller (Samuel) 1:3. 74. Lang (Ngamukol) 2:3. 81. Callà (Streller) 2:4.

Gelbe Karte: 31. Abrashi (Reklamieren). 56. Bauer. 84. Gonzalez. 87. Delgado (alle wegen Fouls).

Grasshopper Club: Vasic; Gülen (72. Ravet), Dingsdag, Grichting; Bauer, Lang, Abrashi, Pavlovic; Caio (72. Ben Khalifa); Dabbur, Ngamukol (87. Tarashaj).

FC Basel: Vaclik; Schär (57. Samuel), Suchy, Safari (79. Callà); Degen (57. Delgado), Xhaka, Elneny, Zuffi; Gonzalez, Gashi; Streller.

Bemerkungen: GC ohne Salatic (gesperrt), Basel ohne Frei (krank), Ivanov und Traore (beide verletzt). 35. Pfostenschuss von Ngamukol.

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(Si) Der FC Basel hat das Rückrunden-Pensum mit dem ersten Auswärtssieg gegen GC seit fast zwei Jahren aufgenommen. Beim 4:2 offenbarte er zwar einige Mängel, zeigte sich aber in der Chancenverwertung der Temperatur angepasst: eiskalt.

Eine Glanzleistung lieferte der Leader vor nur 6300 Zuschauern nicht ab. Noch schlichen sich viele Fehlpässe im Aufbauspiel ein, noch funktionierte nicht alles, wie es sich Trainer Paulo Sousa vorgestellt hatte. Aber der FCB präsentierte sich in jenem Stadion, in dem er gegen GC zuletzt fünf Mal in Serie nicht gewinnen konnte, ausgesprochen effizient. Er machte, rechnet man den Seitfallzieher von Shkelzen Gashi kurz vor der Pause dazu, durch vier verschiedene Spieler (Elneny, Gashi, Streller, Callà) aus fünf Chancen vier Treffer. "Es zeichnet uns aus, dass wir Tore auch dann machen und Spiele auch dann gewinnen, wenn unsere Leistung nicht so gut war", fasste Marco Streller das Geschehen aus Sicht des Titelverteidigers treffend zusammen.

Nach 73 Minuten und dem 3:1 durch den Basler Captain schien die Entscheidung gefallen zu sein. Streller, davor weitgehend wirkungslos, konnte nach einem weiten Pass von Walter Samuel allein auf das GC-Tor ziehen und verwertete gekonnt. Für den FCB hätte das beruhigende Wirkung haben, für die Grasshoppers den endgültigen Knockout bedeuten können. Aber nichts davon traf ein. Michi Langs Direktabnahme zum 2:3 brachte für einige Minuten die Spannung zurück und GC etwas näher an den Punktgewinn, der durchaus seine Berechtigung gehabt hätte. Der K.o. kam in der 81. Minute durch den eingewechselten Davide Callà mit dem zweiten Kontertor.

Die Grasshoppers zeigten über weite Strecken der Partie eine - je nach Ausdrucksweise der Befragten - "ordentliche" (Lang) bis "sehr gute Leistung" (Trainer Pierluigi Tami). In der Verteidigung liess der neue Tessiner Coach in der Vorwärtsbewegung mit drei, in der Rückwärtsbewegung mit fünf Akteuren spielen. Vor der Pause ging dieses Konzept praktisch ausnahmslos auf. "Die defensive Leistung der ersten Halbzeit war praktisch perfekt", sagte Tami trotz des 0:1-Rückstands. Der Schuss von Mohamed Elneny, der im Anschluss an einen Freistoss zum 1:0 für den FCB geführt hatte, war abgelenkt und deshalb unhaltbar.

Die Reaktion des Heimteams kam, das 1:1 nach 49 Minuten fiel, weil Munas Dabbur das Kopfballduell gegen Behrang Safari gewonnen hatte. Den Ausgleich hatte Anatole Ngamukol schon vor der Pause auf dem Fuss, als der Schlenzer des Franzosen vom Pfosten zurückprallte und Caios Nachschuss abgewehrt wurde. Als Bumerang erwies sich für GC eine Szene nach etwas mehr als einer Stunde. Safari brachte Moritz Bauer kurz vor dem Strafraum, Foul wurde nicht gepfiffen. Keine 120 Sekunden später erzielte Liga-Topskorer Gashi auf der Gegenseite seinen zwölften Saisontreffer zum 2:1, die Partie kippte also auf Basler Seite. Unter anderem deshalb sprach GC-Trainer Tami davon, dass das Resultat schwer zu akzeptieren sei. "Wir haben viel probiert, viel Risiko genommen, das Team war präsent."

Basels Coach Paulo Sousa musste in der zweiten Halbzeit zwei Wechsel aus medizinischen Gründen (Schär, Safari) vornehmen, ein dritter war taktischer Natur. Alle drei Veränderungen zeigten Wirkung. Walter Samuels langer Pass auf Streller führte zum 3:1, Davide Callà gelang das 4:2 (81.), Matias Delgado nützte, als die Grasshoppers noch mehr auf Konter spielten als davor, den Raum für Kreatives. Deshalb strich Streller als zweiten wichtigen Faktor neben der Effizienz den Einfluss der Ersatzspieler heraus. "Die Spieler, die von der Bank kamen, waren entscheidend." Auch das macht ein Team wie den FC Basel aus, der zum Auftakt der Rückrunde den sechsten Ligasieg in Folge feiern konnte. Die über Jahre erarbeiteten finanziellen Möglichkeiten schaffen Optionen, von denen die Konkurrenz derzeit nur träumen kann.